lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
J. Robert Oppenheimer Die Biographie
J. Robert Oppenheimer
Die Biographie




Kai Bird, Martin J. Sherwin

Propyläen Verlag
EAN: 9783549073582 (ISBN: 3-549-07358-5)
672 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, September, 2009

EUR 29,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der amerikanische Prometheus

J. Robert Oppenheimer (1904-1967), der »Vater der Atombombe«, zählt zu den schillerndsten Figuren der jüngeren Zeitgeschichte. Für ihre glänzende Biographie des »amerikanischen Prometheus« erhielten der Journalist Kai Bird und der Historiker Martin J. Sherwin den Pulitzer-Preis. Exemplarisch lassen sie das Drama eines Forschers lebendig werden, der sich zwischen Erkenntnisdrang und ethischer Verantwortung entscheiden muss.

"Ein aufregendes Leben, eine großartige Biographie." (Newsweek)
Rezension
Die Biographie zeichnet spannend, allerdings an einigen Stellen etwas langatmig, den Weg von J. Robert Oppenheimer nach. Sein Leben wird fundiert detailiert und mit Hintergründen dargestellt, eindrucksvoll wird die Spannung, die Oppenheimer nach dem Sieg über Deutschland im Für und Wider zur amerikanischen Atombombe in sich trug, dargestellt. Auführlich wird auf die antikommunistische Zeit der USA eingegangen und die Implikationen unter denen Oppenheimer zu leiden hatte.

Das Werk beleuchtet viele interessante Details und man merkt dem Text an, dass für ihn akribisch und ausführlich recherchiert wurde. So ist dem Leser nach dieser Biographie die Person Oppenheimers äußerst gut bekannt. Eindrucksvoll wird die Spannung zwischen dem dargestellt, die der Erbauer der ersten Bombe in sich getragen hat.

Etwas dünn sind die Umstände und Probleme, die über das private Leben Oppenheimers hinausreichen. Für den physikalisch Interessierten wäre ein mehr der Schilderungen über physikalisch-technischen Probleme, die über die Fragen und Anfragen der Gesellschaft hinausgehen, interessant gewesen. Auch die Geschichte nach 1954 bis zu Oppenheimers Tod wird nur spärlich erzählt.

Andererseits macht die Biographie den Leser sehr gut mit dem Leben und den gesellschaftlichen Verhältnisse in den USA im letzten Jahrhundert bekannt. Wer in die Atmosphäre eintauchen will, die in den USA in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts herrschte, der wird an diesem Buch Gefallen finden. Auch der physikalische Interessierte, der sich gerne mit dem gesellschaftlichen Umfeld beschäftigen möchte, sei die Biographie empfohlen.

Verlagsinfo
J. Robert Oppenheimer (1904-1967), der »Vater der Atombombe«, zählt zu den schillerndsten Figuren der jüngeren Zeitgeschichte. Für ihre glänzende Biographie des »amerikanischen Prometheus« erhielten der Journalist Kai Bird und der Historiker Martin J. Sherwin den Pulitzer-Preis. Exemplarisch lassen sie das Drama eines Forschers lebendig werden, der sich zwischen Erkenntnisdrang und ethischer Verantwortung entscheiden muss.

Oppenheimer leitete das streng geheime Manhattan-Projekt in der Wüste von New Mexico, wo am 16. Juli 1945 die erste Atombombe gezündet wurde. Kurz darauf starben in Hiroshima und Nagasaki mehr als 200 000 Menschen durch die neue »Wunderwaffe« - die Menschheit war ins Atomzeitalter eingetreten. Erschüttert von der Zerstörungskraft seiner Schöpfung, engagierte sich Oppenheimer fortan gegen den Einsatz nuklearer Waffen. Das machte ihn im Amerika der McCarthy-Ära verdächtig. Er geriet ins Visier des FBI, wurde als Spion der Sowjetunion verleumdet und musste den Staatsdienst quittieren. Sein Privatleben wurde an die Öffentlichkeit gezerrt, seine Wohnung verwanzt, sein Telefon abgehört. Erst 1963 rehabilitierte ihn Präsident Kennedy.

Über dreißig Jahre hinweg haben die Autoren Interviews mit Oppenheimers Angehörigen, Freunden und Kollegen geführt, FBI-Akten gesichtet, Tonbänder von Reden und Verhören ausgewertet und Oppenheimers private Aufzeichnungen eingesehen. Ihre beeindruckend gründliche Biographie gewährt intimen Einblick in diese charismatische Persönlichkeit, bei der Triumph und Tragik so nahe beieinander lagen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 11
Prolog 17


TEIL1
1 »In jedem neuen Gedanken sah er etwas vollkommen Schönes« 23
2 »Jeder im Gefängnis seines Selbst« 41
3 »Geht mir gar nicht gut zurzeit« 53
4 »Ich finde die Arbeit hart, Gott sei Dank,& fast angenehm« 68
5 »Ich bin Oppenheimer« 80
6 »Oppie« 91
7 Die »Nim Nim Boys« 105

TEIL 2
8 »1936 änderten sich meine Interessen« 121
9 »Ich schnitt es einfach aus und schickte es ein« 138
10 »Eine ganz entscheidende Woche« 153
11 »Ich werde eine Frau heiraten, die du kennst, Steve« 160
12 »Wir wollten den New Deal nach links ziehen« 174
13 »Coordinator of Rapid Rupture« 184
14 »Die Affäre Chevalier« 199

TEIL 3
15 »Er war sehr patriotisch geworden« 207
16 »Zu viel Geheimnistuerei« 223
17 »Oppenheimer sagt die Wahrheit« 234
18 »Selbstmord, Motiv unbekannt« 244
19 »Möchtest du sie nicht adoptieren?« 250
20 »Bohr war Gott und Oppie sein Prophet« 263
21 »Die Auswirkungen des >Gadget< auf die Zivilisation« 273
22 »Jetzt sind wir alle Schweinehunde« 286

TEIL 4
23 »Diese armen kleinen Menschen« 307
24 »Ich glaube, ich habe Blut an meinen Händen« 318
25 »Man könnte New York zerstören« 331
26 »Oppie hatte einen schwachen Moment, aber jetzt ist er immun« 347
27 »Ein Hotel für Intellektuelle« 364
28 »Er wusste selbst nicht mehr, warum er das getan hatte« 384
29 »Dass sie Dinge nach ihm geworfen hat« 398
30 »Er ließ nie erkennen, was er dachte« 409
31 »Finstere Worte über Oppie« 424
32 »Das Tier im Dschungel« 444

TEIL 5
33 »Sieht ziemlich schlecht aus, was?« 469
34 »Das Verfahren war eine ausgemachte Posse« 479
35 »Ein Fall von Hysterie« 504
36 »Ein schwarzer Fleck auf dem blanken Schild unseres Landes« 520
37 »Ich kann das warme Blut an meinen Händen noch immer fühlen« 535
38 »Wie im Never-Never-Land« 550
39 »Es hätte am Tag nach Trinity geschehen müssen« 558

Epilog: »Es gibt nur einen Robert« 575
Schlussbemerkung: »Mein langer Ausritt mit Oppie« 579

Anmerkungen 581
Bibliographie 651
Personenregister 664
Bildnachweis 672