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Johannesevangelium - Mitte oder Rand des Kanons? Neue Standortbestimmungen Neue Standortbestimmungen
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Thomas Söding

Herder Verlag
EAN: 9783451022036 (ISBN: 3-451-02203-6)
317 Seiten, paperback, 14 x 21cm, März, 2003

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Paradigmenwechsel in der Johannesforschung

Noch vor zwanzig Jahren galt das Vierte Evangelium als Außenseiter am Rande des Kanons; seine Christologie sei zu hoch gestochen, seine Ethik weltabgewandt, seine Sicht der "Juden" schlichtweg inakzeptable. Inzwischen gibt es neue Untersuchungen der historischen Zusammenhänge und neue Interpretationen der theologischen Grundaussagen. Das Ergebnis hat weitreichende Folgen nicht nur für die Johannesexegese, sondern für die gesamte Sicht des Neuen Testaments. Johannes steht nicht abseits, sondern gehört ins Zentrum des Urchristentums. Die "hohe" Christologie ist tief in ältesten Bekenntnistraditionen verwurzelt. Die Polemik gegen "die Juden" ist die Kehrseite einer außergewöhnlich großen Nähe zum Judentum und einer intensiven Rezeption des Alten Testaments. Die Perspektive des "anderen Jüngers", die Johannes öffnet, ermöglich einen neuen Blick auf Jesus, sein Wirken, seinen Tod und seine Auferstehung.
Rezension
Das Interesse am Johannesevangelium zu wecken, es aus seiner Randständigkeit herauszulösen ist das "Versprechen" des Herausgebers und seiner sechs Mitstreiter. Es ist kein umfassender und einheitlicher Ansatz, der auch gar nicht angestrebt wird, er gewährt aber vertiefende Einblicke in die Werkstatt biblischer Theologie und verhilft zu akzentuierten Einsichten des Johannesevangeliums, die in Korrespondenz und auch in Resonanz mit zentralen Themen auch des Religionsunterrichtes treten (Eucharistie, Christentum-Judentum, Jesusgeschichte und Christologie).
Natürlich eine Herausforderung aus diesen der Bibelwissenschaft verpflichteten Beiträgen anregendes und hilfreiches für den RU zu extrahieren, aber eine lohnende Aufgabe.

Christoph Klemp, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
In der Johannesforschung gibt es einen Paradigmenwechsel mit weitreichenden Folgen nicht nur für die Johannesexegese, sondern für die gesamte Sicht des Neuen Testaments: Johannes steht nicht abseits, sondern gehört ins Zentrum des Urchristentums. Die "hohe" Christologie ist tief in ältesten Bekenntnistraditionen verwurzelt. Die Polemik gegen "die Juden" ist die Kehrseite einer außerordentlich großen Nähe zum Judentum und einer starken Wertschätzung des "Alten Testaments". Die Perspektive des "anderen Jüngers", die Johannes öffnet, lässt neue Blicke auf Jesus, sein Wirken, seinen Tod und seine Auferstehung werfen.
Inhaltsverzeichnis
7 Vorwort
9 Ein gewachsenes Evangelium. Der Relecture-Prozess bei Johannes (Jean Zumstein, Zürich)
38 Das Evangelium nach Johannes und die Jesustradition (Klaus Berger, Heidelberg)
60 Das Vierte Evangelium auf dem Hintergrund der älteren Evangelientradition. Zum Problem: Johannes und die Synoptiker (Jörg Frey, München)
119 Theologie als kreative Sinnbildung: Johannes als Weiterbildung von Paulus und Markus (Udo Schnelle, Halle)
146 "Die unauflösbare Schrift" (Joh 10,35). Zur Auslegung und Theologie der Schrift Israels im Johannesevangelium (Klaus Scholtissek, Würzburg)
178 Eucharistie in Joh 6. Vom pneumatologischen zum inkarnationstheologischen Verstehensmodell (Michael Theobald, Tübingen)
258 Die Perspektive des Anderen. Das Johannesevangelium im biblischen Kanon. (Thomas Söding, Wuppertal)