lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Kommunen klimaresilient machen Strategien für eine klimaangepasste Stadtentwicklung
Kommunen klimaresilient machen
Strategien für eine klimaangepasste Stadtentwicklung




Konstanze Stein, Michael Eick (Hrsg.)

Reihe: Beiträge der Akademie für Natur-und Umweltschutz Baden-Württemberg


Hirzel
EAN: 9783777635170 (ISBN: 3-7776-3517-0)
328 Seiten, paperback, 14 x 21cm, September, 2025, 20 farb. Abb., 10 farb. Grafiken

EUR 24,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 ist ein Meilenstein, um den Klimakollaps zu verhindern. Welchen Beitrag können Städte und Gemeinden zum Klimaschutz leisten? Welche kommunalen Institutionen, Akteure und Prozesse spielen dabei eine Rolle? Welche Handlungsfelder und Ansätze tun sich auf? In diesem wegweisenden Buch zur kommunalen Klimaanpassung werden verschiedene, zentrale Themenbereiche erläutert, die für eine strategische Integration der notwendigen Maßnahmen des städtischen Wandels hin zu einer klimaneutralen Wirtschaftsweise erforderlich sind.

Das Buch definiert den rechtlichen Rahmen für eine kommunale Klimaanpassung, einschließlich der Herausforderungen für den städtischen Gesundheitsschutz, das Risikomanagement und die urbane Infrastruktur, und präsentiert dabei gemeinschaftsbasierte Lösungen auf Basis urbaner Biodiversität. Dabei geht es nicht nur um Fassadenbegrünung und urbane Klimaoasen: Auch soziale Aspekte kommunaler Klimaanpassung werden thematisiert und gemeinwesensorientierte, integrierte Lösungen vorgestellt.

14 Beiträge geben interessierten Leser_innen einen Überblick zu Chancen und Herausforderungen des kommunalen Klimaschutzes aus Praxis und angewandter Wissenschaft.

Der Ansatz ist ziel- und lösungsorientiert: Praxisbeispiele zeigen, wie kommunaler Klimaschutz vor Ort erfolgreich umgesetzt werden kann, um die Zukunftsfähigkeit von Städten und Gemeinden zu sichern.
Rezension
In Baden-Württemberg waren die Temperaturen im Jahr 2024 wieder auf Rekordkurs: Mit einem Mittel von 10,6 Grad Celsius war es nach 2022 und 2023 das drittwärmste Jahr in Baden-Württemberg seit Messbeginn. Deshalb fragt dieses Buch: Welchen Beitrag können Städte und Gemeinden zum Klimaschutz leisten? Das ist die zentrale Fragestellung dieses Buchs, das gemäß dem Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 zahlreiche Strategien für eine klimaangepasste Stadtentwicklung aufzeigt; denn Extremwetter mit Hitze- und Dürreperioden oder Starkregen und Überschwemmungen treten in jüngster Zeit immer häufiger auf. Und die Prognose für Baden-Württemberg zeigt, dass die Folgen des Klimawandels immer bedrohlicher werden. Die Landkreise und Kommunen stehen in der Verantwortung, Risikovorsorge für die Menschen in ihrem Gemeindegebiet zu treffen. Dazu müssen sie auf beiden Handlungsfeldern aktiv werden. Die Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg veranstaltet schon seit vielen Jahren Kongresse zur Klimaanpassung, organisiert Exkursionen und Fachveranstaltungen, Online-Seminare und vieles mehr. Dabei zeigt sich, dass in den Kommunen das Bewusstsein zunimmt, wie wichtig das Thema ist.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einführung 13

Gesetzliche Vorgaben und kommunale Strategien 17

Erstes Bundes-Klimaanpassungsgesetz und Aktivitäten in Baden-Württemberg 19

Politischer Rahmen und gesetzliche Anforderungen 19
Die Klimaanpassungsstrategie des Landes 21
Stand der Maßnahmenumsetzung 28
Inhalte der Klimaanpassungskonzepte 30
Vielseitige Unterstützung 31
Das Kompetenzzentrum Klimawandel 32

