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Jungfrauengeburt Die Geschichte von Maria und ihrem Sohn Jesus
Jungfrauengeburt
Die Geschichte von Maria und ihrem Sohn Jesus




Gerd Lüdemann

zu Klampen! Verlag
EAN: 9783866740280 (ISBN: 3-86674-028-X)
158 Seiten, hardcover, 13 x 19cm, 2008

EUR 14,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Geburt Jesu durch die Jungfrau Maria ist eine dogmatische Grundfeste der christlichen Kirchen. Zwar ist diese Feste, besonders in protestantischen Kreisen, längst aufgeweicht. Aber ohne sie läßt sich der Glaube an Jesus als dem Sohn Gottes -und damit das gesamte christliche Glaubensgebäude - nicht aufrechterhalten.

In Jungfrauengeburt? untersucht der bedeutende Bibelforscher Gerd Lüdemann alle Hinweise in den Schriften der ältesten Kirche und in den konkurrierenden jüdischen Quellen. Er erhellt die Aussageabsichten der biblischen Quellen und behandelt die Frage, was im Zusammenhang mit der Geburt jesu geschah.

Das Bild von der Geburt der zentralen Person des christlichen Glaubens wird durch Lüdemanns Arbeit scharf korrigiert. Eine aufrichtige Diskussion der theologischen Zusammenhänge und ihrer gesellschaftlichen Auswirkungen ist ohne seine Arbeit nicht denkbar.
Rezension
Der Göttinger evangelische Neutestamentler Gerd Lüdemann, dem die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen wurde, hat in seinen Schriften immer wieder den Umgang der Kirche mit der Bibel kritisiert, fragwürdige Interpretationen aufgedeckt und engstirniges Denken hinterfragt, so auch in diesem neuen Buch zum Thema Jungfrauengeburt. Der jetzige Religionswissenschaftler und historisch-kritische Christentums-Kritiker belegt, dass die Jungfrauengeburt ein theologisches Konstrukt ist. Gerd Lüdemann untersucht die geschichtliche Realität hinter dem Jungfrauenmythos. Der Religionspädagogik tut derlei radikal-exegetische Arbeit im Sinne des kritischen Historismus des 19. Jhdts durchaus gut -, scheint sie doch in jüngster Zeit einigermaßen unkritisch geworden zu sein, exegetisch nicht mehr wirklich kritisch, dogmatisch nicht selten unreflektiert und immer mehr auf die pure Empirie fixiert ...

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Nach christlichem Glaubensbekenntnis ist Jesus der Sohn Gottes und wurde von der Jungfrau Maria zur Welt gebracht. Gerd Lüdemann untersucht die geschichtliche Realität hinter dem Jungfrauenmythos.
Gerd Lüdemann, Jahrgang 1946, ist Professor für Geschichte und Literatur des frühen Christentums an der Universität Göttingen. Er leitet die Abteilung "Frühchristliche Studien" am Institut für Spezialforschungen sowie das Archiv "Religionsgeschichtliche Schule" der Theologischen Fakultät Göttingen.
Ihm wurde als ausgewiesenem Neutestamentler die Bezeichnung seines Lehrstuhls als Lehrstuhl für Neues Testament vom Präsidenten der Universität Göttingen als Folge der Beanstandung seiner Lehre durch die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen verboten, weil er sich in seinen Veröffentlichungen und in seiner wissenschaftlichen Arbeit kritisch mit Fragen des evangelischen Bekenntnisses auseinandergesetzt hat und die Ergebnisse seiner Forschungsarbeit den evangelischen Kirchen in Niedersachsen und der Leitung der Universität Göttingen nicht genehm sind.
Die Geburt Jesu durch die Jungfrau Maria ist eine dogmatische Grundfeste der christlichen Kirchen. Zwar ist diese Feste, besonders in protestantischen Kreisen, längst aufgeweicht. Aber ohne die Annahme einer unbefleckten Empfängnis lässt sich der Glaube an Jesus als dem Sohn Gottes nicht aufrechterhalten.
In »Jungfrauengeburt« untersucht der bedeutende Bibelforscher Gerd Lüdemann alle Hinweise in den Schriften der ältesten Kirche und in den konkurrierenden jüdischen Quellen. Er erhellt die Aussageabsichten der biblischen Quellen und behandelt die Frage, was im Zusammenhang mit der Geburt Jesu geschah.
Das Bild von der Geburt der zentralen Person des christlichen Glaubens wird durch Lüdemanns Arbeit scharf korrigiert. Eine aufrichtige Diskussion der theologischen Zusammenhänge und ihrer gesellschaftlichen Auswirkungen ist ohne seine Arbeit nicht denkbar.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

KAPITEL 1: Maria in Dogmatik und Frömmigkeit

Einleitung 10

Protestantischer Wirrwarr 10
Die Macht der Liturgie und die Konsequenzen 13
Die ökumenische Lage 16
Zum weiteren Vorgehen 17

