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Lernen an Stationen
entdeckt für den Religionsunterricht
Christine Kluth, Doris Schulz, Christiane Schulz, Iris Szepat, Urte Heuß, Jürgen Kluge, Lucy Mindner, Carmen Schmidt, Heike Wagner
Pädagogisch-Theologisches Institut, Bonn
ISBN: 35
118 Seiten, paperback, 21 x 30cm, 2000
EUR 7,60 alle Angaben ohne Gewähr Bestellen über den Verlag (zzgl. Versandkosten)
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Verlagsinfo
Lernen an Stationen
Inhalt: Anhand von drei Themen wird vorgestellt, wie aktives und selbstgesteuertes Lernen auch im Religionsunterricht möglich sein kann:
-Das Leben der Herbräer in Ägypten (Mosegeschichten)
-Worte zum Leben - Psalmen
-Islam
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Christine Kluth
Lernen an Stationen
- nun etwa auch im Religionsunterricht?
- entdeckt für den Religionsunterricht!
Christine Kluth
Das Leben der Hebräer in Ägypten aus der Sicht der Miriam
Doris Schulz, Christiane Schulz, Iris Szepat, Urte Heuß
Psalmen - Stationenlauf
1. Musische Annäherung an einzelne Psalmverse
2. Verknüpfung von Klage und Vertrauen
Christine Kluth, Jürgen Kluge
Worte zum Leben - Lernen an Stationen am Beispiel von Psalm
Lucy Mindner, Carmen Schmidt, Christine Kluth, Heike Wagner
Begegnung mit dem Islam - Stationen
Islam-Lexikon
Leseprobe
LERNEN AN STATIONEN
NUN ETWA AUCH IM RELIGIONSUNTERRICHT?
Kinder beim Lernen zu beobachten ist immer wieder spannend, und es ist eine wichtige Bereicherung für unseren Schulalltag, sich von der Begeisterung der Kinder anstecken zu lassen. Dieser Funke ist auch bei mir übergesprungen, als ich gesehen habe, mit welcher Lernfreude und Leistungsbereitschaft SchülerInnen im Religionsunterricht der Grundschule an Stationen gearbeitet haben. Daran wurde mir deutlich, dass auch im Religionsunterricht Möglichkeiten bestehen, auf diesem Wege Kindern Lernchancen zu eröffnen.
Zum Begriff:
Stationenlernen gilt als eine Form offenen Unterrichts, bei dem planmäßiges, aktives und selbstgesteuertes Lernen im Mittelpunkt steht. Entdeckendes und individuelles Lernen soll durch diese Unterrichtsform ermöglicht werden. Ansätze hierfür finden sich bereits in der Reformpädagogik zu Beginn unseres Jahrhunderts. Es geht darum, das Kind mit seinen Lerninteressen und -fähigkeiten mehr zu berücksichtigen und das Lern- und Arbeitstempo individuell zu gestalten. Die Reformpädagoglnnen sprechen davon, „die Fähigkeit und Bereitschaft zur Mitgestaltung der Verhältnisse in einer freien, demokratischen Gesellschafi“ (1) zu entwickeln.
Konsequenzen für den RU:
Der Religionsunterricht muss die veränderte religiöse Sozialisation der Schülerinnen wahrnehmen und nach Formen religiösen Lernens unter veränderten Bedingungen suchen. Mit zunehmender Öffnung von Schule und Unterricht als überzeugendes Unterrichtskonzept kann Stationenlernen im Religionsunterricht dazu beitragen, Lernchancen für gelingendes Leben anzubieten. So kann Stationenlernen auch eine Möglichkeit im RU sein, durch intensive vielschichtige Auseinandersetzung mit bedeutsamen Situationen und Problemen neue Erfahrungen zu machen und Denkprozesse anzustoßen.
Voraussetzungen und Begründung:
Grundsätzlich leistet der Religionsunterricht in einem ganzheitlichen Konzept von demokratischem Lernen und Handeln in der Grundschule einen wesentlichen Beitrag. Offene Unterrichtsformen, die die Schülerinnen gewöhnt sind, sollten auch hier eingesetzt werden. Unterschiedliche Lernvoraussetzungen können mehr Berücksichtigung finden und besondere Kenntnisse einzelner als Angebot für alle eingesetzt werden. Kognitive, emotionale und soziale Lernfortschritte sind individuell zu gestalten und differenziert wahrzunehmen. Medien und Materialien, die nur einmal vorhanden sind, können auf vielfältige Weise allen Schülerinnen zur Verfügung gestellt werden. Es eignen sich besonders Unterrichtsinhalte zur Wiederholung und Vertiefung für das Stationenlernen, aber auch Stationen, die Aneignung und Erarbeitung von Wissen in kindgerechter Form ermöglichen, lassen sich bereit stellen.
Zur Rolle des Lehrers/der Lehrerin:
Es versteht sich von selbst, dass bei offenen Unterrichtsformen auch die Lehrerinnenrolle einen anderen Schwerpunkt bekommt. Das Kind erlebt den/die Lehrerin als BegleiterIn von Lernprozessen, der/die AnsprechpartnerIn für seine Fragen und Probleme ist. Er/sie würdigt seine Leistungen, ermuntert bei Problemen, beobachtet die Lernfortschritte und gibt bei Bedarf Hilfestellungen. Besonders wichtig ist, dass der/die LehrerIn eine Lernatmosphäre schafft, in der Schülerinnen sich angenommen fühlen und neugierig auf Lernangebote werden.
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