Stadtklima analysieren, Problemzonen verbessern 34

Was verbirgt sich hinter dem Begriff Stadtklima? 34
Auswirkungen der urbanen Hitzeinsel 35
Klimawandel und seine Folgen für die Städte 36
Analysieren, bewerten, handeln 37
Klimaanalysekarten geben Aufschluss über Wärmebelastung 38
Stadtklima von morgen heute gestalten 43
Kommunale Klimaanpassung erreicht ein neues Niveau 44
Grün- und Freiraumsysteme 46
Klimawirksame Luftleitbahnen erkennen und fixieren, schützen und entwickeln 47
Kühlung von innen: Städtische Klimaoasen 48
Auch Risikogruppen profitieren von gut erreichbaren Naturräumen 49
Hohe Biotop-Vielfalt macht Städte resilienter 51
Klimaanpassung als Chance für die kommunale Mobilitätswende 51
Kommunen brauchen eine zukunftsorientierte Förderung 52
Klimaanpassung muss Pflichtaufgabe werden 54

Klimafolgenanpassung in Kommunen strukturell verankern 56

Die Ausgangslage 56
Der mögliche Prozess 57
Umsetzung und Neustrukturierung 70
Schlussfazit und Ausblick 76

Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen 81

KlimaBB – Der Landkreis Böblingen bündelt Klimaanpassung 83

KlimaBB – Hintergrund, Ziele, Inhalte 84
Basiskarte zum Wirkkomplex »Hitze«: Klimatope verorten Wärmeinseln und Ausgleichsräume 86
Basiskarte zum Wirkkomplex »Überflutung«: Gefahren durch Hochwasser und Starkregen 89
Weiterführende Themenkarten für spezifische Felder der Stadt- und Ortsentwicklung 90
Exemplarische Themenkarte 1: klimatischer Wirkkomplex »Hitze« – Themenkarte zur grün-blauen Infrastruktur 91
Exemplarische Themenkarte 2: klimatischer Wirkkomplex »Wasser« – Themenkarte zur kritischen Infrastruktur 94
Hinweise für eine klimaresiliente Siedlungsentwicklung 95
Nachvollziehbare Vermittlung 96
64 Maßnahmen und 10 Strategiegrundsätze 97
Vom Konzept zur Umsetzung 102

Interdisziplinäre Masterpläne: Alle müssen an einem Strang ziehen 103

Klimaanpassung, Biodiversität & naturbasierte Lösungen 113

Biodiversität fördern in Zeiten des Klimawandels 115

Was bedeutet Biodiversität und wie steht es um sie in Baden-
Württemberg? 115
Versiegelung minimieren, vielfältige Grünflächen schaffen und vernetzen 118
Naturnahe Flächen im urbanen Raum 120
Pflanzenwahl im Klimawandel 122
Gebäude begrünen und als Lebensraum nutzbar machen 133
Projekt »UnternehmensNatur« 135

KlimaOasen: Naturbasierte Lösungen im öffentlichen Raum 138

Naturbasierte Lösungen 138
Das Projekt 139
Die Workshops 140
Wohlfühloasen 143
Empfehlungen für naturbasierte Lösungen 145
Blick über den Hochschulcampus hinaus 147

Fassadenbegrünung: Wirkungen, Begrünungsarten und Beachtenswertes 150

Positive Wirkungen von Fassadenbegrünungen 150
Formen der Fassadenbegrünung 153
Fassadenkonstruktionen 159
Beachtenswertes bei Planung und Ausführung 161
Pflege und Wartung 164
Fassadenbegrünungsmarkt in Deutschland 165
Handlungsmöglichkeiten von Kommunen 166
Zusammenfassung und Ausblick 167

