lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Kausalität der Gewalt Kulturwissenschaftliche Konfliktforschung an den Grenzen von Ursache und Wirkung
Kausalität der Gewalt
Kulturwissenschaftliche Konfliktforschung an den Grenzen von Ursache und Wirkung




Daniela Gronold, Bettina Gruber, Jacob Guggenheimer, Daniela Rippitsch (Hrsg.)

Transcript
EAN: 9783837619874 (ISBN: 3-8376-1987-7)
262 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2012

EUR 29,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Kausalität ist das Aufeinanderfolgen von Zuständen nach Regeln, so hat es Kant einmal definiert. Damit sind auch zwei Kernfragen jeder gesellschaftskritischen Forschung vorbestimmt: Wodurch wird Gewalt verursacht? Und was bewirkt sie?

Anhand konkreter Beispiele beleuchten die Beiträge in diesem Band, wie und wo nach kausalen Zusammenhängen der Gewalt geforscht werden kann und wie sich Erkenntnisse für Konflikttransformationen nutzbar machen lassen. Darüber hinaus stellt sich der Band der kritischen Frage, inwieweit das Denken in Kausalketten selbst die Grundlage für Gewaltverhältnisse liefert.

Mit Beiträgen u.a. von Wilhelm Berger, Josef Berghold, Leah Carola Czollek und Gudrun Perko sowie Dieter Senghaas.
Rezension
Spektakuläre Schlagworte wie "Kampf der Kulturen" und "Die Kopftuch-Debatte" setzen kulturelle Konflikte einfach voraus, werden aber oft als Leerformeln anstelle genauer Analysen eingesetzt. Vielmehr ist danach zu fragen: Was sind die kausalen Zusammenhänge von Gewalt? Das ist eine zentrale Fragestellung der Konfliktforschung. Denn zwei Fragen sind elementar kausal: Wodurch wird Gewalt verursacht? Und was bewirkt sie? Aber ist Gewalt überhaupt kausal erklärbar? Und: Ist Kausalität bereits selbst eine Voraussetzung für Gewalt? Dieser Band lotet in kulturwissenschaftlicher Perspektive die kausalen Zusammenhänge von Gewalt aus, um sie für Erkenntnisse zur Konflikttransformation nutzbar zu machen. Das Interesse des Bands liegt dabei auf dem Beitrag von Kulturtheorien und kulturtheoretisch beeinflussten Ansätzen zur Erklärung der Kategorie Konflikt.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Autoreninfo:
Daniela Gronold (Dr.in phil.) ist Kommunikationswissenschaftlerin und als Projektleiterin im bm:ukk tätig. Sie ist Lektorin am Institut für Medienkommunikation und Research Fellow des Zentrums für Friedenspädagogik und -forschung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (AAU), wo sie auch unterrichtet.
Bettina Gruber (Dr.in phil.) ist Zeithistorikerin und Friedenspädagogin und arbeitet als stellvertretende wissenschaftliche Leiterin am Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik der AAU.
Jacob Guggenheimer (Mag.) ist Koordinator des Forschungsnetzwerks »Kultur & Konflikt«. Als Sozialpsychologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Philosophie unterrichtet er u.a. im Bereich Gender und Queer Studies an der AAU.
Daniela Rippitsch (Mag.a phil.) ist Zeithistorikerin und Mitarbeiterin am Institut für Unterricht und Schule sowie am Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik der AAU.
WWW: www.uni-klu.ac.at/gender
Inhaltsverzeichnis
Macht der Spiele, Fußball im Iran
Bilder von Valerie Assmann,
Text von Corinna Assmann und Valerie Assmann | 7

ZU DIESEM BUCH
Einleitung von Bettina Gruber und Jacob Guggenheimer | 9


1. Im Labyrinth der Vernunft
Jacob Guggenheimer | 21

Kausalität der Gewalt
Jacob Guggenheimer | 23

Es gibt keine Tatsachen …
Zu Gianni Vattimos Philosophie der Endlichkeit
Martin G. Weiß | 38

Beschleunigung, Ereignis, Entscheidung
Wilhelm Berger | 55

2. Zur Kritik an kulturellen und religiösen Konfliktphantasmen
Bettina Gruber | 73

Versinkt die Welt in Kulturkonflikten?
Dieter Senghaas | 78

Unterschiede zwischen Kulturen als Vorwand für Feindbilder
Josef Berghold | 88

Migrationsbilder – Europas grausame Grenzen
Daniela Ingruber | 106

3. Gewalt in der Vereinnahmung des Widerspruchs
Daniela Gronold | 125

Kriege im Selbst – Philosophie der Ambivalenz bei Sarah Kofman
Karoline Feyertag | 128

Gewalt im kolonialen und postkolonialen Kontext
Kamerun als Fallbeispiel
Daniel Romuald Bitouh | 147

»Wir verzärtelten, unerfahrenen Menschen schreien
bei jeder fremden Heuschrecke, die uns begegnet:
Herr, er will uns fressen.«
Ein literaturwissenschaftliches Plädoyer für das Fremde im Text
(und außerhalb davon)
Nicola Mitterer | 166

4. Wir sind die Anderen
Daniela Rippitsch | 189

Das Recht auf Selbstbestimmung und Konflikttransformation
Johan Galtung | 192

Von Transitional Justice zu Just Peacebuilding?
Wilfried Graf, Valerie Kainz und Agnes Taibl | 209

Die Konfliktlösungsmethode Mahloquet im Zeichen von Social Justice
Gudrun Perko und Leah Carola Czollek | 239

Zu den Autorinnen und Autoren | 257