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Im Schatten zweier Sommer
Roman
Jan Koneffke
Galiani-Berlin
EAN: 9783869712703 (ISBN: 3-86971-270-8)
304 Seiten, hardcover, 13 x 21cm, Februar, 2024
EUR 24,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Eine tragische Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der wechselvollen Geschichte Europas und eine literarische Hommage an einen der grandiosesten Autoren des letzten Jahrhunderts - Joseph Roth - am Anfang und am Ende seiner Karriere.
Rezension
„Hiob“(1930), „Radetzkymarsch“(1932), „Beichte eines Mörders, erzählt in einer Nacht“(1936) und „Die Kapuzinergruft“(1938). Diese Bücher zählen zu den Hauptwerken von Joseph Roth (1894-1939), die weltweite Bekanntheit besitzen. Der im ostgalizischen Brody geborene Moses Joseph Roth gilt als einer der besten Erzähler des 20. Jahrhunderts. Von 1913 bis 1914 - während seines Studiums der Literaturwissenschaft und Philosophie - wohnte der spätere Schriftsteller in einer Wohnung in der Wiener Rembrandtstraße.
In demselben Haus lebt zurzeit auch der Schriftsteller Jan Koneffke (*1960) mit seiner Frau. Dieses beflügelte den Autor, bekannt u.a. durch seine Romane „Eine nie vergessene Geschichte“(2008) und „Ein Sonntagskind“(2015), Roth eine Liebesgeschichte anzudichten, zumal biographisch über diese Zeit des damaligen Studenten wenig bekannt ist. Koneffkes Werk, erschienen bei Galiani Berlin, trägt den Titel „Im Schatten zweier Sommer“. Es geht um die Sommer 1914 und 1938.
Roth wohnt zur Miete bei dem jüdischen Schuhmachers Fischler. Dessen ältere Tochter Fanny lernt den Studenten kennen und es entspannt sich eine Liebesbeziehung im Sommer 1914, kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Danach trennen sich die Wege. Roth wird Journalist für mehrere Organe, insbesondere für die Frankfurter Zeitung, begibt sich für diese auf Reisen und avanciert zum international bekannten Schriftsteller. 1938 in Paris, wo Roth im Exil lebt, treffen sich – nach dem Roman von Koneffke – Fanny, welche aus Wien geflohen war, und er im Deutschen Hilfskomitee wieder. Der Schriftsteller wird von Fanny bis kurz vor seinem Tode begleitet. Dabei streiten sie noch über die von Roth verklärte, nicht mehr existierende k. und k.-Monarchie und über seine Religion. Geschickt flechtet Koneffke bearbeitete und fiktive Zitate Roths in seinen Roman ein. So entsteht ein lebendiges Bild des Weltliteraten. Deutschlehrkräfte werden durch das vorliegende Buch motiviert, sich in ihrem Unterricht mit den Schriften des überzeugten Europäers und Humanisten Roth auseinanderzusetzen.
Fazit: Jan Koneffke gelingt in seinem Roman „Im Schatten zweier Sommer“ ein unterhaltsames und anschauliches Porträt von Joseph Roth. Freund:innen der Literatur des großen Erzählers werden an dem Werk ihre Freude haben.
Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Im Schatten zweier Sommer
Roman
Von der Leichtigkeit eines Wiener Sommers 1914 – und dem drohenden Gewitter des Krieges im Paris der späten Dreißiger.
Es wird Frühjahr in Wien, und bei der jüdischen Familie des Schuhmachers Fischler wird ein Zimmer zur Untermiete frei. Der neue Mieter ist ein schüchterner, etwas verquerer Student aus Galizien. Sein Name: Joseph Roth.
Bald lernen Fanny, die ältere Tochter der Familie, und er sich kennen, und für die beiden beginnt ein heimlicher verliebter Sommer. Der allerdings endet in einer Trennung – und in geschichtlicher Dimension in einer Menschheitskatastrophe: Der Erste Weltkrieg bricht aus.
Lange Jahre werden die beiden sich nicht wiedersehen – bis es Fanny nach abenteuerlicher Flucht aus Wien 1938 nach Paris verschlägt, wo sie zufällig im Deutschen Hilfskommitee ihren ersten Sommerschwarm wiedertrifft. Roth ist inzwischen berühmter Schriftsteller geworden, befindet sich ebenfalls im Exil in Paris und gerade hat Irmgard Keun, seine letzte Geliebte, die Flucht vor ihm ergriffen. Fanny wird den cholerischen, mit sich und der Welt zerstrittenen charismatischen Autor, der in seinem Kreis Hof hält wie ein Fürst und doch gerade keinen Pfennig mehr hat, bis kurz vor seinem Tod begleiten. |
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