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Menschenrechte, Geschlecht, Religion Das Problem der Universalität und der Fähigkeitenansatz von Martha Nussbaum
Menschenrechte, Geschlecht, Religion
Das Problem der Universalität und der Fähigkeitenansatz von Martha Nussbaum




Cornelia Mügge

Transcript
EAN: 9783837637892 (ISBN: 3-8376-3789-1)
322 Seiten, paperback, 15 x 23cm, August, 2017

EUR 44,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Im gegenwärtigen ethischen Diskurs um Menschenrechte nimmt der Fähigkeitenansatz von Martha Nussbaum eine prominente Stellung ein. Er verspricht, eine überzeugendere Antwort mit Blick auf die Herausforderungen universaler Normen zu geben als andere. Doch gelingt ihm dies? Was zeichnet ihn aus? Und was kann er zu aktuellen gesellschaftlichen Kontroversen beitragen?

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Diskussion um Frauenrechte und Religionsfreiheit, die sich z.B. in der Burka-Debatte konkretisiert, zeichnet Cornelia Mügge Nussbaums Argumentation detailliert nach und diskutiert, wie sie den Herausforderungen von Geschlecht und Religion begegnet. Es lohnt sich, so ihr Plädoyer, Nussbaums Ansatz in der Menschenrechtsdebatte stark zu machen, wenngleich das Universalitätskonzept weiterentwickelt werden sollte.

Cornelia Mügge (Dr. phil.) arbeitet am Lehrstuhl für Allgemeine Moraltheologie und Ethik an der Universität Freiburg/Schweiz. Ihre Forschungsschwerpunkte sind globale Gerechtigkeit, Säkularismus, feministische Ethik und Tierethik.
Rezension
Der Fähigkeitenansatz (Capability Approach) der Chicagoer Philosophin und Aristotelikerin Martha Nussbaum (*1947) spielt in der Praktischen Philosophie/Ethik z.Zt. eine große Rolle, u.a. bei der Diskussion um die Universaliät der Menschenrechte, um Multikulturalismus, Weltbürgertum und internationale Gerechtigkeit. Ethik insgesamt muß dabei die Emotionen einbeziehen. Der Fähigkeitenansatz dient der Darstellung und Messung der individuellen und gesellschaftlichen Wohlfahrt und liefert die theoretischen Grundlagen für den Index der menschlichen Entwicklung und des Wohlstand, der mit mehreren Kenngrößenlsnur dem Einkommen zu messen ist. Was benötigt der Mensch für ein gutes, erfüllendes Leben? Welche Befähigungen und Verwirklichungschancen sind für eine erfolgreiches Leben notwendig? Die Gesellschaft muß aktiv zur Entwicklung eines besseren Lebens aller ihrer Mitglieder beizutragen. Dieses Buch bietet eine detaillierte Analyse des Fähigkeitenansatzes setzt sich mit verschiedenen Perspektiven der Kritik an Menschenrechten und insbesondere an ihrem Universalitätsanspruch auseinander und sucht im Anschluss an Nussbaum nach einem angemessenen und plausiblen Verständnis universaler Normen. Zudem macht das Buch Nussbaums Überlegungen für zwei aktuelle Debatten fruchtbar: Jene um die universale Geltung von Normen (Universalismusdebatte) und jene um Säkularität und Religion (Säkularismusdebatte).

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagworte:
Martha Nussbaum, Menschenrechte, Gender, Religion, Säkularismus, Universalität, Fähigkeitenansatz, Ethik, Geschlecht, Gender Studies, Sozialphilosophie, Philosophie
Zielgruppen:
Ethik, Philosophie, Theologie, Politikwissenschaft
Inhaltsverzeichnis
Vorwort und Danksagung | 7

1 Einleitung: Menschenrechte, Geschlecht, Religion und der Fähigkeitenansatz
von Martha C. Nussbaum | 9

2 Der Fähigkeitenansatz als universale politische Konzeption | 23

2.1 Die Idee der Befähigung und Nussbaums Fähigkeitenliste | 26
2.2 Gleicher Respekt für jeden Menschen als fähigem und bedürftigem Wesen | 31
2.3 Das Ziel von Gerechtigkeit: Die Befähigung zu einem guten Leben | 50
2.4 Befähigung zur Freiheit | 60
2.5 Die Ermöglichung von Pluralität – Der Fähigkeitenansatz als politische Konzeption | 69
2.6 Nussbaums holistische Begründung | 77
2.7 Grundbefähigung als global-universale, interkulturelle Norm | 90
2.8 Die Erziehung der Bürgerinnen und Bürger | 103
2.9 Fähigkeiten und Menschenrechte | 111
2.10 Fazit | 121

3 Nussbaums Fähigkeitenansatz und die Universalismusdebatte | 129

3.1 Der Bezug auf die menschliche Natur und die Festlegung einer Fähigkeitenliste | 131
3.2 Die Diskussion um Vernunft, individuelle Freiheit und Neutralität | 140
3.3 Die Suche nach einem plausiblen Universalitätskonzept | 155
3.4 Fazit | 167

4 Religion bei Nussbaum | 171

4.1 Die grundlegende Bedeutung von Religion und individueller Gewissensfreiheit | 173
4.2 Die Bedrohung der Gewissensfreiheit durch säkularistische und traditionalistische
Positionen | 184
4.3 Drei Säulen zur Ermöglichung von Gewissensfreiheit | 190
4.4 Religionspolitische Prinzipien und ihre Anwendung am Beispiel der USA | 198
4.5 Nussbaums eigene Religiosität und ihre Bedeutung für die politische Konzeption | 212
4.6 Fazit | 216

5 Nussbaums religionspolitisches Modell und die Säkularismusdebatte | 219

5.1 Individuelle Gewissensfreiheit als universale Grundnorm? | 222
5.2 Schwierigkeiten der Prinzipien von Trennung und Neutralität | 233
5.3 Der Geltungsanspruch der religionspolitischen Thesen und seine Grenzen | 245
5.4 Fazit | 251

6 Frauenrechte und Religionsfreiheit | 255

6.1 Die Kontroverse vor dem Hintergrund der Universalismus- und Säkularismusdebatten | 256
6.2 Die Beispiele der Burka und des Female Genital Cutting bei Nussbaum | 269
6.3 Fazit | 288

7 Schluss: Nussbaums Fähigkeitenansatz als sinnvoller Ausgangspunkt für universale Normen | 291

Literaturverzeichnis | 303