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Lexikon der Erkenntnistheorie
Lexikon der Erkenntnistheorie




Thomas Bonk

Wissenschaftliche Buchgesellschaft
EAN: 9783534204137 (ISBN: 3-534-20413-1)
352 Seiten, hardcover, 19 x 27cm, Februar, 2013

EUR 99,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Jede Art von Philosophie ist in Forschung und Lehre mit erkenntnistheoretischen Problemen befasst, da durch sie erst diskutiert und erklärt werden kann, was überhaupt erkannt, also erforscht und in Worte gefasst wird. Deswegen gehört die Erkenntnistheorie nicht nur zu den 'Königsdisziplinen' der Philosophie, sondern sie ist auch Inhalt jeden philosophischen Studium und hat zudem einen hohen interdisziplinären Rang: Jeder Wissenschaftler, der sich seiner Methodik bewusst ist, operiert mit erkenntnistheoretischen Fragestellungen. Der geplante Band bietet eine umfassende Einführung in alle Bereiche und Strömungen dieser Fachrichtung, von den antiken Anfängen bis zur gegenwärtigen Wissenschaftstheorie. Alle wichtigen Themen werden in alphabetisch geordneten Artikeln aufgearbeitet, ergänzt durch Exkurse zu besonders wichtigen Problemen sowie durch ausführliche bibliografische Hinweise zu weiteren Nachschlagewerken und relevanten Forschungsbeiträgen. Der Band ist somit ein nützliches Grundlagen- und Nachschlagewerk für Forschung und Lehre.
Rezension
Ist die Welt nur eine Konstruktion unseres Gehirns? Lässt sich empirisch überprüfen, ob wir einen freien Willen haben? Was ist Wissen? Die Auseinandersetzung mit der Gültigkeit des Neurokonstruktivismus, der Relevanz der Libet-Experimente für die Willensfreiheitsdebatte oder dem Gettierproblem fällt wissenschaftssystematisch gesehen in die Erkenntnistheorie. Diese philosophische Königsdisziplin untersucht, ob und wie Wissen möglich ist. Jeder Wissenschaftler sollte sich bei seinen Forschungen der eigenen wissenschaftstheoretischen Prämissen bewusst sein.
Umso verdienstvoller ist es daher anzusehen, dass Thomas Bonk ein „Lexikon der Erkenntnistheorie“ herausgegeben hat, das einen wissenschaftlich fundierten Überblick über zentrale Begriffe dieser philosophischen Subdisziplin liefert. Dort findet man neben Einträgen zu traditionellen Termini der Erkenntnistheorie wie Skepsis, Vernunft, Wahrheit, Wahrnehmung, Wissen und zu klassischen epistemologischen Strömungen wie Empirismus, Hermeneutik, Neukantianismus, Pragmatismus, Rationalismus, Realismus und Transzendentalphilosophie auch neuere Richtungen aus dem angloamerikanischen Raum gewürdigt wie Experimentelle Philosophie, feministische Erkenntnistheorien, Neopragmatismus, postmoderne Erkenntnistheorie, Psychologie der Erkenntnis und Rationalität oder Tugenderkenntnistheorie.
Die beispielhafte Aufzählung der Lexikoneinträge demonstriert, dass das Wörterbuch aktuelle wissenschaftliche Diskurse, insbesondere der analytischen Philosophie adäquat berücksichtigt. Einen kompakten Überblick über die philosophische Diskussion der "neueren Epistemologie" erhält der Leser durch Bonks Einleitung. Interkulturellen Aspekten der Epistemologie wird in dem Lexikon durch die Beiträge zum „Wissensbegriff in der chinesischen Philosophie“ und zum „Wissensbegriff in der indischen Philosophie“ Rechnung getragen. In diesem Kontext hätte sich der Leser einen Eintrag zum Wissens- oder Erkenntnisbegriff der Philosophie in der islamischen Welt gewünscht, in dem beispielsweise von Al-Kindi, Al-Farabi, Ibn Sina (Avicenna) oder Ibn Ruschd (Averroes) eine Würdigung erfahren. Besondere Erwähnung verdient auch der Beitrag von Peter Janich zum Konstruktivismus, in dem der Vertreter des Kulturalismus die unterschiedlichen Konstruktivismus-Varianten differenziert vorstellt und die wissenschaftstheoretischen Unzulänglichkeiten der Spielarten des Radikalen Konstruktivismus aufdeckt. Nicht nur Begriffe werden in den Artikeln des Wörterbuchs, verfasst von ausgewiesenen Fachwissenschaftlern unterschiedlicher wissenschaftstheoretischer Orientierungen, historisch-systematisch geklärt, sondern auch die Argumentationen bestimmter Positionen analysiert.
Das neue „Lexikon der Erkenntnistheorie“, erschienen in der „Wissenschaftlichen Buchgesellschaft“, sollte in keiner philosophischen Lehrerbibliothek fehlen. Seine auch für den Nicht-Experten verständlich geschriebenen Einträge bieten für Philosophie-Lehrkräfte einen sehr guten Einstieg in einzelne Themen, wodurch sie angeregt werden, traditionelle und aktuelle Problemstellungen der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie zum Gegenstand des Philosophieunterricht zu machen.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Erkenntnistheorie gehört zu den ›Königsdisziplinen‹ der Philosophie, da durch sie erst diskutiert und erklärt werden kann, was überhaupt erkannt, also erforscht und in Worte gefasst wird. Jeder Wissenschaftler, der sich seiner Methodik bewusst ist, operiert mit erkenntnistheoretischen Fragestellungen. Das vorliegende Lexikon bietet eine umfassende Einführung in alle Bereiche und Strömungen dieser Fachrichtung, von den antiken Anfängen bis zur gegenwärtigen Wissenschaftstheorie. Alle wichtigen Themen werden in alphabetisch geordneten Artikeln aufgearbeitet und durch Exkurse sowie ausführliche bibliografische Hinweise ergänzt. Der Band ist somit ein nützliches Grundlagen- und Nachschlagewerk für Forschung und Lehre.

Mit Beiträgen von Thomas Bonk, Elke Brendel, Peter Brössel, Godehard Brüntrup, Gregor Damschen, Anna-Maria Eder, Gerhard Ernst, Waltraud Ernst, Klaus Fischer, Eli Franco, Juan-Ignazio Gomez-Tutor, Thomas Grundmann, Volker Halbach, Dietmar H. Heidemann, Joachim Horvath, Christian Krijnen, Hans-Peter Krüger, Hannes O. Mathiessen, Christian Nimtz, Richard Schantz, Oliver R. Scholz, Karsten R. Stueber, Christian Thiel, Gerhard Vollmer, Heinrich Wansing, Alexandra Zinke.

2013. 352 S., 19 x 27 cm, Fadenh., geb. mit SU.