Infrastuktur & Digitalisierung 169

Regenrisikomanagement der Stadt Heidelberg 171

Schweres Unwetter überflutet Heidelberg 171
Kein Gebiet ist vor Starkregen sicher 172
Unkalkulierbares Gefahren- und Schadenspotenzial 173
Klimawandel begünstigt Starkregen 174
Globaler Trend setzt sich in Süddeutschland und Heidelberg fort 174
Starkregen ist eine kommunale Gesamtaufgabe 175
Eigenvorsorge gegen Starkregen 176
Von der Starkregengefahrenkarte zum integrierten Handlungskonzept 178
Anpassung ist ein fortlaufender Prozess 180
Städtisches Förderprogramm unterstützt private
Anpassungsmaßnahmen 181
Heidelberg erhebt Niederschlags- und Pegeldaten für bessere Prognose 182
Warnung der Bevölkerung 183
Überflutungsschutz durch Flächenvorsorge 184
Empfehlungen für Kommunen kleiner und mittlerer Größe 185
Fazit und Ausblick 186

Ortsmitten klimagerecht gestalten 189

Die Klimaanlagen der Stadt 190
Von grauen zu blaugrünen Flächen 191
Das Entsiegelungskonzept Mannheim 193
Altstadtquartier – die Oberstadt in Marburg 197

Kommunale Infrastruktur im Zuge des Klimawandels 206

Planungen 207
Kritische Infrastruktur 207
Gefahren 208
Vorlagen 209
Warum muss die Kommune das tun? Was ist die Relevanz? 211
Was ist eine kritische Infrastruktur? 212
Selbsthilfe für jeden 214
Risiko- und Krisenmanagement von Krankenhäusern als Beispiel 215
Fazit 221

Wie digitale Klimadienste die Anpassung vor Ort unterstützen: Der Klimaatlas der Region
Stuttgart 223

Kommunaler Bedarf nach Daten und Unterstützung bei der
Klimaanpassung 224
Der Klimaatlas für die Region Stuttgart 226
Regionale Analyse- und Gefahrenkarten 229
Ermittlung des Anpassungsbedarfs 234
Fazit 236

Klimawandelanpassung aus sozialer Perspektive & Gesundheit 239

Der Klimawandel: Eine Herausforderung für den kommunalen Gesundheitsschutz 241

Gesundheit und Klima zusammendenken 242
Städte und Gemeinden im Klimawandel 243
Politische und rechtliche Rahmenbedingungen 244
Gesundheit in und für alle Politikfeldern: Ein Ansatz, der kommunal verankert werden muss 245
Co-Benefits von Klimaanpassung und Gesundheitsförderung 247
Hitze in Baden-Württemberg 249
Schwindel, Erschöpfung, Hitzschlag – Gesundheitsrisiko Hitze 250
Mit Hitzeaktionsplänen auf die Lage vor Ort reagieren 252
Weitere Gesundheitsgefahren durch den Klimawandel 255
Ausblick 258

Potenzial und grundlegende Aspekte gemeinschaftsbasierter kommunaler Klimaanpassung 259

Das Konzept der gemeinschaftsbasierten Klimaanpassung 260
Vorteile und Relevanz für Deutschland 261
Herausforderungen und ihre Lösungen 264
Konkrete Anwendungsszenarien 267
Best-Practice-Beispiele und Lernfelder 269
Fazit: transformative Chance 270
Methodische Umsetzung gemeinschaftsbasierter Klimaanpassung 271
Hinweise zur Finanzierung 278

Kommunaler Gestaltungsspielraum für sozialgerechte Klimaanpassung 281

Vier Dimensionen einer gerechtigkeitsorientierten
Klimaanpassungspolitik 283
Klimaanpassungspolitik ist auch Sozialpolitik – das Beispiel Arbeit und Wohnen 283
Soziale Aspekte in der politischen Praxis 286
Instrumente und Beispiele für die kommunale Praxis 288
Niedrigschwellige Chancen einer sozial gerechten Herangehensweise für Kommunen 294
Fazit und Schlussfolgerungen: Vertieftes Ursachenverständnis für transformative Lösungsansätze 297

Literatur 299
Autoren 317
Beiträge der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg 321