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Gott denken?
Eine Spurensuche in Literatur und Religion
Ludger Honnefelder
Berlin University Press
EAN: 9783940432513 (ISBN: 3-940432-51-2)
175 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 12 x 18cm, 2012
EUR 14,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Was meinen wir, wenn wir »Gott« sagen? Womit hat »Religion« es eigentlich zu tun? Kann man »Gott« denken?
Diesen Fragen geht dieser kleine Band mit einer Suche nach literarischen Spuren in Religion und Dichtung nach. Die Sammlung der Texte reicht von den Anfängen der Menschheitsgeschichte bis in die Literatur der Moderne. Von den Upanishaden bis zu Bertolt Brecht und Thomas Mann, von der Erfahrung des Mystikers über den Zweifel des Philosophen bis zu Antworten der religiösen Tradition. Klage steht neben Lobpreis, Aufbegehren neben Trost, Weisheit des Glaubens neben bohrender Skepsis.
Ziel der Textsammlung ist es, Grunderfahrungen des Menschen zur Sprache zu bringen, die zum Anstoß eigenen Nachdenkens werden können, brauchen wir doch das Andere um uns selbst zu finden.
Was meinen wir, wenn wir »Gott« sagen? Womit hat »Religion« es eigentlich zu tun? Kann man »Gott denken«?
Keiner der großen Denker der Moderne hat diese Frage so hartnäckig gestellt, wie Ludwig Wittgen-stein. »Ich bin zwar kein religiöser Mensch«, so stellt er in einem Gespräch mit seinem Freund Drury fest, »aber ich kann nicht anders: ich sehe jedes Problem von einem religiösen Standpunkt.« Aber was heißt das, »jedes Problem von einem religiösen Standpunkt sehen«? Können wir überhaupt von »Gott« sprechen, ohne ihn zu verfehlen? Wittgenstein selbst ist den Spuren in der Literatur und den Beschreibungen religiöser Erfahrung nachgegangen, um zu erfahren, worin eigentlich »Religion« besteht und was wir meinen und denken, wenn wir »Gott« sagen.
Einen ähnlichen Weg möchte der vorliegende kleine Band nehmen, wenn er die Frage »Gott denken?« mit einer Suche nach literarischen Spuren in Religion und Dichtung beantwortet. Gesammelt sind Texte, in denen sich so etwas wie eine Innenansicht im Umgang mit Religion spiegelt und die darum als eine Folie dienen können, wenn wir darüber nachdenken, was es mit der Religion auf sich hat und was wir eigentlich meinen, wenn wir »Gott« sagen.
Rezension
Dieses kleine Büchlein sei allen Kolleg/inn/en empfohlen, die im schulischen Unterricht der Sekundarstufe fächerübergreifend arbeiten und Literatur und Religion miteinander ins Gespräch bringen - oder aber auch einfach nur im Religionsunterricht das Thema "Gott" behandeln. Im Mittelpunkt der hier ausgewählten Miniatur-Texte steht die Frage nach Gott: Gott denken? (Titel) - Eine Spurensuche in Literatur und Religion (Untertitel). Das kommt recht bescheiden daher - und doch steckt hinter der (unkommentierten) Auswahl sehr viel Gehaltvolles. Und die Kürze der Texte, ihr Miniatur-Charakter eignet sich in der didaktischen Reduktion insbesondere auch für unterrichtliche Zwecke. Darüber hinaus aber wird der Leser grundsätzlich angeregt, über die Frage nach Gott nachzudenken, - und zwar erfreulich offen, vielseitig, kritisch und ohne jedwede missionarische Attitude ...
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Was ist das eigentlich – Gott?
Kann man Gott denken?
Wie verstehe ich mich selbst?
Womit hat Religion es eigentlich zu tun?
Nichts gibt eine bessere Antwort auf diese Fragen als Texte, in denen sich Erfahrungen der Menschen niederschlagen – Erfahrungen mit »Gott«, mit »Religion«, mit der Frage, wie wir uns selbst verstehen, mit Situationen, die uns mit den eigenen Grenzen konfrontieren. Die Kette solcher Texte reicht von den Anfängen der Menschheitsgeschichte bis in die Literatur der Gegenwart. Von den Upanishaden bis zu Bertolt Brecht und Thomas Mann, von der Erfahrung des Mystikers bis zum Zweifel des Philosophen. Klage steht neben Lobpreis, Aufbegehren neben Trost, Menschheitswissen neben biographischer Erfahrung, Urvertrauen neben einer ins Bodenlose reichenden Skepsis.
