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Meine Freunde, die Dichter
Meine Freunde, die Dichter




Joochen Laabs

Quintus Verlag
EAN: 9783969820445 (ISBN: 3-9698204-4-8)
288 Seiten, hardcover, 13 x 21cm, April, 2022

EUR 24,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Not gehorchend, nicht dem eignen Trieb – diesem von Schiller einprägsam in Worte gefassten Zwang der Lebensumstände fühlte sich Joochen Laabs in der Nachkriegszeit ausgeliefert. So entschied er sich, entgegen seinem eigentlichen Wunsch, Schriftsteller zu werden, für ein Ingenieurstudium. Das Bedürfnis, sich auf Literatur einzulassen, verließ ihn während des Studiums wie auch in der jahrzehntelangen Tätigkeit als Verkehrsingenieur nicht. Die Veröffentlichung von Gedichten im Zuge der sogenannten Lyrikwelle der DDR und bald darauf die eines Romans führten schließlich zu seiner Entscheidung, doch in eine Existenz als Schriftsteller zu wechseln. In der persönlichen Einbindung in Literatenkreise vertieften sich seine Beziehungen zu Schriftstellern und wurden mitunter zu Freundschaften. Unvermeidlich wurden diese Erfahrungen zum Stoff seiner Romane, Erzählungen und Gedichte. Mit Meine Freunde, die Dichter zieht Joochen Laabs eine Bilanz aus beiden Lebensphasen, mit Texten, in denen er sich zu Dichterfreunden – von Volker Braun bis Günter Grass - , zu ihn prägenden Autoren - von Adalbert Chamisso bis John Steinbeck – und zu einzelnen Büchern äußert.
Rezension
Günter Grass, John Steinbeck, Christa Wolf, Uwe Johnson, Stefan Heym, Volker Braun und Adelbert von Chamisso. Was verbindet diese Schriftsteller:innen miteinander? Sie alle werden von Joochen Laabs (*1939) in seinem Band „Meine Freunde, die Dichter“ gewürdigt. Erschienen ist das Buch im Quintus Verlag. Es enthält sowohl gedruckte als auch bisher ungedruckte Beiträge des Schriftstellers, der zunächst als Verkehrsingenieur in einer Forschungsabteilung der DDR arbeitete und sich dann dem Schreiben zuwandte. Bekanntheit erlangte Laabs, der 1973 den Martin Anderson-Nexö-Kunstpreis und 2006 den Uwe-Johnson-Preis erhielt, durch seine Romane „Der Ausbruch“(1979), „Der Schattenfänger“(1989) und „Späte Reise“(2006).
Laabs gehörte seit 1985 dem PEN der DDR an, war von 1993 bis zur Vereinigung mit dem West-PEN 1998 Generalsekretär des Deutschen PEN-Zentrums (Ost) und von dann bis 2001 Vizepräsident des PEN-Zentrums Deutschland. Aufschluss über die Arbeit in den PEN Zentren gibt auch der vorliegende Band, insbesondere über das Engagement von Grass für den Ost-PEN. Den Literaturnobelpreisträger würdigt Laabs in seinem Beitrag „Späte Freundschaft“, in dem er insbesondere persönliche Treffen mit dem Weltliteraten schildert. So las Grass auf dem Hof von Laabs und seiner Frau Daniela Dahn seinen letzten zu Lebzeiten veröffentlichten Text „Natajis Weltreise“, welcher im April 2015 im ersten Band des „Freipass“ – vier Wochen vor seinem Tod – erschien. Auch in den anderen feinsinnigen Texten des hier vorliegenden Buches reflektiert Laabs über seine (persönliche) Begegnungen mit den Autor:innen, sowie über Sinn und Zweck von Literatur.
Fazit: Joochen Laabs leistet mit seinem lesenswerten Band „Meine Freunde, die Dichter“ einen wichtigen Beitrag zur Erinnerung an das Œuvre von Schriftsteller:innen, insbesondere an die in der ehemaligen DDR schreibenden, deren literarische Beiträge in der Öffentlichkeit zunehmend in Vergessenheit geraten.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Entgegen aller praktischen Vernunft war mir die Welt der Gedichte es wert, Entbehrungen und Vorwürfe in Kauf zu nehmen. Und im Gegensatz zum alles beherrschenden Mangel waren sie im Überfluss vorhanden. Im Bücherschrank, dem zwar nun Scheiben fehlten, reihten sich Goethes Werke, Schillers Werke, Kleist, Storm, Mörike, wenn auch mancher Band mit den Spuren seines zeitweiligen Aufenthalts in Wind und Wetter, aufgequollen, mit Wasserflecken und Schmutzresten.«
Der Not gehorchend, nicht dem eignen Trieb – diesem von Schiller einprägsam in Worte gefassten Zwang der Lebensumstände fühlte sich Joochen Laabs in der Nachkriegszeit ausgeliefert. So entschied er sich, entgegen seinem eigentlichen Wunsch, Schriftsteller zu werden, für ein Ingenieurstudium. Das Bedürfnis, sich auf Literatur einzulassen, verließ ihn während des Studiums wie auch in der jahrzehntelangen Tätigkeit als Verkehrsingenieur nicht. Die Veröffentlichung von Gedichten im Zuge der sogenannten Lyrikwelle der DDR und bald darauf die eines Romans führten schließlich zu seiner Entscheidung, doch in eine Existenz als Schriftsteller zu wechseln. In der persönlichen Einbindung in Literatenkreise vertieften sich seine Beziehungen zu Schriftstellern und wurden mitunter zu Freundschaften. Unvermeidlich wurden diese Erfahrungen zum Stoff seiner Romane, Erzählungen und Gedichte.
Mit Meine Freunde, die Dichter zieht Joochen Laabs eine Bilanz aus beiden Lebensphasen, mit Texten, in denen er sich zu Autoren – von Chamisso bis Günter Grass – und zu einzelnen Büchern äußert.
Inhaltsverzeichnis
Geständnisse
9 Meine Freunde, die Dichter
28 Die Dichter und die Ingenieure
33 Literarische Wiedervereinigung - Verpfuschte
Ankunft
Bekenntnisse
53 Frühe Freundschaft — Volker Braun
58 Geschätzter Lektor - Gerhard Wolf zum
70. Geburtstag
63 Vertraute Nähe — Christa Wolf
70 Letzte Begegnung - Manfred Streubel
75 Temperamente, ein lohnendes Scheitern - Frank
Hörnigk zum 60. Geburtstag
88 Der Wahrheitsvermesser - Stefan Heym
93 Ich bin mir der wichtigste Mensch - Matthias
Biskupek zum 60. Geburtstag
95 Späte Freundschaft — Günter Grass
Vermächtnisse
127 Gefährte Chamisso
167 Cottbus, deine Dichter
205 Der Weg nach Spasskoje Lutowinowo — Meine
russische Literatur
228 Die Könige sind alt — Deutsche Literatur in Prag
Zeugnisse
241 Mit geschlossenen Augen lesen — Reinhard Lettau,
Alle Geschichten
244 Die Unberechenbarkeit des Einfachen — Michael
Wüstefeld, Schobers Zimmer
246 Gelähmtes Glück — Kerstin Hensel
251 Dichters Ort — Werner Liersch, Dichterland
Brandenburg
257 Mythos Johnson — Dankesrede zur Verleihung des
Uwe-Johnson-Preises 2006
268 Die bestürzende Nähe der Ferne —John Steinbecks
Roman Früchte des Zorns
278 Raum durch Worte - William Carlos Williams
282 Ungünstige Gelegenheit — Späte Begegnung mit
Gottfried Benn
285 Textnachweise