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Heidegger-Handbuch
Leben - Werk - Schule
unter Mitarbeit von Katrin Meyer und Hans Bernhard Schmid
Dieter Thomä (Hrsg.)
Verlag J. B. Metzler
EAN: 9783476018045 (ISBN: 3-476-01804-0)
574 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 18 x 25cm, Mai, 2003
EUR 49,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Martin Heidegger gilt neben Wittgenstein als der bedeutendste Philosoph des 20. Jahrhunderts. Er ist freilich umstritten wie kein zweiter. In diesem Handbuch/ an dem fast fünfzig Heidegger-Forscher aus verschiedenen Ländern, Generationen und Schulen mitgearbeitet haben, wird den Gründen für die nachhaltige Faszination nachgegangen. In Einzelbeiträgen werden die wichtigen Werke und die großen Themen Heideggers vorgestellt. Ebenso eindrucksvoll wie die Spannweite von Heideggers Werk ist das Ausmaß seiner Wirkung. Heideggers Einfluß auf seine wichtigsten Schüler wird ausführlich gewürdigt, wie auch die Wirkung, die sein Denken bis in die jüngste Zeit in der internationalen Diskussion entfaltet hat.
Rezension
Es kann – zumal von mir – hier nicht geleistet werden, Grundlegendes zu Martin Heideggers Philosophie zu bieten oder auch nur umfassend dieses gelungene „Handbuch“ (der Begriff wird schon in der Einleitung problematisiert) in gediegener Tradition des Verlags („Leben – Werk – Wirkung“) zu rezensieren. Ich habe einen ganz eigenen Zugang gewählt: Heidegger begegnete mir erstmals im Kontext seiner existentialthelogischen Aufnahme durch seinen Marburger Kollegen und Freund Rudolf Bultmann – und selbstredend finde ich auch dazu etwas in diesem Handbuch unter Kap. II/28: „Heidegger und die Theologie – Konstellationen zwischen Vereinnahmung und Distanz.“ Ein übriges tut das Namensregister („Bultmann, Rudolf“), wie überhaupt die Anhänge und Register wieder ausgezeichnet sind. Und so wurde ich auch schnell fündig unter entsprechenden Stichworten hinsichtlich meines zweiten Berührungspunkts mit Heideggers Philosophie: im Kontext des französischen Existentialismus. Und wenn diese Zugänge gelingen, - dann finde ich ein Handbuch gelungen!
Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Pressestimmen:
Über Heidegger und seine Beziehung zur Theologie und zur katholischen Religionsphilosophie kann man sich auch in dem von Dieter Thomä herausgegebenen "Heidegger-Handbuch" informieren, das Beiträge von fast fünfzig Heidegger-Experten generationen- und länderübergreifend vereint. buecher-nzz.ch
Nach Kant und Nietzsche hat nun auch Heidegger sein Handbuch vom Metzler Verlag bekommen. Der Herausgeber Thomä hat dazu fast 50 Autoren versammelt, die sich mit unterschiedlicher Güte einer Facette des Heideggerschen Werkes oder seiner Wirkungsgeschichte widmen... Sezession
Hintereinander gelesen bereiten die verschiedenen Beiträge ein virtuelles Symposion, das einem die enorme Wirkung des Philosophen vor Augen führt. Dieter Thomä hat ein gelassenes Verhältnis zu seinem Sujet. Die Autoren haben mitgewirkt an einem Handbuch, das unversehens zu einem großartigen Werk über die von Heidegger beeinflussten Denkströmungen des 20. und 21. Jahrhunderts geworden ist. Literaturen
"...es handelt sich bei dem Heidegger-Handbuch daher um ein hilfreiches Instrument für die kritische Beschäftigung mit seinem zur Selbstimmunisierung neigenden Denken, das zugleich als Nachschlagewerk zu zentralen Texten und Themen verwendet werden kann." literaturkritik.de
Verlagsinfo
Er ist umstritten wie kein Zweiter. Und dabei gilt Martin Heidegger neben Wittgenstein als der bedeutendste Philosoph des 20.Jahrhunderts. In detaillierten Beiträgen werden hier alle Werke und alle wichtigen Themen Heideggers vorgestellt. Die Autoren zeigen auf, wie Heideggers Philosophie in besonderer Weise Alltäglichkeiten und aktuellen Ereignissen seiner Zeit zugeneigt war. Zugleich hat er jedoch die zentralen Probleme der philosophischen Tradition aufgegriffen, weitergetrieben und umgewälzt. Ebenso eindrucksvoll wie die Spannweite von Heideggers Werk ist das Ausmaß seiner Wirkung.
