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Umschlagtext
Zum 40. Todestag von Albert Schweitzer am 4. September 2005:
"Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will." Dieser zentrale Lebenskonflikt zwischen Mensch und Natur bildet den Ausgangspunkt des Denkens von Albert Schweitzer (1875-1965). Der bedeutende Theologe, Philosoph, Musiker, Arzt und Friedensnobelpreisträger hat eine ebenso umfassende wie tiefgreifende Ethik der "Ehrfurcht vor dem Leben" gedanklich entwickelt - und vorgelebt. Das Werk Albert Schweitzers ist von überraschender Aktualität und großer Orientierungskraft: beim Schutz der drangsalierten Natur, bei der Gestaltung des bedrohten Friedens, bei der zunehmenden Globalisierung der Wirtschaft, bei der Suche nach einer weltweiten Kultur der Nachhaltigkeit, bei der Erziehung zu einem lebensfreundlichen Handeln und bei der Einforderung der Würde von Mensch und Natur angesichts biotechnischer Experimentiersucht. Die Beiträge in diesem Buch zeigen Albert Schweitzer als inspirierenden Vordenker einer globalen Kultur der Mitgeschöpflichkeit und Nachhaltigkeit. Günter Altner Dr. theol., Dr. rer. nat., war Professor Emeritus der Universität Koblenz-Landau. Er war 1977 Mitbegründer des Instituts für angewande Ökologie e. V. (Öko-Institut) in Freiburg und Mitglied verschiedener Gremien der Bundesregierung. Rezension
Der Theologe, Philosoph, Musiker und Mediziner Albert Schweitzer (1875-1965) war sicherlich eine Jahrhundertgestalt, ein uomo universale, ein letzter Universalgelehrter am Beginn des 20. Jahrhunderts, der mit seinem Bemühen um die sittliche Reifung des Menschen und mit seinem friedenspolitischen Impuls, seinem medizinischen Engagement, seinem musikalischen Interesse und seinen theologischen Studien ein interdiziplinäres Genie darstellt. Wir verbinden mit ihm das von ihm 1913 gegründete Urwaldhospital Lambarene in Gabun, aber auch den ethischen Begriff der "Ehrfurcht vor dem Leben" oder seine wegweisende Kritik an der Geschichte der Leben-Jesu-Forschung. Albert Schweitzers gewidmetDer hier anzuzeigende Band ist der Ethik anläßlich seines 40. Todestages im Jahr 2005: "Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will" (Ehrfurcht vor dem Leben) und der Frage nach der Aktualität dieses Ethik-Konzepts.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de Inhaltsverzeichnis
Einleitung der Herausgeber
„Ehrfurcht vor dem Leben" 8 Mensch und Natur 13 Manuel Schneider Über-Leben und Tod — Zur konvivialen Ethik Albert Schweitzers 15 Hans Werner Ingensiep Die Pflanze außer uns und in uns — Mensch und Pflanze mit Albert Schweitzer 27 Erich Gräßer Das Tier als Mitgeschöpf — Theologisch-ethische Grundlegung des Tierschutzes im Anschluss an Albert Schweitzer 41 Heike Baranke Albert Schweitzer — ein Vordenker der Medizinethik? 52 Beat Sitter-Liver Ehrfurcht und Würde in der Natur 68 Beate Seitz-Weinzierl Sehnsucht Natur — Zugänge zur inneren und äußeren Natur mit Albert Schweitzer 91 Gesellschaft und Politik 99 Ulrich Grober „Die Fähigkeit, vorauszublicken und vorzusorgen" Albert Schweitzer und die Idee der Nachhaltigkeit 101 Franz-Theo Gottwald Über den Besitz — Albert Schweitzer und die Entstehung einer Kultur moralischen Konsums 116 Hans Lenk Konkrete Humanität Verantwortung und Menschlichkeit — ein Plädoyer mit Albert Schweitzer 129 Claus Biegert „Keine Sieger, nur Besiegte" Albert Schweitzers Kritik an der Politik der atomaren Abschreckung 144 Hubert Weinzierl Bedrohte Vielfalt des Lebens Albert Schweitzer und die Naturschutzpolitik heute 152 Nikolai Fuchs Wirtschaften mit dem Lebendigen Grundzüge und Praxis einer Lebens-Landwirtschaft 162 Kultur und Bildung 175 Ludwig Frambach Mystik als Kern der Ethik Albert Schweitzers 177 Michael von Brück Ethische Mystik — Albert Schweitzers Intuition der Ehrfurcht vor dem Leben 194 Claus Günzler Vom elementaren Denken zum lebensfreundlichen Handeln Albert Schweitzers Ethik als Leitorientierung für die Umwelterziehung 209 Günter Altner Albert Schweitzers Eintreten für eine ökosoziale Friedenskultur 220 Paul Mertens Albert Schweitzer und Johann Sebastian Bach Der Beitrag der Musik zur Kultur der Ehrfurcht vor dem Leben 229 Karsten Weber Nachwort 239 Angaben zu den Autorinnen und Autoren 243 |