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»Ich sammle Augenblicke« Heinrich Böll 1917 - 1985
»Ich sammle Augenblicke«
Heinrich Böll 1917 - 1985




Werner Jung, Jochen Schubert (Hrsg.)

Aisthesis Verlag Bielefeld
EAN: 9783895286896 (ISBN: 3-89528-689-3)
271 Seiten, paperback, 14 x 21cm, 2008

EUR 38,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der aus Vorträgen anläßlich von Bölls 20. Todestag hervorgegangene und mit weiteren Originalbeiträgen ergänzte Band vermittelt mit seinen Einzelanalysen sowie übergreifenden, themenorientierten Aufsätzen einen repräsentativen Überblick über das Werk Heinrich Bölls. Die Arbeiten bieten darüber hinaus einen Einblick in den neuesten Stand der Forschung. Zudem enthält der Band sieben Briefe Heinrich Bölls an die israelische Schriftstellerin Jenny Aloni, die hier zum ersten Mal abgedruckt werden.
Rezension
Dieser Band portraitiert den deutschen Schriftsteller Heinrich Böll (1917-1985), Nobelpreisträger für Literatur 1972, einen der bedeutendsten Vertreter der deutschen Nachkriegsliteratur. Geprägt durch Krieg und Nazi-Zeit verkörperte er den Typus des gesellschaftlich engagierten kritischen Intellektuellen, dessen Werke auch im schulischen Deutschunterricht regelmäßig gelesen wird. Spätestens seit Anfang der 60er Jahre ist Böll der meistgelesene und meistübersetzte deutsche Nachkriegsautor. Zugleich gerät die Person, "der gute Mensch von Köln" und "der Anwalt der kleinen Leute", der Humanist Böll, der Zeit- und Gesellschaftskritiker Böll, oft vor das Werk des Literaten Böll, das selbst immer eng mit der Zeitgeschichte verwoben ist. Dieser Band bietet in exemplarischen Analysen einen Überblick über das Werk des Autors, der von sich sagte: "Ich bin ein Clown und sammle Augenblicke."

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Werner Jung, Prof. Dr., lehrt und forscht auf dem Gebiet der Neueren Deutschen Literaturgeschichte an der Universität Duisburg-Essen; Schwerpunkte: Literatur des 18.-20. Jahrhunderts, Ästhetik, Poetik, Literaturtheorie und Editionsphilologie; letzte Veröffentlichungen: Poetik (München, Fink, 2007); »Du fragst, was Wahrheit sei?« Ludwig Harigs Spiel mit Möglichkeiten (Bielefeld, Aisthesis, 2002).

Jochen Schubert, Jg. 1957, Dr. phil.; Studium der Philosophie und Germanistik in Bonn; seit 1995 Mitarbeiter der Heinrich-Böll-Stiftung. Herausgeber Heinrich Böll: Briefe aus dem Krieg 1939-1945, Köln 2001; Heinrich Böll. München, 2002 (zusammen mit Viktor Böll), Mitherausgeber der Kölner Ausgabe der Werke Heinrich Bölls.

Aus der Kritik:

[...] Der vorliegende Sammelband, herausgegeben von Werner Jung und Jochen Schubert, ist ein glücklicher Versuch, Leser, Literaturwissenschaftler und Bürger an die Bedeutung Bölls und seiner Werke zu erinnern. Junge und weniger junge Wissenschaftler konfrontieren sich mit dem Opus eines der bedeutendsten Schriftsteller der deutschen Nachkriegszeit, teils durch originelle, auf hohem Niveau konzipierte Forschungsbeiträge, teils durch breitere, werkübergreifende Überblicke.[...]
Daniele Vecchiato in „literaturkritik.de“ (November 2008)
Die vollständige Rezension: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=12463
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung 7

J. H. Reid
Nur »Gesellenstücke«? – Zum Frühwerk Heinrich Bölls 9

Gerhard Sauder
Heinrich Bölls Léon-Bloy-Lektüre: Ursprünge eines radikalen Katholizismus 31

Philipp Alten
Heinrich Böll: Der lesende Soldat – eine Teilrekonstruktion auf Grundlage der veröffentlichten Feldpostbriefe 49

Michael Vollmer
Die Ausdruckskraft der Dinge: Heinrich Bölls Prosaskizze "Besichtigung" 81

Walter Delabar
Konstruktive Idylle – Thesen zu Heinrich Bölls Gesellschaftskonzept in den frühen Erzählungen und Romanen 93

Thorsten Päplow
Zur Funktion von Klischees und Stereotypen in drei Kurzprosatexten Heinrich Bölls 101

Jost Keller
Bölls Säftelehre – oder: Humor und Wirklichkeit 123

Gisela Holfter
»… und es ist nicht gut für einen Autor, über einen Gegenstand zu schreiben, den er zu sehr mag« – Heinrich Böll und Irland 153

Werner Jung
6. September 1958 165

Jochen Vogt
Lebst Du noch? Und wohnst Du schon?
Luftkrieg, Wiederaufbau und Architekturkritik bei Heinrich Böll 183

Ralf Schnell
Ästhetik der Moderne: "Gruppenbild mit Dame" 197

Jochen Schubert
»Aufklärung in allen Ständen…« Marginalien zu Ästhetik und Sprache Heinrich Bölls 235

Heinrich Böll
Briefe an Jenny Aloni: Ediert, eingeleitet und kommentiert von Markus Schäfer 249

Autorenhinweis 269