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Metzler Lexikon Philosophie Begriffe und Definitionen 3., erweiterte und aktualisierte Auflage
Metzler Lexikon Philosophie
Begriffe und Definitionen


3., erweiterte und aktualisierte Auflage

Peter Prechtl, Franz-Peter Burkard (Hrsg.)

Verlag J. B. Metzler
EAN: 9783476021878 (ISBN: 3-476-02187-4)
720 Seiten, hardcover, 16 x 24cm, 2008

EUR 29,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das "Metzler Lexikon Philosophie" hat sich als wichtiges philosophisches Begriffslexikon - nicht nur für Studierende - etabliert. Über 2.200 Begriffe und Definitionen aus dem Bereich der abendländischen, der indischen und der chinesischen Philosophie bilden die philosophischen Diskussionen und Entwicklungen von der Antike bis zur Gegenwart ab.



Die Neuauflage wurde aktualisiert und um Einträge aus den Gebieten Bioethik, Philosophie des Geistes, Kognitionswissenschaften, analytische Philosophie und Wissenschaftstheorie erweitert.
Rezension
Preislich konstant, aber um 35 Seiten erweitert und aktualisiert um Einträge aus den Gebieten Bioethik, Philosophie des Geistes, Kognitionswissenschaften, analytische Philosophie und Wissenschaftstheorie gegenüber der 2. Aufl. von 1999 hat sich das "Metzler Lexikon Philosophie" als bedeutsames philosophisches Begriffslexikon etabliert. Für den Nicht-Philosophen werden viele Begriffe eher fremdartig sein oder für die Unterrichtspraxis des Lehrers unbedeutend, z.B. Akoluthie oder Korpuskeltheorie, - gleichwohl findet sich auch Elementares wie Leib-Seele-Problem, Medizinische Ethik oder Wirtschaftsethik. in komprimierter, verständlicher Form zum schnellen Nachschlagen. Philosophen(namen) begegnen nicht, - wie der Untertitel zeigt - ; dafür gibt es beim Metzler-Verlag ein eigenes Lexikon. - Fazit: Für den Philosophie-Unterricht sollte dieses Lexikon in der Schule bereitstehen.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Eines der wichtigsten philosophischen Begriffslexika
Über 2.200 Begriffe und Definitionen aus allen Bereichen der Philosophie
Mit weiterführenden Literaturhinweisen auf dem neuesten Stand

Autor:
Peter Prechtl (1948-2007) war Professor für Philosophie an der Universität Würzburg.
Franz-Peter Burkard, geb. 1958, ist Professor für Philosophie und Religionswissenschaft in Würzburg.

Von der Antike bis zur Gegenwart. Das "Metzler Lexikon Philosophie" bietet mehr als 2.200 Begriffe und Definitionen aus dem Bereich der abendländischen, der indischen und der chinesischen Philosophie. Es vermittelt Basiswissen nicht nur für Studenten der Philosophie. Mit über 30 neuen Einträgen aus den Gebieten Bioethik, Philosophie des Geistes, Kognitionswissenschaften, analytische Philosophie und Wissenschaftstheorie.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort V
Vorwort zur 3. Auflage VI
Autoren- und Kürzelverzeichnis VII
Alphabetisches Autorenverzeichnis IX
Abkürzungen XI
Logische und mathematische Symbole XIII

Begriffe von A bis Z 1–705


Leseprobe:
Absolutes Nichts (jap. Zettai mu, nach Kontext
auch: schlechthinniges Nichts), Grundwort der Kyôto-
Schule, bezeichnet das ungründige, gestaltlose
Selbst von Ich und Welt. Die geschichtliche Welt gilt
als reines Selbstbestimmungsgeschehen des a.n N.,
das sich selbst zunichte gehen lässt, dabei aber nicht
als bloße Nichtigkeit im Gegensatz zum Sein steht.
Der Weg der westlichen Philosophie ist bestimmt von
der »Philosophie des Seins« (Ontologie). Auf dem
östlichen Weg hingegen steht seit Beginn das
»Nichts« im Mittelpunkt, womit ein grundsätzliches
Misstrauen gegenüber sprachlichen Fixierungen der
letzten Wirklichkeit verbunden ist. Durch die Philosophie
der Kyôto-Schule verbindet sich der Gedanke des
Nichts erstmalig mit den Fragen der westlichen Philosophie
nach dem Menschen und der geschichtlichen
Welt und gelangt so zu philosophischem Selbstbewusstsein.
Lit.: K. Nishida: Die intelligible Welt. Drei
philosophische Abhandlungen. Berlin 1943. H. Rombach/
K. Tsujimura/R. Ohashi: Sein und Nichts. Freiburg
1981. RE

Abstractive fallacy, abstraktiver Fehlschluss (auch:
reductive fallacy). Im Anschluss an die pragmatische
Semiotik von Peirce unternimmt Apel eine Kritik an
der Transzendentalphilosophie Kantischen Typs und
der sprachanalytischen Wissenschaftslogik im Gefolge
von Carnap und Wittgensteins Tractatus logicophilosophicus.
Die Grundlage der Kritik bildet die
epistemologische Deutung der These von Peirce, dass
die Zeichen-Relation bzw. Zeichen-Funktion eine
nicht weiter reduzierbare dreistellige Relation ist: (1)
Das Zeichen kann in seiner Funktion nicht verstanden
werden, ohne prinzipiell das zu bezeichnende Reale
und die Existenz des Zeichen-Interpreten vorauszusetzen.
(2) Das interpretierende Erkenntnis-Subjekt kann
nur gedacht werden unter der Voraussetzung realer
Zeichen, die auch einen materialen Aspekt haben, und
der zu bezeichnenden Realität. (3) Das Reale selbst
kann von uns als das Reale nicht gedacht werden,
ohne dass seine Interpretierbarkeit vermittels Sprach-
Zeichen vorausgesetzt wird. Diese drei Bestimmungen
kennzeichnen die grundlegenden Bedingungen
sprachvermittelter menschlicher Erkenntnis (transzendental-
semiotischer Ansatz). Jede Erkenntniskritik,
die transzendentalphilosophisch auf Leistungen, Vermögen
und Prinzipien des reinen Bewusstseins rekurriert
(Descartes, Kant, Husserl) bleibt in einem
Bewusstseins-Idealismus befangen, da es das Vermögen
und die Prinzipien nicht als Regeln und Grundsätze
für zeichenverwendende und immer schon miteinander
kommunizierende Mitglieder einer Kommunikationsgemeinschaft
begreift (Sprachspiel-Apriori).
Der Fehlschluss besteht darin, dass von der Bedingung
der Zeichenvermittlung (Sprach-Apriori) und
der damit verbundenen immer schon gegebenen intersubjektiven
Verständigung (Verständigungs-Apriori)
abstrahiert wird. Die sprachanalytische Wissenschaftslogik
ruht zwar angesichts ihrer Untersuchungen
zur logischen Semantik auf einem Sprach-
Apriori, abstrahiert allerdings von der pragmatischen
Dimension der Sprach-Interpretation durch das Erkenntnis-
Subjekt, d. h. reduziert den argumentativen
Diskurs auf ein abstraktes Sprachsystem (reductive
fallacy). Lit.: K.-O. Apel: Zur Idee einer transzendentalen
Sprach-Pragmatik. In: J. Simon (Hg.): Aspekte
und Probleme der Sprachphilosophie. Freiburg/München
1974. S. 283–326. PP