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Märtyrer Die Theologie des Martyriums bei Erik Peterson Zugl.: Diss., Phil.-Theol. Hochschule St. Georgen, Frankurt/M., SoSe 2006
Märtyrer
Die Theologie des Martyriums bei Erik Peterson


Zugl.: Diss., Phil.-Theol. Hochschule St. Georgen, Frankurt/M., SoSe 2006

Andreas Robben

Reihe: Studien zur systematischen und spirituellen Theologie


Echter
EAN: 9783429029265 (ISBN: 3-429-02926-0)
301 Seiten, paperback, 14 x 22cm, 2007

EUR 36,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Auf dem Hintergrund der großen Schar von Märtyrern des 20. Jahrhunderts sagt Johannes Paul II.: „Am Ende des zweiten Jahrtausends ist die Kirche erneut zur Märtyrerkirche geworden.“

Ein Zeitgenosse der vielen Märtyrer ist Erik Peterson (1890-1960). In einer unaufdringlichen Art und Weise und jenseits der Verbreitung einer beängstigenden Endzeitstimmung versteht er es, ein faszinierendes eschatologisches Panorama auszubreiten, welches sich der Heiligen Schrift und der Tradition der Kirche verpflichtet weiß. Peterson stellt Jesus Christus in den Mittelpunkt aller Überlegungen, bezieht sich auf sein erstes Kommen und erwartet seine Wiederkunft. In dieser eschatologischen Perspektive nimmt der Märtyrer seinen Platz ein. Lässt sich in den vielfältigen Zeugnissen der Märtyrer des vergangenen Jahrhunderts das Geheimnis einer „schwachen Kraft“ gelebter kirchlicher Existenz entdecken (A. Riccardi), so können sich angesichts der Ausführungen Erik Petersons einige Akzente dieses Geheimnisses lüften.



Autor:

Andreas Robben, geb. 1971 in Haren (Emsland), Theologiestudium in Münster und Bonn; 1998 Priesterweihe; 1998-2002 seelsorgliche Tätigkeit in der Diözese Osnabrück; seit 2002 Promotionsstudium in Frankfurt a. M.
Rezension
"Das Blut ist der Samen des Christentums" - mit dieser Aussage interpretierte der Kirchenvater und Apologet Tertullian, Bischof in Nordafrika, im 3. Jhdt. die christliche Martyriumsbereitschaft in Zeiten (zumeist lokal beschränkter) römischer Verfolgungen. Zum Christentum gehört, vermittelt über den Proto-Märtyrer Jesus Christus und die jüdischen (Propheten-)Märtyrer, eine Theologie des Martyriums konstitutiv dazu. Im Werk des evgl., dann 1930 zur röm.-kath. Kirche konvertierten Patristikers Erik Peterson (1890-1960) spielt die Erforschung der Märtyrertheologie eine bedeutsame Rolle, z.B. in seiner Schrift "Zeuge der Wahrheit", 1937. - Die hier anzuzeigende Frankfurter Dissertation stellt die Marytriumstheologie Petersons dar, bevor sie im zweiten Teil im Vergleich zu anderen Martyriumskonzeptionen einer Kritik unterzogen wird.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Reihe „Studien zur systematischen und spirituellen Theologie“, herausgegeben von Gisbert Greshake, Medard Kehl und Werner Löser, Band 45.
Inhaltsverzeichnis
Einführung 1

I. Zur Person Erik Peterson 4
II. Petersons Schriften zur Martyriumstheologie 20
III. Theologische Voraussetzungen 27
1. Eschatologie als hermeneutischer Schlüssel 28
Entdeckung der neutestamentlichen Eschatologie 28
Neutestamentliche Eschatologie 33
Kirche in der eschatologischen Konzeption 40
2. Kierkegaards »Gleichzeitigkeit mit Christus« 44
3. Von Campenhausens frühchristlicher Märtyrerbegriff 51

ERSTER TEIL
Theologie des Martyriums bei Erik Peterson


Erstes Kapitel: Jesus Christus, der getreue Zeuge 57

I. Geschichtliche Situation des Martyriums Jesu 58
II. Eschatologische Dimensionen des Martyriums Jesu 62
1. Jesus, der Märtyrer, als priesterlicher König 62
2. Pilatus als Vertreter des alten Äons 66
3. Kritische Zeit 66
a) Eröffnung der kritischen Zeit 67
b) Entscheidung der kritischen Zeit 75
III. Auswirkungen des Martyriums Jesu 87
1. Kreation des neuen Äons 87
2. Neuer Mensch im neuen Aon 90
a) Geschenk der Gerechtigkeit 90
b) Geschenk des Lebens 94
c) Eschatologischer Vorbehalt 97
3. Taufe 101

Zweites Kapitel: Der Märtyrer - Zeuge des Zeugen Jesus Christus 109

I. Geschichtliche Situation des Martyriums 109
II. Eschatologische Dimensionen des Martyriums 112
1. Der Märtyrer als priesterlicher König 113
a) Priesterliches Königtum der Glieder der Kirche 113
b) Priesterliches Königtum der Märtyrer 115
c) Zeugnis der Märtyrer 119
2. Offenbarwerden der dämonischen Macht 129
3. Vollendung der kritischen Zeit 130
III. Auswirkungen des Martyriums 140
1. Kirche in ihrer aktuellen Situation 141
2. Glaube, Hoffnung und Liebe der Kirche 143
3. Teilhabe der Kirche am eschatologischen Sieg Jesu 152

Drittes Kapitel: Petersons Martyriumstheologie im Überblick 154

ZWEITER TEIL
Die Theologie des Martyriums bei Erik Peterson in der Diskussion


Erstes Kapitel: Stellungnahmen zum Märtyrerbegriff Petersons 161

I. Ludger Weckel 161
1. Eine befreiungstheologische Sicht des Martyriums 162
2. Kritik an der Theologie Erik Petersons 166
3. Kritik der Kritik 168
II. Stefan Dückers 182
1. »Distanz« als hermeneutischer Schlüssel 183
2. Bedeutung der »Distanz« für den Martyriumsbegriff 188
3. Möglichkeiten und Grenzen der »Distanz« 192
III. Reinhard von Bendemann 195
1. Zur exegetischen Methodik Petersons 197
2. Auswirkungen auf die Martyriumstheologie 204
3. Ein Beitrag zum interdisziplinären Dialog 206

Zweites Kapitel: Diskussion mit anderen Ansätzen 211

I. Helmut Moll 211
1. Lehramtliche Kriterien für das Martyrium 213
2. Kompatibilität zum Ansatz Erik Petersons 218
II. Karl Rahner 226
1. Unterschiede zur Theologie Erik Petersons 227
2. Berührungspunkte der Martyriumstheologien 235
III. Hans Urs von Balthasar 241
1. Übereinstimmungen in der theologischen Methodik 243
2. Gemeinsamkeiten der Martyriumstheologien 245

Drittes Kapitel: Auswertung der Diskussion 25

I. Zusammenschau auszuwertender Motive 253
II. Ergebnis: Originalität der Martyriumstheologie Petersons 256

Abkürzungen 264
Literaturverzeichnis 265
I. Primärliteratur 265
II. Sekundärliteratur 273
Personenverzeichnis 287