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Umschlagtext
Jugendliche kommen selten in eine Beratungsstelle. Treten sie als Ratsuchende auf, geschieht dies oft unter dem sozialen Druck der Umwelt oder im Schlepptau ihrer Eltern. Aufgrund ihres Autonomiestrebens entwickeln sie schnell ein gesundes Misstrauen. Und doch haben sie mit ihrem auffälligen Verhalten oftmals die Rolle eines Gesandten ihrer Familie, initiieren Hilfen und mobilisieren Ressourcen für das gesamte Familiensystem. Eine besondere Herausforderung sind Jugendliche, die extrem beweglich, aber zu nichts zu bewegen sind. Durch ihre Provokationen testen sie Grenzen aus – auch die von professionellen Helfern!
Dieser Band nimmt die Herausforderungen von Jugendlichen in der Beratung an und versucht, diese quer zu denken. Er thematisiert grundlegende Fragen aus der Perspektive Jugendlicher, für die Erwachsene ‚schwierig’ werden und ‚nichts mehr checken’. Er greift die Krisen der Jugend als Herausforderung und Chance auf, gestaltet bewährte Konzepte um und stellt neue jugendbewegende Methoden vor. Abschließend reflektiert er adoleszente Bewältigungsstrategien in besonderen Lebenssituationen und stellt diese zur Diskussion: das Rollenverständnis von Jungen und Mädchen, gleichgeschlechtliche Lebensweisen, Migration und Fremdunterbringung. Der Band regt dazu an, die fachlichen Arbeitsansätze der institutionellen Beratung für die Besonderheit dieser Zielgruppe zu optimieren. Mit Beiträgen von Hans Berwanger, Gabi dan Droste, Anna Gätjen, Allan Guggenbühl, Achim Haid-Loh, Angelika Hykel, André Jacob, Torsten Klemm, Georg Kormann, Lela Lähnemann, Inghard Langer, Stefan Langer, Doris Müller, Holger Rick, Regina Riedel, Wilhelm Rotthaus, Friedrich Schweitzer, Kristin Teuber und Josie Wieland. Rezension
Lehrer/innen wissen: Jugendliche kommen selten von sich aus in eine Beratung, erst recht nicht in eine Beratungsstelle. Treten sie als Ratsuchende auf, geschieht dies oft unter dem sozialen Druck der Umwelt oder im Schlepptau ihrer Eltern. Melden sich Jugendliche dennoch mit einem eigenen Anliegen in der Beratung(sstelle), wollen sie meist keine langen (Problem)Gespräche, wollen nicht zugetextet werden ... (Institutionelle) Beratung für (adoleszente) Jugendliche ist mithin schwierig. Diesen Sachverhalt sucht das vorliegende Buch hingegen produktiv zu nutzen: Welche Chancen ergeben sich aus diesem zunächst sperrigen Sachverhalt? Insbesondere Kap. 2 stellt neue, jugendbewegende Methoden und Beratungskonzepte vor und gestaltet Bewährtes entsprechend um.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de Verlagsinfo
Dieser Band nimmt die Herausforderungen von Jugendlichen in der Beratung an und versucht, diese quer zu denken. Inhaltsverzeichnis
Barbara Eckey, Achim Haid-Loh und Karin Jacob
Über die Herausforderung Jugendliche zu beraten – Eine Einleitung Pubertät heißt, Erwachsene "blicken nichts!" Von der Nützlichkeit eines jugendbewegten Perspektivwechsels Wilhelm Rotthaus Jugendliche in einer Welt vielfältiger Wirklichkeiten – Orientierungslos und alleingelassen? Allan Guggenbühl Sich ärgern ist wichtig – Vom Recht der Jugend, nicht verstanden zu werden Friedrich Schweitzer Von Gottlosigkeit bis Fundamentalismus – Aufwachsen zwischen den Religionen Adoleszente Krisen als Chance für kreative Beratungskonzepte – erfolgreiche und jugendbewegende Methoden André Jacob Konzepte und Diagnostik der elterlichen Erziehung – Im Fokus: Erziehung von Jugendlichen Inghard Langer und Stefan Langer Tragende Verbindungen – Wie Eltern und Jugendliche voneinander lernen Hans Berwanger Coaching für Jugendliche und Heranwachsende – Unterstützung für einen Start ins selbstverantwortliche Leben Torsten Klemm Systemische Zukunftsskulpturen – Orientierungshilfe für Jugendliche mit chaotischen Biographien Regina Riedel und Josie Wieland Vom Stein des Anstoßes zum Anstoß des Steines – Aufsuchende Familientherapie mit Jugendlichen Angelika Hykel Tanz, Bewegung und Meditation – Kreative Methoden der Selbstwahrnehmung im schulischen Kontext Gabi dan Droste Theaterpädagogik als kreativer Tauschhandel – Ein Projekt für Jugendliche aus sozialen Brennpunkten Besonderheiten von Lebenssituationen Jugendlicher: Eine Herausforderung für problem- und zielgruppenspezifische Angebote moderner Jugendhilfe Lela Lähnemann Familien unterm Regenbogen – Gleichgeschlechtliche Lebensweisen als Thema der Erziehungs- und Familienberatung Holger Rick Männlichkeit auf dem Prüfstand – Zum Rollenverständnis von Jungen Anna Gätjen und Doris Müller Sexualität und Identitätsentwicklung adoleszenter Mädchen – Generationsgrenzen und ihre Folgen Anisa Saed-Yonan Mädchen aus orientalischen Migrantenfamilien – Zwischen Kulturkonflikt und psychischer Krankheit Kristin Teuber Ich blute, also bin ich – Kann es gut sein, sich selbst zu verletzen? Anita Pachaly Suizidhandlungen in der Adoleszenz – Erscheinungsbilder, Hintergründe, Behandlungsansätze Georg Kormann und Brigitte Saur "Gedeihen trotz widriger Umstände" – Was Kinder und Jugendliche im Heim in ihrer Entwicklung stärkt Autoren und Autorinnen Herausgeber und Herausgeberinnen |