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Umschlagtext
Die Kirchenraumpädagogik bietet neue Zugänge, sich einen Kirchenraum und das Thema Glaube zu erschließen. Dabei haben sich in den letzten 15 Jahren verschiedene Ansätze herausgebildet: kunstgeschichtlich, liturgisch, historisch, mystagogisch, ganzheitlich- handlungsorientiert, etc.. Allen Ansätzen gemeinsam ist, dass sie keine Kirchenführung anbieten, sondern eine persönliche Begegnung mit dem Raum inszenieren. Die Inhalte dieser Arbeitshilfe basieren auf einem ganzheitlich-handlungsorientierten Ansatz. Es geht darum, den Raum mit allen Sinnen erfahrbar werden zu lassen – eine Erfahrung, die immer wichtiger wird, je mehr unser Leben von digitalen und virtuellen Welten geprägt wird. Ursprüngliche Raum- und Lebenserfahrungen werden zu seltenen Erfahrungen, für Gottes- und Glaubenserfahrungen jedoch sind sie existenziell. Gleich- zeitig zielt dieser Ansatz darauf, Schwellenängste vor der „heiligen Stätte“ abzubauen, den liturgischen Ort kennen zu lernen und vertraut werden zu lassen. Schließlich geht es auch darum, die Kirche als Heimat zu erfahren; sei es konkret die Gemeindekirche oder in Kirchen allgemein, die im Urlaub oder Vorbeigehen besucht werden. Glaube braucht einen Ort, will sich verorten. Kirchen können diese Orte sein.
Rezension
Die Zeiten ändern sich. Das gilt vor allem für den Bereich der religiösen Lebenspraxis. Kinder und Jugendliche haben kaum mehr einen Bezug zur Sprache, zu den Glaubensinhalten, den Sakramenten, den Festen oder der vielfältigen Symbolik. Auch Orte des religiösen Lebens sind weitgehend unbekannt. Daher gilt es, in einer behutsamen und ansprechenden, methodisch-didaktisch fundierten und gut aufbereiteten Weise Kinder und Jugendliche mit Kirchenräumen vertraut zu machen. In der vorliegenden Arbeitshilfe zur Kirchenraumpädagogik (Hrsg.: Deutscher Katecheten-Verein) bietet Ulrike Gerdiken Anregungen und Tipps für eine spannende und informative Begegnung mit Kirchenräumen. Dabei ist der Dreischritt den Raum entdecken, den Raum erleben und den Raum gestalten grundlegend für die Arbeitshilfe. Methodisch steht eine ganzheitlich und handlungsorientiert angelegte sinnliche Erfahrung im Mittelpunkt. Fingerabdrücke nehmen, Symbolsuche, Bilderrätsel, Wahrnehmungsübungen, Blindenführung oder den Kirchenraum erzählen lassen heißen einige der praktischen Hinführungen. Vor allem Lehrer und Erzieher erhalten hier gute Anregungen, um mit Kindern und Jugendlichen Kirchenräume ganz neu zu entdecken.
Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de |