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Julian Kaiser, Gott und Christenhasser
Julian
Kaiser, Gott und Christenhasser




Klaus Rosen

Klett-Cotta
EAN: 9783608942965 (ISBN: 3-608-94296-3)
569 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 16 x 24cm, 2006, Lesebändchen, 62 s/w-Abbildungen und Karten, Vorsatzkarten

EUR 32,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie Kaiser Julian versuchte,

das Rad der Geschichte zurückzudrehen



Genannt wurde er »Apostata« - der Abtrünnige, und er bleibt bis heute einer der umstrittensten römischen Herrscher: Kaiser Julian (331-363 n. Chr.). Fesselnd schildert Klaus Rosen sein kurzes dramatisches Leben, das Ringen um den äußeren Bestand des Römischen Reiches und die inneren Reformen mit dem Versuch, die heidnischen Kulte wiederherzustellen. Der überraschende Tod des 32jährigen läutete die Schlußrunde im Kampf des jungen Christentums gegen die alten Götter ein.



In seiner meisterhaften, elegant geschriebenen Biographie zeichnet Klaus Rosen, ausgewiesener Kenner der Spätantike, das Lebensbild einer der großen, stets kontrovers beurteilten Gestalten der Antike.

Julian, Neffe und Nachfolger Constantins des Großen, versuchte als Philosoph dem gerade erst erstarkten Christentum ein erneuertes Heidentum entgegenzusetzen.

Rosens Darstellung des römischen Kaisertums, des kulturellen und religiösen Lebens sowie die eindrucksvolle Schilderung der Kriegszüge des Herrschers fügen sich zu einem facettenreichen Bild einer ganzen Epoche.

Zugleich zeigt der Autor, wie Julians Persönlichkeit im Laufe der Jahrhunderte immer wieder eine andere Beurteilung fand: Für die Christen war er der Abtrünnige, der nach seinem überraschenden Tod im Krieg gegen die Perser in die Hölle kam. Für die Heiden war er ein Heiliger, der durch seinen Versuch, das Christentum zu vernichten, unter die Götter aufgenommen wurde. Julians Name wurde Legende, und seine Geschichte inspirierte nicht nur Historiker und Politiker, sondern auch Dichter und Romanciers, Komponisten und Filmemacher.



Klaus Rosen lehrte bis zu seiner Emeritierung 2002 Alte Geschichte an der Universität Bonn. Seit 1997 ist er Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften.

Wichtige Publikationen: Griechische Geschichte erzählt, 2000; Die Völkerwanderung, 2. Aufl. 2003; Marc Aurel, 3. Aufl. 2004
Rezension
Kaiser Konstantin d.Gr. bendet mit der sog. Konstantinischen Wende um 312 n.Chr. die Verfolgung des Christentums, der römische Kaiser Theodosius dekretiert 392 n.Chr. durch Erlaß das Christentum zur Reichsreligion: aus der verfolgten Religion wird binnen weniger Jahrzehnte eine alsbald selbst verfolgende Religion. Dazwischen findet sich Kaiser Julian, Kaiser Julian, der 361 den Thron des römischen Imperiums bestieg und sich gleich daran machte, das durch Konstantin den Großen priviligierte Christentum zugunsten der alten Götterkulte zurückzudrängen, aber schon 363 im Perserfeldzug scheitert und getötet wird. Diesem viel beachteten und umstrittenen Herrscher ist diese umfassende und flüssig verfasste neue Biographie gewidmet, die sich damit einreiht in eine Vielzahl weiterer Biographien, genannt seien nur Glen Bowersock, Julian the Apostate und Klaus Bringmann, Kaiser Julian. Rosen beschreibt nicht nur sehr spannend die äußere Ereignisgeschichte, sondern er vermittelt auch tiefe Einblicke in die Gedankenwelt Julians, orientiert an dessen literarischen Hinterlassenschaften.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Klaus Rosen
Julian
Kaiser, Gott und Christenhasser

Wie der römische Kaiser Julian versuchte, das Rad der Geschichte zurückzudrehen.
Genannt wurde er »Apostata« – der Abtrünnige, und er bleibt bis heute einer der umstrittensten römischen Herrscher: Kaiser Julian (331–363 n. Chr.). Klaus Rosen fesselt mit Hintergründen zu Julian, der die heidnischen Kulte erneuern wollte und um den Bestand des Römischen Reiches kämpfte. Er stellte mit seinem Toleranzgesetz die Religionsfreiheit wieder her, verbot aber gleichzeitig Christen das Unterrichten. Als er in einer Schlacht getötet wurde, bedeutete dies das Ende der antiken Götterkulte.