Inhaltsverzeichnis
KURT TUCHOLSKY, Wenn ich jetzt sterben müßte 5
ALDOUS HUXLEY, Ich brauche keine Bequemlichkeiten 5
LUDWIG WITTGENSTEIN, An einen Gott glauben 5
Suche nach dem Ursprung
PREDIGER 3, 1-7 7
RIGVEDA X, 129, 1-2 8
SHVETÄSHAVATARA-UPANISHAD III, 8. 10. 12 8
AM ANFANG ALLER DINGE (CHINA) 9
DAS WESSOBRUNNER GEBET 9
EXODUS 3, 1-6, 12-15 10
THOMAS MANN, Vieles noch wußte Urvater 11
PROTAGORAS, Über die Götter 11
XENOPHANES, Doch wähnen die Sterblichen 12
DION CHRYSOSTOMOS, Wie Kinder 12
HENRI DE LUBAC, Hat wohl Moses recht 13
ALBERTUS MAGNUS, Die Betrachtung 13
AUS DEM SONNENLIED DES ECHNATON 17
HILDEGARD VON BINGEN, Der Mensch hat nicht die Macht 17
PLOTIN, Er ist mehr und größer 17
DEUTERONOMIUM 6, 4-9 l8
KORAN LIX, 23-25 l8
MARTIN LUTHER, Das erste Gebot 19
ANSELM VON CANTERBURY, Et quidem 20
JOHANN WOLFGANG VON GOETHE, Schau ich nicht 20
DIE PARABEL VON DEN ZWEI EDELSTEINEN 24
ALBERT EINSTEIN, Wie ich die Welt sehe 23
FRIEDRICH DÜRRENMATT, An Gott glauben? 24
WOLFGANG KOEPPEN, Schnakenbachs Weltbild 25
KARL RAHNER, Gott ist nicht ein Stück der Welt 26
MARTIN BUBER, Menschenworte 27
Erfahrungen des Göttlichen
HENRI DE LUBAC, Gott des Intellekts 28
JEAN COCTEAU, Die einen glauben 29
LUDWIG FEUERBACH, Wie der Mensch 29
MAX HORKHEIMER, Das Wissen 29
FRIEDRICH NIETZSCHE, Dem unbekanten Gott 30
LUDWIG WITTGENSTEIN, Die Lösung des Problems 31
LUDWIG WITTGENSTEIN, An einen Gott glauben 31
LUDWIG WITTGENSTEIN, Wir fühlen, daß selbst 31
ALBERT MAGNUS, Wir müssen aus 32
THOMAS VON AQUIN, Gott vermögen wir in diesem Leben 32
AUGUSTINUS, Tu autem 32
JOHANNES DUNS SCOTUS, Das unendliche Seiende 33
RAINER MARIA RILKE, Gebet 33
MARTIN BUBER, Vielleicht 34
MARTIN BUBER, Frage und Antwort 35
WOLFGANG KOEPPEN, Die Frage, wie ich zu Gott stehe 35
ANGELUS SILESIUS, Der unerkannte Gott 37
NIKOLAUS VON KUES, Nicht das, was 37
BLAISE PASCAL, Memorial 38
BLAISE PASCAL, Pensees Nr. 277 40
BLAISE PASCAL, Pensees Nr. 527 40
TSCHUANG-TSE, Das Saitenspiel des Gelben Kaisers 41
MEISTER ECKHART, Soll die Seele Gott erkennen 44
IMMANUEL KANT, Zwei Dinge erfüllen das Gemüt 45
PAUL CELAN, Zürich, Zum Storchen 48
LUKAS 4, 16-19 49
BORIS PASTERNAK, Lara war nicht fromm 49
PAULUS, 1. Brief an die Korinther I, 22-25 52
ROBERT WALSER, Bisweilen 53
PAUL CLAUDEL, So stand es um das unglückliche Kind 54
MARTIN LUTHER, Ich aber, der ich 56
Veränderung des Lebens
NELLY SACHS, Wenn die Propheten einbrächen 58
MECHTHILD VON MAGDEBURG, Ich dachte einst 59
FRANZ KAFKA, Vor dem Gesetz 60
JEREMIA 31 , 33-34 62
BERTOLT BRECHT, Die Frage, ob es einen Gott gibt 63
WILLIAM JAMES, Würde man gebeten 63
MAX HORKHEIMER, In einer wirklich freiheitlichen Gesinnung 63
DIETRICH BONHOEFFER, Gewiß ist, daß wir immer in der Nähe 64
MEISTER ECKHART, Daß ich ein Mensch bin 65
AUS DER LEHRE FÜR KÖNIG MERIKARE 66
MARTIN BUBER, Erfüllung des Gesetzes 66
KONFUZIUS, Konfuzius sprach 67
