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Handlungsbezogene Grammatikdidaktik
Grammatische Strukturen im Gebrauch vermitteln
Anne Berkemeier, Lirim Selmani
Erich Schmidt Verlag, Berlin
EAN: 9783503239085 (ISBN: 3-503-23908-1)
248 Seiten, paperback, 14 x 21cm, Oktober, 2024
EUR 29,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Grammatikunterricht ist seit Jahrzehnten in der Kritik. Schulisch vermitteltes grammatisches Wissen ist aufgrund der Dominantsetzung des Formendrills wenig nachhaltig verfügbar und seine Sinnhaftigkeit wird bezweifelt. Diese handlungsbezogene Grammatikdidaktik führt die vorhandenen Problemlöseansätze zusammen. Dazu macht sie Formen in ihrer kommunikativen Funktion im Rahmen von Handlungsformen sprachniveausensibel begreifbar und für das eigene Formulieren in konkreten Handlungszusammenhängen nutzbar. Für den systematischen und nachhaltigen Ausbau sprachlichen Wissens und Könnens werden drei sprachdidaktische Instrumente sukzessive eingeführt und ausgebaut, damit die Formen und Funktionen langfristig für das situationssensible Formulieren verfügbar bleiben, bis sie verinnerlicht sind. Das Buch stellt das Konzept und die verwendeten Formen, kommunikative Funktionen und Handlungsformen im Einzelnen dar und konkretisiert den Ansatz exemplarisch unterrichtspraktisch in Form je einer digitalen Sprachentwicklungsumgebung für die Grundschule und die Sekundarstufe I.
Rezension
Grammatikunterricht hat es schwer: Schüler/innen mögen ihn nicht, weil zu trocken, zu formal und zu lernintensiv, Kolleg/inn/en zweifeln am Nutzen und Sinn für das Sprechenlernen ... Dieser Band sucht Abhilfe zu schaffen, indem Handlungsbezug eingebaut wird (Buch-Titel: Handlungsbezogene Grammatikdidaktik) und "Grammatische Strukturen im Gebrauch vermittelt" werden (Untertitel) bis sie verinnerlicht sind. Dazu werden drei sprachdidaktische Instrumente für Grundschule und Sekundarstufe I sukzessive eingeführt und ausgebaut. Das Buch stellt das Konzept und die verwendeten Formen, kommunikative Funktionen und Handlungsformen im Einzelnen dar und konkretisiert den Ansatz exemplarisch unterrichtspraktisch.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 5
Einleitung 12
1 Verortung und Ziele dieser handlungsbezogenen Grammatikdidaktik 12
2 Formen in kommunikativer Funktion begreifen: Grammatikbeschreibung für verständliches Formulieren
und für erfolgreiches Verstehen nutzen 13
3 Materialentwicklung zur Verbesserung des Theorie-Praxis-Verhältnisses 16
4 Zusammenhänge der Perspektiven auf Sprache und mögliche Lesewege 17
I. Linguistisches Hintergrundwissen: Formen – Funktionen – Handlungsformen 20
Sprachliches Handeln funktional-pragmatisch gedacht 20
A. Formen und Umformen 25
1 Basisformen 25
1.1 Nennwörter: Namen, Nomen, Verben, Adjektive, Adverbien 25
1.1.1 Was ist typisch für Nennwörter? 25
1.1.2 Nennwörter thematisieren 27
1.2 Wörter im Satz: Subjekt und Prädikat (Subjektion und Prädikation) 29
1.2.1 Verbzweitstellung 29
1.2.1.1 Was ist typisch für Hauptsätze mit Subjekt und Prädikat? 29
1.2.1.2 Hauptsätze mit Subjekt und Prädikat thematisieren 31
1.2.2 Verberststellung 32
1.2.2.1 Was ist typisch für Sätze mit Verberststellung? 32
1.2.2.2 Sätze mit Verberststellung thematisieren 32
1.3 Kopulaverben (sein, werden, bleiben) mit Prädikativ-Ergänzung 33
1.3.1 Was ist typisch für Sätze mit Kopulaverben? 33
1.3.2 Sätze mit Kopulaverben thematisieren 34
1.4 Ergänzungen: Akkusativ-, Dativ-, Präpositional- und Genitivobjekt 35
1.4.1 Was ist typisch für Objekte? 35
1.4.2 Objekte thematisieren 37
1.4.3 Ergänzungen: Situativ- und Direktivergänzungen 38
1.5 Freie Angaben: wann, warum, wie, wo(her) und wohin … 40
1.6 Mehrfachbesetzung durch Aufzählung sowie und (Koordination) 40
1.7 Zusammenfassung 42
2 Wortausbau 44
2.1 Zusammensetzung (Komposition) 44
2.2 Ableitung (Derivation) 45
2.3 Wortausbau thematisieren 45
3 Ersatzformen (Frage-, Zeig- und Fortführwörter) sowie Subjekt- und Objektsatz 48
3.1 Was ist typisch für Fragewörter? 48
3.2 Was ist typisch für Zeigwörter? 49
3.3 Was ist typisch für Fortführwörter (Anaphern)? 52
3.4 Subjekt- und Objektsatz 54