»... Doch Rosen gelingt es, die dramatischen Wendungen in Julians Leben, ... den langen Weg der philosophisch-religiösen Suche sowie die Fülle der Selbst- und Fremddeutungen in einer vielschichtigen Erzählung zu verflüssigen ...«
Uwe Walter (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.3.2006)

In seiner meisterhaften, mit Verve geschriebenen Biographie zeichnet Klaus Rosen, einer der besten Kenner der Völkerwanderungszeit, das Lebensbild einer der großen, stets kontrovers beurteilten Gestalten der Antike. Julian, Neffe und Nachfolger Konstantins des Großen, versuchte als Philosoph dem gerade erst erstarkten Christentum ein erneuertes Heidentum entgegenzusetzen.

Rosens Darstellung des römischen Kaisertums, des kulturellen und religiösen Lebens sowie die eindrucksvolle Schilderung der Kriegszüge des Kaisers fügen sich zu einem facettenreichen Bild einer ganzen Epoche.

Zugleich zeigt der Autor, wie Julians Persönlichkeit im Laufe der Jahrhunderte immer wieder eine andere Beurteilung fand: Für die Christen war er der Abtrünnige, der nach seinem überraschenden Tod im Krieg gegen die Perser in die Hölle kam. Für die Heiden war er ein Heiliger, der durch seinen Versuch, das Christentum zu vernichten, unter die Götter aufgenommen wurde. Sein Name wurde Legende, und seine Nachgeschichte inspirierte Historiker, Filmemacher, Romanciers, Komponisten und Dichter (u.a. Goethe, Eichendorff, Durs Grünbein). Ein packendes Leseerlebnis.

Pressestimmen

»... Das Leben wie die Genauigkeit wohnen im Detail, und ebendas ist die Brücke, die Rosen zwischen sich als einem Gelehrten mit intimer Quellenkenntnis und dem Leser errichtet ... «
Prof. Dr. Uwe Walter (Damals, August 2006)

»... Klaus Rosens gelehrte Biographie "Julian, Kaiser, Gott und Christenhasser" führt detailreich durch das 32 Jahre kurze Leben des nichtchristlichen römischen Kaisers und fasst außerdem in einer Art Sammelrezension das wandlungsreiche literarisch-geistesgeschichtliche Nachleben des christlich erzogenen Christenhassers zusammen ...«
Michael Brückner (Der Tagesspiegel, 09.07.2006)

»... Rosen betont, dass Julians anti-christliche Religionspolitik keineswegs als tolerant bezeichnet werden könne. Aber dass sie von Beginn an zum Scheitern verurteilt war, sieht er auch. Und so liest sich seine Biografie von der ersten Seite an als Tragödie eines zunehmend fanatisierten Einzelkämpfers, den schließlich, auf dem Rückzug aus dem feindlichen Persien, ein verirrter Speer traf und allzu früh hinwegraffte.«
Mischa Meier (Süddeutsche Zeitung, 9.5.2006)

»... Doch Rosen gelingt es, die dramatischen Wendungen in Julians Leben, das nicht länger währte als das Alexanders des Großen, den langen Weg der philosophisch-religiösen Suche sowie die Fülle der Selbst- und Fremddeutungen in einer vielschichtigen Erzählung zu verflüssigen und sich so auch mit dem Kontingenten ins Benehmen zu setzen. ...
Rosen zieht die reich überlieferten Selbstzeugnisse Julians - Briefe, Reden, Traktate - mit Recht ausgiebig heran, denn diese waren nicht bloß Masken oder Medien der Stilisierungen, sondern ... authentischer Ausdruck einer Persönlichkeit ...«
Uwe Walter (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.3.2006)

»… In einem überbordenden Alterswerk beschreibt der Bonner Emeritus Klaus Rosen die Welt Julians, die Rhetorenschulen in den Metropolen des Ostens ebenso wie die Kommandostrukturen an der Rheinfront. Hinzu kommt, daß von kaum einem antiken Menschen derart viele authentische Zeugnisse auf uns gekommen sind. Sie zeigen einen vielfach gebrochenen Herrscher, dessen Heidentum immer fanatischere Züge annahm. … »
(Die Welt, 1.7.2006)

Klaus Rosen studierte Geschichte und Klassische Philologie in Heidelberg. In Pretoria, Südafrika, 1970 Promotion zum Dr. litt. et phil. Professor für Alte Geschichte 1977 bis 1978 an der Universität Freiburg i. Br., 1978 bis 1982 an der Katholischen Universität Eichstätt. Von 1982 bis zur Emeritierung 2002 lehrte er an der Universität Bonn. Seit 1997 ist er Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften.
Wichtige Publikationen: Griechische Geschichte erzählt, 2000; Marc Aurel, 2004; Die Völkerwanderung, 2004.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

1 Wer warJulian? 13
2 Konstantinopel 337 n. Chr. 34
3 Ein göttlicher Lebensplan 54
4 Der Waisenknabe 70
5 Der Student 94
6 Der Caesar. 122
7 Der Usurpator 178
8 Der Kaiser 226
9 Der Verlierer 345
10 Der Umstrittene 394

Anmerkungen 463
Quellen 518
Literatur 527
Zeittafel 547
Karten- und Abbildungsverzeichnis 549
Stammbaum 552
Personenregister 555
Orts- und Sachregister 565