C. PLINIUS MAIOR, Deus est 67
AL GHASALI, Glaube aber nicht 68
FRIEDRICH SCHILLER, Die Worte des Glaubens 69
S0REN KIERGEGAARD, Man Steckt JO
UWE JOHNSON, Jonas zum Beispiel 71
BLAISE PASCAL, Nur ein Schilfrohr 74
HILDE DOMIN, Nimm eine Kerze 75
FRANZ KAFKA, Daß es uns an Glaube fehle 76
BOTHO STRAUSS, Es ist lachhaft 76
ROMANO GUARDINI, Mein Selbst 76
BOTHO STRAUSS, Gott ist von allem 76
THOMAS VON GELANG, Franz von Assisi 77
JOHANNES DUNS scoTus, Mag auch der Mensch 77
MAHATMA GANDHI, Das tägliche Gebet 78
LUDWIG WITTGENSTEIN, Der ehrliche religiöse Denker 78
TERESA VON AViLA, Geduld erreicht alles 79
SIMONE WEIL, Jeden Glauben abweisen 79
THOMAS BERNHARD, Gott hört mich 79
KARL RAHNER, Was sage ich denn 80
MARTIN LUTHER KING, Das Licht ist in die Welt gekommen 81
LAO-TSE, Andre durchschauen ist Umsicht 81
Abwesenheit Gottes
DIETRICH BONHOEFFER, Die mündige Welt 82
JAMES JOYCE, Stattlich und feist erschien Buck Mulligan 82
LESZEK KOLAKOWSKI, Inständig baten wir Gott 84
JEAN PAUL SARTRE, Ich ahnte die Religion voraus 85
ANTONIO PORCHIA, Ich hatte einen Gott 85
JEAN PAUL SARTRE, Im Jahr 1917 85
GOTTFRIED SENN, Verlorenes Ich 88
GOTTFRIED SENN, Woher, wohin 89
JEAN PAUL, Rede des toten Christus 90
FRIEDRICH NIETZSCHE, Der tolle Mensch 96
ELISABETH BORCHERS, Aber die Seele fliegt 98
MARTIN BUBER, Die fünfzigste Pforte 99
HEINRICH BÖLL, Ich denke, wir sollten Gott 100
MAX FRISCH, Im Grunde, ehrlich genommen 102
ELSE LASKER-SCHÜLER, Gebet 103
AURELIUS AUGUSTINUS, In Dir, Herr, liegt der Grund 104
S0REN KIERKEGAARD, Weil Gott nicht Objekt sein kann 104
HEINRICH HEINE, Laß die heiligen Parabolen 105
CARL ZUCKMAYER, Und det Janze? 106
FEDOR M. DOSTOJEWSKI, Iwan schwieg 108
SAMUEL BECKETT, nur mich ja allein 113
GEORG BÜCHNER, Aber ich, war ich allmächtig 113
MARTIN WALSER, Woran Gott stirbt 114
DENIS DIDEROT, Bild vom höchsten Wesen 115
ALDOUS HUXLEY, Kunst, Wissenschaft - euer Glück 116
An der Grenze des Lebens
NELLY SACHS, Chor der Steine 123
ROBERT MUSIL, Es waren nur Sekunden 125
PAUL CELAN, Sprich auch du 127
GILGAMESCH, Als er aus dem Brunnen stieg 128
ANTONIO PORCHIA, Dein Leben wird in deinem Tod enden 129
INGEBORG BACHMANN, Aus der leichenwarmen Vorhalle 129
UDANA VIII, 1-4 130
HERMANN HESSE, Bruder Tod 131
TSCHUANG-TSE, Das ewige Sterben 132
PLATON, Also müßt auch ihr, Richter 134
MARIE LUISE KASCHHNITZ, Auferstehung 13$
FRANZ KAFKA, Ein erstes Zeichen 136
PAUL GERHARDT, O Haupt voll Blut und Wunden 137
DANTE ALIGHIERI, Du unser Vater 138
HELMUT JAMES GRAF MOLTKE, Mein Herz, mein Leben ist vollendet 139
OFFENBARUNG 22, 4-5 139
FRANZ KAFKA, Das Wort »sein« bedeutet im Deutschen 140
THOMAS VON AQUIN, Der siebente Tag hat einen Morgen 140
LUDWIG WITTGENSTEIN, Wovon man nicht sprechen kann 140
Gott denken? — Ein Nachwort 142
Autoren- und Quellenverzeichnis 154
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