Maria bei Martin Luther und in den lutherischen Bekenntnisschriften 17

Martin Luther 17
Lutherische Bekenntnisschriften 18

Maria in der römisch-katholischen Lehre 20

Göttliche Mutterschaft 20
Immerwährende Jungfräulichkeit 22
Unbefleckte Empfängnis 23
Aufnahme in den Himmel 25

Maria in der römisch-katholischen Frömmigkeit 26

Die Marienerscheinungen vor Elisabeth von Schönau 26
Die Marienerscheinungen vor Anna Katharina Emmerich 28
Der subjektive Charakter von Marienerscheinungen 31
Berühmte Marienerscheinungen in neuerer Zeit 31
Theologische Begründung der Marienerscheinungen 31
Empirische Gründe für Marienerscheinungen 32
Gründe für die kirchliche Anerkennung von Marienerscheinungen 33
Ertrag 34

Maria in der protestantischen Dogmatik und in Stellungnahmen aus der evangelischen Kirche 34

Vorbemerkung 34
Das Thema »Maria« bei Karl Barth 35
Andere protestantische Stellungnahmen
zur Jungfrauengeburt 39
Ein neuerer protestantischer Beitrag zum
Thema »Maria« 41
Zum weiteren Vorgehen 43

KAPITEL 2: Maria im Neuen Testament und in anderen frühchristlichen Quellen

Überblick. Zur Vorgehensweise 44

Paulus 46
Gal 4,4: Die Geburt des Gottessohnes aus einer Frau 46
Röm 1,3-4: Die fleischliche Abstammung und die Einsetzung des Gottessohnes 48

Markusevangelium 49
Mk 3,20-21.31-35: Jesu wahre Familie 49
Mk 6,1-6a: Die Ablehnung Jesu, des Sohnes der Maria, in seiner Vaterstadt 52

Matthäusevangelium 61
Mt 1,1-17: Der Stammbaum Jesu 61
Mt 1,18-25: Die Ankündigung der Geburt Jesu 67
Mt 2,1-23: Die Magier aus dem Osten und der Kindermord des Herodes 81
Mt 12,46-50 Die wahren Verwandten Jesu 88
Mt 13,54-58: Die Ablehnung Jesu in seiner Vaterstadt 89

Lukanisches Doppelwerk 91
Allgemeines zur Komposition von Lk 1,5-2,52 91
Lk 1,5-25: Die Ankündigung der Geburt Johannes des Täufers 91
Lk 1,57-66: Die Geburt Johannes des Täufers 96
Lk 1,67-80: Der Lobgesang des Zacharias (»Benedictus«) 99
Lk 1,26-38: Die Ankündigung der Geburt Jesu 101
Lk 1,39-45: Der Besuch der Maria bei Elisabet 103
Lk 1,46-56: Der Lobgesang der Maria (»Magnificat«) 104
Lk2,1-21: Die Geburt Jesu und seine Beschneidung 108
Lk 2,22-40: Die Darstellung Jesu im Tempel. Symeon und Hanna 113
Lk 2,41-52: Der zwölfjährige Jesus im Tempel 115
Lk 3,23-38: Der Stammbaum Jesu 118
Lk 4,16-30: Die Predigt Jesu in Nazareth 122
Lk 8,19-21: Die wahren Verwandten Jesu 125
Lk 11,27-28: Eine Seligpreisung der Mutter Jesu 125
Apg 1,14: Maria in der Urgemeinde 126

Johannesevangelium 127
Joh 1,12-13: Der Ursprung der Kinder Gottes 127
Joh 1,45: Jesus, der Sohn des Joseph (I) 128
Joh 2,1-12: Das Weinwunder auf der Hochzeit in Kana 129
Joh 6,42: Jesus, der Sohn des Joseph (II) 131
Joh 19,25-27: Der Lieblingsjünger und die Mutter Jesu unter dem Kreuz 132

Thomasevangelium 133
ThEv 105: Jesus - Sohn einer Hure? 133

Protevangelium des Jakobus 134
Protev 19,3-20,4: Der Beweis für die Jungfräulichkeit der Maria 134

Zur Traditionsgeschichte. Der historische Verlauf 136
Schaubild 138

KAPITEL 3: Kritische Synthese

Zum Vorgehen 139
Eine Klarstellung 139
Die zwei Wurzeln der Jungfrauengeburt 140
Maria - zur Stummheit verdammt 140
Das Waffenarsenal der Christologie 140
Befreiungstheologie und Herrschaft Christi 141
Funktionalisierung Marias in einem Beispiel
aus der Befreiungstheologie 142
Maria in der feministischen Theologie 144
Die anthropologische Ebene der Marienerscheinungen 145
Der historisch sperrige Aspekt von Maria
und ihrem Sohn Jesus 146

Beigabe
Wider die Mariendogmen 148

Literatur 151
Autorenregister 157