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Gott im Himmel, das Böse auf Erden? Warum es Krankheit, Leid und Katastrophen gibt
Gott im Himmel, das Böse auf Erden?
Warum es Krankheit, Leid und Katastrophen gibt




Thomas Hartmann

Pustet
EAN: 9783791725352 (ISBN: 3-7917-2535-1)
175 Seiten, paperback, 14 x 21cm, 2013

EUR 16,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
GOTT IST ALLMÄCHTIG und GOTT IST DIE LIEBE.

Wie lässt sich angesichts des Bösen und des Leidens in der Welt beides vereinbaren? Überhaupt nicht, meint der Wiesbadener Pfarrer Thomas Hartmann und nimmt deshalb Abschied vom Gedanken an Gottes unbegrenzte Allmacht, um an seiner bedingungslosen Liebe glaubwürdig festhalten zu können.

Bisherige Versuche, das sogenannte Theodizeeproblem zu lösen, erweist der Autor als unzureichend. Für ihn sind die materiellen und körperlichen Bedingungen unseres Daseins die Ursache allen Übels. Seinen Lösungsansatz, dass Gott uns zwar nicht in dieser Welt, aber aus dieser Welt heraus rettet, findet er im Dialog mit religionsphilosophischen und neurophysiologischen Erkenntnissen.

Thomas Hartmann, geboren 1959, ist Pfarrer in Wiesbaden und Buchautor.
Rezension
Das klassiche Theodizee-Problem lautet: Wie kann Gott allmächtig sein und wie kann es zugleich Leid auf der Welt geben? Entweder ist Gott dann nicht allmächtig oder er ist nicht allgut. Die Antwort gibt er Autor dieses Buchs eindeutig zuungunsten der Allmacht Gottes und zugunsten der Liebe Gottes. D.h. hier wird das Theodizee-Problem nicht wegzuerklären versucht, auch nicht durch fragwürdige Pseuo-Lösungen wie z.B. das sog. Erziehungs-Leiden, demzufolge Gott lediglich das Leid zum Zwecke der Erziehung nutzt. Nein, - hier wird die Alternative klar gestellt und innerhalb der Gottesfrage geklärt; das Dogma von der Allmacht Gottes wird seiner Tabuisierung entnommen. Bisherige Versuche, das sogenannte Theodizeeproblem zu lösen, erweist der Autor damit als unzureichend.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Wie kann der liebende Gott das Böse, Katastrophen und grauenvolles Leid in der Welt zulassen? Wenn er zugleich uneingeschränkt gut und allmächtig sein soll, scheint dies undenkbar.
Bisherige Rechtfertigungsversuche sind nach Meinung des Autors gescheitert. Dennoch lohnt es, sich darüber von einem frischen Standpunkt aus Gedanken zu machen und gleichzeitig an einem scheinbar unverrückbaren Tabu zu rütteln: dem Dogma von der Allmacht Gottes.
Verantwortlich für Leid und Übel ist nach Meinung des Autors nicht Gott, sondern die materielle, leibliche Welt als notwendige Bedingung der Existenz in der Welt. Ob und wie sich dieser „Zustand“ durch das Wirken Gottes überwinden lässt, ist ein zentrales Thema des Buchs.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

Einstimmung: Wie sich das Böse erklären lässt 11
Schöpfung oder Urknall? 14

Was ist das Böse? 18
Der oder das Böse ? 19
Von Steinen, Pflanzen und Menschen 22
Das Böse - doch eine eigene Kraft? 24
Leibniz: Genialer Ansatz mit Grenzen 25

Leibniz: Warum diese Welt die beste ist 27
Monaden sind „fensterlose" Substanzen 28
Der vollkommene Gott schafft nur das Beste 29

Das Böse: Folge unseres freien Willens? 36
Fundamentalismus à la Peter Hahne & Co. 39
Das Experiment Libets - wer ist Herr im Hirn? 43
Haidt: Wie der Reiter auf einem Elefanten 45

Gott und das Böse: Warum der Schöpfer nicht allmächtig ist 49
Gottes Allmacht - in der Bibel schlecht belegt 50
Was bleibt von Gott? 55
Gottes Übermacht 57
Hat der allmächtige Gott seinen Sohn am Kreuz geopfert? 63

Hat Gott die Welt erschaffen? Gott als Schöpfer oder Gestalter 70
Eine Welt ohne Holocaust und Tsunami 71
Zwei Schöpfungsberichte für eine Welt 74
Kontrovers: Schöpfung „aus dem Nichts"? 76
„Bara" - oder: Schafft Gott die Erde voraussetzungslos? 79
Monismus versus Dualismus 81
Fressen und Gefressenwerden 85
Viele Welten und Quantenfluktuationen 88
Gott - ein wagemutiger Abenteurer? 90
Der Schöpfer der Zukunft 93

Living in the Material World - Warum der Körper für das Leid verantwortlich ist 96
Der „Leib" in Philosophie und Psychotherapie 98
Der Geist - jenseits von Hirn und Körper 104
Der Körper verursacht auch psychische Leiden 108
Die Sehnsucht - Platons „Kugelmensch" 115
Anklänge an den Buddhismus 117
Der Leib als Tempel 118

Nahtoderfahrungen - Hinweis auf ein körper- und leidfreies Leben nach dem Tod? 121
Das „Standardmodell" einer NTE 122
NTEs im Detail 125
Die Erfahrung einer anderen Art von Leib 134
Jesus und der „Auferstehungsleib" 135
Vom Saulus zum Paulus? 142
Auferweckung und Nahtoderfahrung 143
Vom Leib zum Geist 144
Wie die Liebe für Gerechtigkeit sorgt 148
Das Gericht der Liebe - keine „billige Gnade" 151
NTEs als „Missing Link" der Argumentationskette 155

Der Gott des Glaubens 159
Gebete an den nicht-allmächtigen Gott 161
50 Weisen zu beten 163

Literaturverzeichnis 167