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Umschlagtext
Befreiungstheologie, Empfängnisverhütung, Priesterweihe von Frauen, Homosexualität, religiöser Pluralismus und Menschenrechte in der Kirche im Mittelpunkt all dieser kontroversen Fragen steht ein Mann: Kardinal Joseph Ratzinger. Einst ein progressiver junger Theologe auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil, ist Kardinal Ratzinger inzwischen seit zwanzig Jahren Leiter der Kongregation für die Glaubenslehre. John Allens kritische, aber faire Biographie liefert eine Erklärung für das zentrale Rätstel, das Ratzinger umgibt: Wie kam es, dass dieser ehemals Liberale zum Chefarchitekten der dritten großen Repressionswelle in der katholischen Theologie des zwanzigsten Jahrhunderts wurde? Basierend auf ausführlichen Interviews mit Studenten und Kollegen des Kardinals und einer gründlichen Vertrautheit mit seinen Schriften, beleuchtet Allen, wie tief Ratzingers starkes Misstrauen hinsichtlich der Welt, seine Voreingenommenheit gegenüber der menschlichen Sündhaftigkeit und seine Forderung nach felsenfester Loyalität zur Kirche in seiner Person verwurzelt sind.
Wenn sich die Kardinäle der katholischen Kirche das nächste Mal in der Sixtinischen Kapelle versammeln, um einen neuen Papst zu wählen, werden sie nach Allens Ansicht darüber entscheiden, ob es zu einer Fortsetzung der Politik kommt, als deren Hauptakteur Ratzinger angesehen werden kann. John Allens Studie bietet eine einsichtsreiche und informative Darstellung dieser Politik und ihres Einflusses auf die Kirche in der ganzen Welt. Rezension
Wie wird man später einmal Joseph Ratzinger beurteilen? Eine gute Frage. Eine Persönlichkeit, deren Wirken bereits zu Lebzeiten derart kontrovers diskutiert wird, in der allgemeinen Öffentlichkeit ebenso wie in der katholischen Kirche und Christenheit, wird auch in der Geschichte immer umstritten bleiben. Trotz Kenntnis über sein Leben und sein Wirken, trotz seiner eigenen Publikationen und den nicht minder zahlreichen Porträts und Interpretationen, bleibt letztendlich der Eindruck einer nie wirklich (be-)greif- oder nahbaren Persönlichkeit. Ein Phänomen, das Menschen zu aller Zeit herausgefordert hat. Ich finde die Biografie von John L. Allen ist das bislang objektivste und sachbezogenste Ergebnis dieser Versuche. Allen ist bei den Darstellungen stets kritisch und distanziert. Theologischen Sachverstand sollten allerdings die Leser mitbringen. Ein fundiertes Quellenstudium und eine Ausgewogenheit geben diesem Werk noch eine gute Note, aber leider fehlt ein Personen und Sachregister. Viele Interviews runden diese Biographie ab, die das widersprüchliche Bild des Menschen und Kirchenmannes, Joseph Ratzinger darstellen, ohne in kategorisieren zu wollen.
Nieder, lehrerbibliothek.de Verlagsinfo
Zum diesjährigen 75. Geburtstag von Kardinal Ratzinger erscheint diese kritische, dabei faire Studie über einen der mächtigsten Männer an der Spitze der katholischen Kirche. Eine sehr gut lesbare und informative Biographie über das Phänomen Kardinal Ratzinger, die einen Bogen von seinen liberalen Anfängen bis zu seinem Schaffen als Chef der römischen Glaubenskongregation spannt. John Allen, selbst Vertreter eines kritischen Katholizismus und als Vatikan-Korrespondent ein profunder Kenner der Person und des Wirkens von Joseph Ratzinger, überzeugt durch seine Objektivität – trotz des streitbaren und Kontroversen provozierenden Kardinals. Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. Kapitel Ein ehemals Liberaler 2. Kapitel Alle Wege führen nach Rom 3. Kapitel Echte Befreiung 4. Kapitel Ein Kämpfer in der Kultur 5. Kapitel Heilige Kriege 6. Kapitel Der Vollstrecker 7. Kapitel Ratzinger und das nächste Konklave Anmerkungen |