4 Erweiterungsformen (Attribute): Nominal- und Präpositionalgruppenausbau 56
4.1 Was ist typisch für das attributive Adjektiv? 56
4.2 Was ist typisch für das Präpositionalattribut? 58
4.3 Genitivattribut 59
4.4 Attributsatz (Relativsatz) 61
4.4.1 Verbletztstellung 61
4.4.2 Kasus des Relativums 62
4.5 (Erweitertes) Partizipialattribut 63
4.6 Ausbau von Präpositionalgruppen und Kombination der Erweiterungsgruppen 64
5 Ausbau der freien Angaben (Adverbiale) 67
5.1 Was ist typisch für den Präpositionalgruppenausbau? 67
5.2 Adverbialsatz: Welche Bedeutung haben Unterordner (Subjunktoren)? 67
5.3 Koordination von Hauptsätzen: Welche Bedeutung haben die Nebenordner (Konjunktoren) aber und denn? 68
5.4 Konjunktionaladverbien/Konnektivpartikeln 68
5.5 Unterordner (Subjunktoren), Präpositionen, Nebenordner (Konjunktoren) und Konnektivpartikeln als
Umformungspartner 69
5.6 Adjektiv- und Adverbgruppenausbau 70
6 Verbalkomplex 72
6.1 Partikelverben 72
6.2 Modalverben und Konjunktiv(ersatzform) 73
6.3 Verzeitigung durch Tempus 74
6.4 Perspektivieren durch Aktiv und Passiv (Genus verbi) 76
7 Partikeln 78
B. Formen in kommunikativer Funktion 81
1 Nennen 81
2 Zeigen 88
3 Fortführen und damit verknappen, (Un-)Bekanntheit anzeigen, genauer informieren oder Äußerungen als mündlich markieren 92
4 Erfragen 98
5 Präzisieren (genauer informieren und unterscheiden) 99
5.1 Unterscheiden durch Wortaustausch, Wort- und Nominalgruppenausbau 100
5.2 Genauer informieren durch die Ergänzung von Attributen und Angaben (Adverbiale) 105
6 Vergleichen 108
7 Vernetzen 113
8 Steuern und Perspektivieren 119
9 Verzeitigen 121
10 Modalisieren 125
11 Verneinen 132
12 Gewichten 133
C. Handlungsformen 134
1 Beschriften 139
2 Auflisten 143
3 Texte und Diskurse verstichworten (Exzerpt und Mitschrift) 145
4 Beschreiben 152
5 Anleiten 157
6 Zusammenhänge darstellen 164
7 Berichten 168
II. Grammatikdidaktische Vertiefung 171
1 Grammatikdidaktische Konzeptionen im Vergleich 171
2 Didaktische Instrumente der handlungsbezogenen Grammatikdidaktik 176
2.1 Das Instrument Silbenkette für den Wortausbau nutzen 177
2.2 Das Instrument Satzleiste light für den Wortgruppen- und Satzausbau nutzen 178
2.3 Das Instrument Handlungsnavi für schriftliches und mündliches Handeln nutzen 182
2.4 Das Verfahren Visualisieren für die Strukturierung von Inhalten nutzen 183
2.5 Das Instrument Fachwortpyramide für die Aneignung komplexer Sachverhalte nutzen 184
III. Von der Handlung zur Grammatik 185
1 Theoretische Konzeptskizze 185
2 Konzeptrealisierung 188
2.1 Welche Formen-Funktionen-Beziehungen lassen sich aus dem anleitenden Beschreiben heraus thematisieren? 196
2.1.1 Vom Figurenrätsel zum Unterscheiden durch Subjektion und Prädikation 197
2.1.2 Von Figuren-, Berufe- und Tierrätseln zum Unterscheiden durch Prädikativergänzungen 200
2.1.3 Von der Sortieranleitung zum Unterscheiden durch notwendige Ergänzungen („Objekte“) 201
2.1.4 Vom Wimmelbildrätsel zum Unterscheiden durch Attribute 202
2.2 Welche Formen-Funktionen-Beziehungen lassen sich aus dem Beschriften heraus thematisieren? 205
2.2.1 Vom Beschriften zum Präzisieren durch Wortausbau 206
2.2.2 Vom Beschriften zum Steuern durch Modalverben und Verneinungen 209
2.3 Welche Formen-Funktionen-Beziehungen lassen sich aus dem Anleiten heraus thematisieren? 209
2.3.1 Vom Anleiten zu (in)direkter H-/L-Steuerung und zum Perspektivieren 210
2.3.2 Vom Anleiten zum Verzeitigen und Gewichten 212
2.3.3 Vom Anleiten zum Zeigen oder Präzisieren 214
2.4 Welche Formen-Funktionen-Beziehungen lassen sich aus dem Berichten heraus thematisieren? 215
2.4.1 Vom Berichten zum vielfältigen Verzeitigen 215
2.4.2 Vom Berichten zum Präzisieren durch Angaben 216
2.4.3 Vom Berichten zum Modalisieren bei der Redewiedergabe 217
2.5 Welche Formen-Funktionen-Beziehungen lassen sich aus dem Darstellen von Zusammenhängen heraus thematisieren? 217
IV. Bildungs- und Zweitsprachausbau 221
1 Vom Umformen zum Bildungssprachausbau 221
2 Von der Formenvielfalt zum Zweitsprachausbau 228
V. Ausblick 233
Literaturverzeichnis 235
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