lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Kindlicher Grammatikerwerb und Dysgrammatismus Verstehen - Erkennen - Behandeln 3. Auflage 2013
Kindlicher Grammatikerwerb und Dysgrammatismus
Verstehen - Erkennen - Behandeln


3. Auflage 2013

Silke Kruse

Verlag Paul Haupt
EAN: 9783258078045 (ISBN: 3-258-07804-1)
194 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2013, 30 Tabellen, 20 Grafiken

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die kindliche Sprachstörung Dysgrammatismus, von der gut sieben Prozent aller sprachauffälligen Kinder betroffen sind, hat in den letzten Jahren etliche Wissenschaftler/innen beschäftigt, ohne dass eine eindeutige Ursache für diese sprachsystematische Störung gefunden werden konnte. Es existiert derzeit auch noch kein Therapiekonzept, das alle Kinder ausreichend in ihrer Sprachentwicklung unterstützen könnte.

Aus jahrelanger Erfahrung in der Arbeit mit dysgrammatisch sprechenden Kindern hat die Erlanger Logopädin Silke Kruse nun ein praxisnahes Therapiekonzept entwickelt, das aus der Gesamtentwicklung des Kindes abgeleitet ist.

In ihrem Buch setzt sie sich mit den folgenden Fragen auseinander:

- Welchen Einfluss hat die allgemeine kindliche Entwicklung auf den Grammatikerwerb? Gibt es einen Zusammenhang zwischen aussersprachlichen Entwicklungsmustern und Grammatikerwerbsmustern?

- Stehen Kindern mit der Sprachstörung Dysgrammatismus solche Grundmuster zur Verfügung?

- Wo und wann kann die Therapie am sinnvollsten entwicklungsfördernd eingreifen?

- Behandelt die Sprachtherapie eine sprachspezifische oder eine allgemeine kindliche Entwicklungsstörung?
Rezension
Dysgrammatismus - das meint Kinder, die mit dem Grammatikerwerb massive Probleme haben. Aber dieses Spracherwerbsproblem ist noch einigermaßen unerforscht und entsprechend finden sich nur bedingt Therapieansätze. Um beides geht es in diesem Buch gemäß dem Untertitel "Verstehen - Erkennen - Behandeln". Wahrnehmung und Sprache hängen eng zusammen. Dieses Buch will die grammatische Entwicklung verständlich machen und Fehlentwicklungen erkennen helfen, damit eine logopädische Diagnose erleichtert und ein erfolgreiches Therapiekonzept vermittelt werden kann. Die Darstellung sucht die grammatische Fehlentwicklung in die kindliche Gesamtentwicklung einzugliedern. Dazu bedarf es der genauen Kindbeobachtung.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Sachgebiet: Heil- und Sonderpädagogik

Dr. Silke Kruse besuchte von 1985 bis 1988 die Logopädiefachschule in Erlangen. Anschließend studierte sie an der dortigen Universität Linguistik und promovierte hierin 1999. Währenddessen war sie stets als Logopädin in freier Praxis tätig. Seit 2000 unterrichtet sie außerdem an Logopädiefachschulen und bietet Seminare zu ihrem Fachthema "Dysgrammatismus" an.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur 3. Auflage V
Vorwort zur 2. Auflage VI
Vorwort VII

Kindlicher Grammatikerwerb und Dysgrammatismus 1

Teil I: Die unauffällige Grammatikentwicklung 3


1. Die ersten grammatischen Strukturen 4

2. Die Funktionen von Grammatik 5

3. Das Konzept der Dezentrierung in der Persönlichkeitsentwicklung des Kindes 7

4. Fokussierung in der Sinnesentwicklung des Kindes 10
4.1 Das Figur-Grund Konzept 10
4.2 Fokussierung in der Reizverarbeitung 11

5. Die Sprachentwicklung im Überblick 14
5.1 Die Interaktionsstruktur des Dialogs 15
5.2 Referentieller Blickkontakt und Wortverständnis 15
5.3 Das Handlungsresultat 17
5.4 Imaginieren und Planen 18

6. Das natürliche Grammatikerwerbssystem 19
6.1 Die Dezentrierung vom Sprecherstandort als Voraussetzung für den Grammatikerwerb 20
6.2 Zeichentheorie 20
6.3 Der Sprecherstandort 24
6.4 Markiertheit und Natürlichkeit von grammatischen Strukturen 31

7. Der unauffällige Grammatikerwerb im Überblick 49
7.1 Das Phasenmodell 49
7.2 Die Grammatikerwerbsübersicht 61

Teil II: Die Spracherwerbsstörung Dysgrammatismus 63

1. Die Sprache dysgrammatisch sprechender Kinder 63
1.1 Die Bezeichnung der Sprachstörung 63
1.2 Die sprachlichen Auffälligkeiten 64

2. Ursachen für Dysgrammatismus 65
2.1 Hörstörungen 65
2.2 Fehlgestaltete sprachliche Interaktion 66
2.3 Nonverbale kognitive Ursachen 68
2.4 Cerebrale Ursachen 69
2.5 Genetisch bedingte Ursachen 70

3. Sozial-pragmatische Fähigkeiten und Defizite 72
3.1 Gesprächskompetenz 72
3.2 Soziale Kompetenz 73
3.3 Schulerfolg 74

4. Dysgrammatismus im natürlichen Grammatikerwerbssystem 76
4.1 Dezentrierung und Fokussierung 76
4.2 Natürlichkeitstheoretische Grundsätze im natürlichen Grammatikerwerbssystem 77
4.3 Sprachliche Fähigkeiten und Defizite 79

5. Zwei dysgrammatisch sprechende Kinder. 88
5.1 Detlef 88
5.2 Thomas 91
5.3 Ausprägungspole bei Dysgrammatismus 93

TEIL III: Diagnostik und therapeutisches Vorgehen 99

1. Die Diagnose der Sprachentwicklungsstörung Dysgrammatismus 99
1.1 Hinweise aus dem ersten Kontakt und der Anamnese 99
1.2 Die Überprüfung der grammatischen Fähigkeiten 102
1.3 Der Diagnosebogen für grammatische Sprachstörungen 103
1.4 Die Auswertung 111
1.5 Analyse und Auswertung: Zwei Beispiele 112

2. Die therapeutische Intervention 120
2.1 Die Form zeigt Perspektivenwechsel und Fokussierung 122
2.2 Perspektivenwechsel im Spiel 129
2.3 Fokussierung im Spiel 163
2.4 Die Sprachmenge 164
2.5 Elternarbeit 165
2.6 Therapiebeispiele 166
2.7 Die erweiterte Grammatikerwerbsübersicht 4-6 Jahre 169

Literaturverzeichnis 171
Personen- und Sachwortregister 183