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Hiroshima
Wie die Atombombe möglich wurde
Richard Overy
Rowohlt
EAN: 9783737102247 (ISBN: 3-7371-0224-4)
240 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, Juni, 2025
EUR 24,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Der Bombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki ist ein bis heute beispielloses Ereignis und gilt als eine der einschneidendsten historischen Zäsuren. Doch war er wirklich der einzige Weg, den Zweiten Weltkrieg zu beenden? In seiner packenden Darstellung der letzten Kriegsmonate, vom Flächenbombardement Tokios bis zum zerstörerischen Schlusspunkt des Krieges, zeigt Overy, wie der Einsatz einer Bombe, durch die Hunderttausende Zivilisten starben, zur Kriegsstrategie werden konnte. Overy vereint die westliche und die japanische Perspektive, betrachtet die militärischen, politischen und kulturellen Voraussetzungen des Atombombenabwurfs und rückt die Ereignisse, die unseren Blick auf kriegerische Konflikte bis heute bestimmen, damit in ein neues Licht. Eine beeindruckende Erzählung von drängender Aktualität.
"Eine hervorragende Darstellung einer der großen Tragödien des Zweiten Weltkriegs."
The Wall Street Journal
"Overy eröffnet neue Perspektiven auf ein Ereignis, das oft nur aus einem amerikanischen Blickwinkel betrachtet wurde ... Eine Mahnung, dass die Grenzen zwischen Zivilisation und Barbarei hauchdünn ist."
Literary Review
Rezension
Am 6. August 2025 jährte sich der Abwurf der ersten Atombombe auf die japanische Stadt Hiroshima zum 80. Male, ebenso der Angriff auf die Stadt Nagasaki am 9. August. Der renommierte britische Historiker Richard Overy nimmt diese Ereignisse zum Anlass, die historische Entwicklung genauer zu betrachten.
Gleichzeitig erleben wir ein Szenario, in der unverhohlene Drohungen zum Einsatz nuklearer Waffen ein Comeback erleben. Das bislang Undenkbare rückt ins Blickfeld. Das vorliegende Buch von Overy ist somit keineswegs nur ein historisches Rückblickswerk, sondern nutzt die Chance, eine Mahnung für die Zukunft zu zeichnen.
Inhaltlich beleuchtet Richard Overy die Frage: Wie wurde die Atombombe möglich?
Dabei spielt die Betrachtung des Luftkriegs im Pazifik eine wesentliche Rolle. Bereits vor dem Einsatz der Atombombe kam es zu exakt geplanten Flächenbombardements, die ein gigantisches Maß an Zerstörung verursachten und überdies eine immens hohe Zahl an Toten und Verletzten auch in der Zivilbevölkerung mit sich brachten. Der hiermit verbundene Versuch, die Moral der Zivilbevölkerung zu brechen und den Druck auf die politische Führung in Japan zu erhöhen, schlug indes fehl.
Somit rückte in den USA die Entwicklung einer Atombombe in den Fokus. Die Fortentwicklung wird skizziert und die Diskussion über den möglichen Einsatz nachgezeichnet. Die Sicht auf das Kriegsszenario beleuchtet Overy aus der Perspektive der Kombattanten: der Alliierten mit Schwerpunkt des US-amerikanischen Vorgehens und darüber hinaus auch die Betrachtungen in Japan. Es wird deutlich: Nicht nur die unterschiedlichen politischen Positionen spielten eine Rolle, sondern auch die kulturellen Unterschiede. Dieser Vergleich führt zu weiteren hochinteressanten Erkenntnissen. Abschließende Reflexionen über die Nachwirkungen runden das Werk inhaltlich ab.