Detaillierte Behandlung des Themas
Unter Mitwirkung von 50 internationalen Heidegger-Forschern
Autoreninformation:
Dieter Thomä, geb. 1959, ist Professor für Philosophie an der Universität St. Gallen und derzeit Fellow am Getty Research Institute, Los Angeles. Veröffentlichungen u.a.: Die Zeit des Selbst und die Zeit danach. Zur Kritik der Textgeschichte Martin Heideggers 1910-1976 (1990); Eltern. Kleine Philosophie einer riskanten Lebensform (1992, 32002); Erzähle dich selbst. Lebensgeschichte als philosophisches Problem (1998); Unter Amerikanern. Eine Lebensart wird besichtigt (2000).
Inhaltsverzeichnis
Einleitung des Herausgebers IX
I. Werk
1. Die frühesten Texte. Kampf gegen die »Diesseitsauffassung« des Lebens.
Von Dieter Thomä 1
2. Die ersten akademischen Schritte (1912-1916). Zwischen Neuscholastik,
Neukantianismus und Phänomenologie.
Von Matthias Jung 5
3. Phänomenologie der Religion. Das frühe Christentum als Schlüssel zum faktischen Leben.
Von Matthias Jung 8
4. Die frühen Freiburger Vorlesungen und andere Schriften 1919-1923.
Aufbau einer eigenen Philosophie im historischen Kontext.
Von Matthias Jung 13
5. »Der Begriff der Zeit«. Eine Philosophie in der Nußschale.
Von Kainer Märten 22
6. Der Rückgang auf die Griechen in den zwanziger Jahren. Eine hermeneutische Perspektive auf Aristoteles, Platon und die Vorsokratiker im Dienst der Seinsfrage.
Von Franco Volpi 26
7. Stichwort: Phänomenologie. Heidegger und Husserl.
Von Christoph Jamme 37
8. Stichwort: Hermeneutik. Selbstauslegung und Seinsverstehen.
Von Jean Grondin 47
9. »Sein und Zeit«. Fundamentalontologie als Hermeneutik der Endlichkeit.
Von Thomas Rentsch 51
10. Stichwort: Sein. Zum Sinn von Sein und Seinsverstehen.
Von Dorothea Frede 80
11. Stichwort: Zeit. Von der Grundverfassung des Daseins zur Vielfalt der Zeit-Sprachspiele.
Von MikeSandbothe 87
12. Stichwort: Welt. Ihre Erschlossenheit und ihr Entzug.
Von Ruth M. Sonderegger 92
13. Stichwort: Tod im Kontext. Heideggers Umgang mit einer Faszination der 1920er Jahre.
Von Hans Ulrich Gumbrecht. 98
14. »Kant und das Problem der Metaphysik«. Die Endlichkeit menschlicher Erkenntnis.
Von Dieter Sturma 103
15. Die Davoser Disputation zwischen Ernst Cassirer und Martin Heidegger.
Kontroverse Transzendenz.
Von Dieter Sturma 110
16. Der philosophische Umbruch in den Jahren 1928-32.
Von der Fundamentalontologie zur Metaphysik des Daseins.
Von Jean Greisch 115
17. Stichwort: Wahrheit. Vom aufdeckenden Erschließen zur Offenheit der Lichtung.
Von Dorothea Frede 127
18. Stichwort .-Kehre. Was wäre, wenn es sie nicht gäbe?
Von Dieter Thomä 134
19. Heidegger und der Nationalsozialismus. In der Dunkelkammer der Seinsgeschichte.
Von Dieter Thomä 141
20. »Der Ursprung des Kunstwerkes«. Kunst und Wahrheit zwischen Stiftung und Streit.
