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Lass uns über den Tod reden
Lass uns über den Tod reden




C. Juliane Vieregge

Ch.Links
EAN: 9783962890445 (ISBN: 3-9628904-4-0)
304 Seiten, hardcover, 14 x 21cm, März, 2018

EUR 22,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie gehen wir mit dem Tod eines geliebten Menschen um? Können wir die Leerstelle füllen, die der Verstorbene hinterlässt, geht das Leben einfach weiter? Welche Rituale können uns helfen? Uns fehlt eine Kultur des Sterbens und der Trauer. Mit dem Sprechen fängt es an.

Lass uns über den Tod reden!, forderte C. Juliane Vieregge Hinterbliebene von Eltern oder Ehepartnern, Kindern oder Geschwistern auf. Außerdem hat sie mit Menschen gesprochen, die beruflich mit dem Tod zu tun haben. Entstanden sind 18 vielschichtige, berührende und sehr persönliche Geschichten. Ergänzt werden sie um Essays zum Umgang mit Sterben, Tod und Trauer in unserer Gesellschaft.



„Wer sich mit dem Tod beschäftigt, der stellt sich auch die entscheidenden Fragen des Lebens.“

C. Juliane Vieregge



Die Autorin sprach mit Joe Bausch, Ulrike Bliefert, Christopher Buchholz, Jochen Busse, Monika Ehrhardt-Lakomy, Gisela Getty, Hans Jellouschek, Roland Kachler, Enno Kalisch, Dieter Thomas Kuhn, Hans Christof Müller-Busch, Axel Nacke, Boris Palmer, Ilse Rübsteck, Katrin Sass, Jan Schmitt, Arsène Verny und Horst Walther.
Rezension
Mit der Geburt eines jeden Menschen steht fest, dass er sterben wird. Tod bedeutet vielfach Leid und endgültiger Kommunikationsabbruch. Vielen Menschen fällt es schwer über diese existenzielle Erfahrung zu sprechen. Der Tod wird verdrängt und damit auch die Trauer. Wie kann man überhaupt mit dem Tod umgehen?
Unterschiedliche Antworten auf diese schwierige Frage erhält man in dem Buch „Lass uns über den Tod reden“ von C. Juliane Vieregge. Sie stammen von 18 Personen, welche Angehörige aufgrund von Krankheiten, Unfällen oder Suiziden verloren haben oder die von Berufs wegen täglich mit dem Tod konfrontiert werden. Darunter sind u.a. Ärzte, Psychologen, bekannte Künstlerinnen und Künstler, der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer, der Bestatter Host Walther und Ilse Rübsteck, eine der letzten Überlebenden des Arbeitslagers Riga, mit der Vieregge vor ihrem Tode noch reden konnte.
Die geführten Interviews hat die Schriftstellerin so gekonnt in biographische Erzählungen in der Ich-Form transformiert, dass der persönliche Sprachstil der Gesprächspartnerinnen und –partner erhalten geblieben ist. Wie Menschen den Tod erleben, wie ihre Trauer aussieht, wie sich durch den Tod ihr Alltagsleben verändert, all dieses erfährt man detailliert anhand der Geschichten in dem Buch. Aufschlussreiche einleitende Essays Vieregges zu den Großkapiteln beleuchten zudem einzelne Aspekte des Todes.
So liefert das literarische Sachbuch eine eindrückliche Phänomenologie des Umgangs mit dem Tod in der gegenwärtigen, europäischen Gesellschaft. Einzelne Interviews oder Ausschnitte aus diesen sind m.E. aufgrund ihrer guten Lesbarkeit und Prägnanz auch für Einsatz im Ethik- oder Religionsunterricht geeignet. Die Texte regen zur Reflexion über existenzielle Fragen an, denen im Zeitalter der digitalen Revolution oftmals zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Fazit: Das Buch „Lass uns über den Tod reden“ von C. Juliane Vieregge, erschienen 2018 im Christoph Links Verlag, kann allen Personen, die sich mit der Thematik „Tod“ privat oder beruflich differenziert auseinander setzen möchten, nur zur Anschaffung empfohlen werden. Mit ihrem Werk zu der von ihr geforderten „Kultur des Sterbens“ und „Kultur der Trauer“ leistet die Autorin einen produktiven Beitrag zur Lebenshilfe. Denn: „Wer sich mit dem Tod beschäftigt, der stellt sich auch die entscheidenden Fragen des Lebens.“, betont Vieregge zu Recht.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Wie gehen wir mit dem Tod eines geliebten Menschen um? Können wir die Leerstelle füllen, die der Verstorbene hinterlässt, geht das Leben einfach weiter? Welche Rituale können uns helfen? Uns fehlt eine Kultur des Sterbens und der Trauer. Mit dem Sprechen fängt es an.
Lass uns über den Tod reden!, forderte C. Juliane Vieregge Hinterbliebene von Eltern oder Ehepartnern, Kindern oder Geschwistern auf. Außerdem hat sie mit Menschen gesprochen, die beruflich mit dem Tod zu tun haben. Entstanden sind 18 vielschichtige, berührende und sehr persönliche Geschichten. Ergänzt werden sie um Essays zum Umgang mit Sterben, Tod und Trauer in unserer Gesellschaft.