Richard Overy gelingt mit seinem vorliegenden Buch in mehrfacher Hinsicht ein großer Wurf. Es ist nicht nur ein aus meiner Sicht exzellenter Beitrag zur geschichtswissenschaftlichen Forschung, sondern es eröffnet durch die Betrachtung der unterschiedlichen kulturellen Voraussetzungen neue Blickwinkel, die in dieser Form bislang weniger ins Blickfeld gelangten. Brillant recherchiert, mit gesicherten Zahlen statistisch unterlegt und auf kompaktem Umfang verständlich vorgestellt. Nicht zuletzt: Auch die historische Dimension wird umfassend dargestellt und kommentiert. Es erhebt sich -geradezu zwingend- die Frage nach den Konsequenzen für das Handeln heutiger Tage. Der Autor selbst bringt es abschließend treffend auf den Punkt: "Die Schlussfolgerung aus den Bombenangriffen auf Japan im Jahr 1945 besteht nicht darin, zu verstehen, ob sie notwendig waren oder nicht, sondern zu verstehen, warum man sie damals für notwendig hielt. Die Gründe zu erkennen, warum es 1945 schrittweise zu einer solchen Radikalisierung kam und warum man dabei fragwürdige moralische Relativierungen vornahm, um einen rücksichtslosen totalen Krieg zu rechtfertigen, könnte durchaus ein wichtiger Beitrag sein, um eine Wiederholung in Zukunft zu vermeiden." (vgl. S. 190).
Ein wichtiger Beitrag nicht nur zu einem historischen Gedenktag, sondern ein Denkanstoß für aktuelle Fragestellungen.
Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Hiroshima
Wie die Atombombe möglich wurde
"Eine hervorragende Darstellung einer der großen Tragödien des Zweiten Weltkriegs."
The Wall Street Journal
Übersetzt von: Henning Thies
Mit dem Atombombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945 wurde der Zweite Weltkrieg auf beispiellos zerstörerische Art beendet. Das Ereignis gilt bis heute als historische Zäsur, es hat die Welt für immer verändert. Doch wie konnte der Einsatz einer Bombe, durch die Hunderttausende Zivilisten starben, zur Kriegsstrategie werden? Wie konnten Wissenschaftler, Politiker und Militärs eine Massenzerstörung befürworten, die sie vor Beginn des Krieges nie unterstützt hätten?
Richard Overy, einer der bedeutendsten Zeithistoriker unserer Tage, rückt mit seiner Darstellung die dramatische Endphase in ein neues Licht: vom Flächenbombardement Tokios bis zu diesem letzten schrecklichen Höhepunkt des Krieges. Er betrachtet nicht nur die westliche, sondern auch die japanische Perspektive, beleuchtet neben den militärischen auch die politischen und kulturellen Voraussetzungen, die zum Atombombenabwurf führten, und zeigt, wie das Ereignis den Blick auf kriegerische Konflikte bis heute bestimmt. Eine packende Erzählung – und eine Neubewertung eines der einschneidendsten weltgeschichtlichen Ereignisse überhaupt, das durch die derzeitige atomare Bedrohung wieder an drängender Aktualität gewonnen hat.
Richard Overy, geboren 1947 in London, zählt zu den wichtigsten Zeithistorikern unserer Tage. Er lehrt Geschichte an der University of Exeter und lebt in London. Mehrere seiner Bücher, darunter «Russlands Krieg» und «Die Diktatoren», gelten als Standardwerke. «Weltenbrand», Overys große Geschichte des Zweiten Weltkriegs, wurde zum «New York Times»-Bestseller; das Buch stand auf der Shortlist des Gilder Lehrman Prize und wurde mit der Duke of Wellington Medal for Military History ausgezeichnet. Joachim Käppner schrieb in der «Süddeutschen Zeitung»: «Eine meisterliche, monumentale ... Erzählung über den schrecklichsten Krieg der Geschichte.» Zuletzt erschien «Warum Krieg?», das auf Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste von «Welt», WDR 5, «NZZ» und ORF stand.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort: «Mit allen Mitteln» 7
1. Krieg aus der Luft 13
2. Bombardements vor der «Bombe» 33
3. Wettlauf der Wissenschaft 75
4. «Heiliger Beschluss»: Der Weg zur Kapitulation 121
5. Nachwirkungen: Die Welt mit der Atombombe 165
Anhang
Anmerkungen 191
Ausgewählte Literatur 220
Personen- und Sachregister 228
Dank 239
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