Von Andrea Kern 162
21. »Einfuhrung in die Metaphysik«. Eine Erkundung der physis und ihrer Entmachtung.
Von Richard Polt 174
22. »Die Frage nach dem Ding«.
Eine Auseinandersetzung mit den Grundlagen der modernen Wissenschaft.
Von Richard Polt 182
23. »Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis)«. Ein Sprung in die Wesung des Seyns.
Von Richard Polt 184
24. Interpretationen zum Deutschen Idealismus. Vernunftkritik im Namen des Seins.
Von Christian Iber 194
25. Auseinandersetzung mit Nietzsche I. Metaphysische Interpretation eines Anti-Metaphysikers.
Von Werner Stegmaier 202
26. Auseinandersetzung mit Nietzsche II. Das Rettende der Kunst.
Von Katrin Meyer 210
27. Die »Erläuterungen zu Hölderlins Dichtung« und die drei Hölderlin-Vorlesungen
(1934/35, 1941/42, 1942). Die Heroisierung Hölderlins.
Von Kathleen Wright. 213
28. Interpretationen zur Vorsokratik. Frühgriechisches Denken und Heideggers Projektionen.
Von Christian Iber 230
29. »Feldweg-Gespräche«. Deuten im Wort.
Von Manfred Riedel 239
30. »Brief über den >Humanismus<«. Zu den Metaphern der späten Seinsphilosophie.
Von Dirk Mende 247
31. Stichwort: Subjekt. Zwischen Weltbemächtigung und Selbsterhaltung.
Von Christoph Menke 258
32. Kritik der Metaphysik und der Technik. Heideggers Auseinandersetzung mit der
abendländischen Tradition.
Von Emil Angehrn . 268
33. »Was heißt Denken?«, »Grundsätze des Denkens« und kleinere Schriften aus dem
Umkreis. Denken zwischen Forschen und Hören.
Von Franz Josef Wetz 279
34. »Der Satz vom Grund«. Abgründiges Denken.
Von Franz Josef Wetz 287
35. »Das Ding«, »Bauen Wohnen Denken«, »> ... dichterisch wohnet der Mensch ... <« und
andere Texte aus dem Umfeld. Unterwegs zum Geviert.
Von Rarsten Harnes 290
36. Stichwort: Ereignis. Was immer schon geschehen ist, bevor wir etwas tun.
Von Günter Seubold 302
37. Die späten Texte über Sprache, Dichtung und Kunst.
Im »Haus des Seins«: eine Ortsbesichtigung.
Von Dieter Thomä 306
38. »Zeit und Sein«. Schlußstück eines Denkens.
Von Rainer Märten 325
II. Kontext und Wirkung
1. Heidegger und die Philosophische Anthropologie (Max Scheler, Helmuth Plessner,
Arnold Gehlen). Von der Abwehr der anthropologischen Subsumtion zur Kulturkritik des Anthropozentrismus.
Von Michael Großheim 333
2. Heidegger und Karl Jaspers. Zerfall einer »Kampfgemeinschaft«.
Von Reinhard Mehring 337
3. Heidegger und Carl Schmitt. Verschärfer und Neutralisierer des Nationalsozialismus.
Von Reinhard Mehring 342
4. Heidegger und Ludwig Wittgenstein. Diesseits des Pragmatismus - jenseits des
Pragmatismus.
Von Udo Tietz 345
5. Heidegger und Rudolf Carnap. Kommt nichts aus nichts?
VonSimon Critchley 355
6. Heidegger und die Frankfurter Schule. Walter Benjamin, Max Horkheimer, Theodor W
Adorno, Jürgen Habermas.