Die Autorin sprach mit Joe Bausch, Ulrike Bliefert, Christopher Buchholz, Jochen Busse, Monika Ehrhardt-Lakomy, Gisela Getty, Hans Jellouschek, Roland Kachler, Enno Kalisch, Dieter Thomas Kuhn, Hans Christof Müller-Busch, Axel Nacke, Boris Palmer, Ilse Rübsteck, Katrin Sass, Jan Schmitt, Arsène Verny und Horst Walther.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 10

I „Meine Mutter hat mir mit ihrem Abschied ein Lebensrätsel aufgegeben“
Der Tod als Auftraggeber 13

„Dafür hat er sein ganzes Leben lang gekämpft“
Boris Palmer über den Tod seines Vaters Helmut Palmer 19

„Ich möchte ihnen nicht vergeben“
Jan Schmitt über den Suizid seiner Mutter Mechthild Schmitt 32

„Ich war ihm wohl zu seltsam“
Jochen Busse über den Tod seines Vaters Klaus Busse 44

„Der Lacky war ein Verrückter“
Monika Ehrhardt-Lakomy über den Tod ihres Mannes Reinhard Lakomy 58

II „Dass er mir vertraute, war für mich ein Geschenk“
Der Tod als Versöhner 77

„Da war etwas Größeres, nur das zählte noch“
Enno Kalisch über den Tod seiner Eltern Elke und Klaus-Dieter Kalisch 81

„Ich suche keine Schuldigen mehr“
Katrin Sass über den Tod ihrer Mutter Marga Heiden 97

„Mein Vater war wie ein Kind“
Christopher Buchholz über den Tod seines Vaters Horst Buchholz 111

III „Die Trauer webt sich in das Leben ein“
Der Tod als Lebensbegleiter 125

„Ich wollte nicht Abschied nehmen, loslassen schon gar nicht“
Roland Kachler über den Verkehrsunfalltod seines Sohnes Simon 130

„Wenn ich die Wohnung verlasse, winke ich ihm zu“
Arsène Verny über den Unfalltod seines Sohnes Valerian 142

IV „Ich schäme mich dafür, dass ich in dieser Situation nicht nah genug an ihn herangekommen bin“
Der Tod als Weichensteller 161

„Der Suizid ist etwas, das die Anderen betrifft“
Hans-Christof Müller-Busch über den Selbstmord seines Bruders Klaus 165

„Wenn ich nicht gewesen wäre, hätte meine Mutter vielleicht noch ein Jahr länger gelebt“
Ulrike Bliefert über den frühen Tod ihrer Mutter Ursula Bliefert 179

„Nicht, weil ich irgendetwas verbrochen hätte, sondern weil ich Jüdin bin“
Ilse Rübsteck, geb. Falkenstein, über den allgegenwärtigen Tod im Arbeitslager Riga 192

V „Lebe im Hier und Jetzt!“
Der Tod als Lehrmeister 205

„Der Tod ist wie die Liebe, er ist einfach da“
Dieter Thomas Kuhn über seinen verstorbenen Bruder Michael 210

„Es gibt wichtigere Dinge im Leben als zu gefallen“
Hans Jellouschek über den Tod seiner ersten Frau Margarete Kohaus 218

„Es gibt ganz anderes, als wir es uns vorstellen“
Gisela Getty über den Tod ihrer Zwillingsschwester Jutta Winkelmann 226

VI „Einen besseren Beruf kann ich mir für mich nicht vorstellen“
Der Tod als Berufener 245

„Sterben tun nur die Anderen“
Axel Nacke über seine Arbeit mit Todkranken 249

„Es könnte immer der letzte Tag sein“
Horst Walther über seinen Beruf als Bestatter und seine verstorbene Frau Marion Walther 258

„Wir müssen uns mal über etwas unterhalten“
Joe Bausch über das Sterben im Knast, über den Tod seines Vaters Joseph Bausch und die Hospizbewegung 269

Ein Narr legt sich zur Ruh
Nachwort 291

Anhang
Literatur 298
Dank 300
Die Autorin 302