Von Christoph Demmerling 361
7. Heidegger und Ernst Jünger. Kontroversen über den Nihilismus.
Von Friedrich Ealke . . . 369
8. Heidegger und Karl Löwith. Destruktion einer Überlieferungskritik.
Von Reinhard Mehring. 373
9. Heidegger-Marxismus (Herbert Marcuse und andere). Von der Ontologie zur Gesellschaftstheorie.
Von Christoph Demmerling 375
10. Heidegger und Leo Strauss. »Here is the great trouble: the only great thinker in our time is Heidegger«.
Von Dieter Thomä 380
11. Heidegger und Hans-Georg Gadamer. Zur Phänomenologie des Verstehens-Geschehens.
Von Jean Grondin 384
12. Heidegger und Günther Anders. Weltfremdheit und Natürlichkeit des Menschen im
technischen Zeitalter.
Von Dieter Thomä 390
13. Heidegger und Hans Jonas. Verantwortung im technologischen Zeitalter.
Von Richard Wolin 395
14. Heidegger und Hannah Arendt. Liebe zur Welt.
Von Dieter Thomä 597
15. Heidegger und Hans Blumenberg. Abweisung auf Umwegen.
Von Manfred Sommer .... 405
16. Heidegger und Hermann Schmitz. Phänomenologie gegen Psychologismus,
Reduktionismus, Introjektionismus.
Von Michael Großheim 405
17. Heidegger und Ernst Tugendhat. Die sprachanalytische Transformation der Philosophie
Heideggers.
Von Holmer Steinfath 408
18. Heidegger und Jean-Paul Sartre. Anerkennung und Abweisung.
Von Dominique Janicaud . 410
19. Heidegger und Emmanuel Levinas. Bruch mit der Neutralität des Seins.
Von Werner Stegmaier 417
20. Heidegger und Maurice Merleau-Ponty. »Anwesen« und »Gestalt«.
Von David Fopp .... 424
21. Heidegger und Paul Ricceur. Der Sinn von »Dasein« - im Zeichen des Anderen.
Von Burkhard Liebsch 451
22. Heidegger und Michel Foucault. Prägung ohne Zentrum.
Von Martin Saar 434
25. Heidegger und die Dekonstruktion. Strategien im Umgang mit der Metaphysik: Derrida,
Nancy, Lacoue-Labarthe und Irigaray.
Von Robert Bernasconi. 440
24. Heidegger und die Postmoderne. Lyotard, Vattimo und die Idee der »Verwindung der
Moderne«.
Von Stefan Münker 450
25. Heidegger und Gilbert Ryle. Das gemeinsame Anliegen von Sein und Zeitund Ryles
Begriff des Geistes.
Von Hans Bernhard Schmid 455
26. Heidegger, der amerikanische Pragmatismus und die Analytische Philosophie. Heidegger
- gegen die Erkenntnistheorie ins Feld geführt.
Von Charles B. Guignon 458
27. Heidegger und das ostasiatische Denken. Annäherungen zwischen fremden Welten.
Von Rolf Elberfeld 469
28. Heidegger und die Theologie. Konstellationen zwischen Vereinnahmung und Distanz.
Von Matthias Jung 474
29. Heidegger und die Sozialwissenschaften. Verabschiedung, Vereinnahmung und vorsichtige
Aneignung.
Von Hans Bernhard Schmid 481
30. Heidegger in Psychiatrie, Psychoanalyse und Psychotherapie. Wider das »Gestell« des
Psychologischen.
Von Hinderk M. Emrich und Jann Schlimme 486
31. Heidegger und die Literaturwissenschaft. Die poetologischen Quellen der seinsgeschichtlichen Subjektkritik.
Von Anselm Haverkamp 492
32. Heidegger und die Medien- und Technikgeschichte. Oder: Heidegger vor uns.
Von Friedrich Kittler 500
35. Heidegger und Paul Celan. Das »befremdete Ich« und die Sprache des Seins.
Von Jean Greisch 504
54. Heidegger in der Satire. Das Herrchen des Seins.
Von Dieter Thomä 510
III. Eine Chronik
Leben und Werk Martin Heideggers im Kontext.
Von Reinhard Mehring und Dieter Thomä . . 515
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