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Geschichte Südtirols
Geschichte Südtirols




Brigitte Mazohl, Rolf Steininger

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406734120 (ISBN: 3-406-73412-X)
288 Seiten, paperback, 12 x 19cm, März, 2020

EUR 16,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Vom Ötzi über Oswald von Wolkenstein bis zu den Freiheitskämpfern um A ndreas Hofer, von altsteinzeitlichen Spuren menschlichen Lebens über römerzeitliche Transitstrecken, mittelalterliche Burg- und Städtegründungen bis ins von Kriegen erschütterte 20. Jahrhundert, das erst 1992 mit der Autonomie für die Südtiroler ein versöhnliches Ende fand: Brigitte Mazohl und Rolf Steininger erzählen die wechselvolle Geschichte dieser uralten Kulturlandschaft zwischen germanischem Norden und romanischem Süden.
Rezension
Besucherinnen und Besucher Südtirols freuen sich vielfach darüber, dass sie sich in dieser Region Italiens problemlos auf Deutsch verständigen können. In der Kulturlandschaft ist die deutsche Sprache neben der italienischen nämlich nicht nur Verkehrssprache, sondern sie bildet ein zentrales Element der kulturellen Identität der dort lebenden Menschen. Mit welchen historischen Ereignissen und Entwicklungen hängt dieses zusammen? Wann lebte der „Ötzi“? Wie veränderten die Römer die Alpenregion? Warum gilt Meinhard II. als der Begründer Tirols? Wie entwickelte sich Südtirol in der Frühen Neuzeit? Wann wurde das erste Gymnasium in Bozen gegründet? Welche historische Bedeutung besitzt der Freiheitskampf Andreas Hofers für die Region? Seit wann gehört Südtirol überhaupt zu Italien? Welche Maßnahmen ergriffen die italienischen Faschisten zur Durchsetzung ihrer Italianisierungspolitik in Südtirol? Vor welche „Option“ wurden ihre Bewohnerinnen und Bewohner durch das Hitler-Mussolini-Abkommen von 1939 gestellt? Wie positionierte sich die katholische Kirche dazu? Welche Autonomie besitzt Südtirol seit der „Notifizierung der Streitbeendigung“ 1992, die als Musterfall der Lösung eines Minderheitenkonflikts gilt?
Fundierte Antworten auf diese Fragen findet man in dem Buch „Geschichte Südtirols“, verfasst von der emeritierten Innsbrucker Geschichtsprofessorin Brigitte Mazohl (*1953) und dem emeritierten Innsbrucker Geschichtsprofessor Rolf Steininger (*1942). Auf knapp 270 Seiten gelingt es den ausgewiesenen Historikern, die Geschichte dieser Region von der späten Altsteinzeit 16.000 v. Chr. bis zur Gegenwart in ihren Grundzügen gut verständlich darzustellen. Geschichtslehrkräfte werden durch die Ausführungen der historischen Experten motiviert, die Geschichte Südtirols in ihrem Unterricht mehr als bisher zu thematisieren, nämlich als Beispiel für die Möglichkeit, Minderheitenkonflikte einer friedlichen Lösung zuzuführen.
Fazit: Brigitte Mazohl und Rolf Steininger liefern mit ihrem Buch „Geschichte Südtirols“ eine hervorragende Einführung in die wechselvolle Geschichte dieser alten Kulturlandschaft.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Geschichte Südtirols
Vom Ötzi über Oswald von Wolkenstein bis zu den Freiheitskämpfern um A ndreas Hofer, von altsteinzeitlichen Spuren menschlichen Lebens über römerzeitliche Transitstrecken, mittelalterliche Burg- und Städtegründungen bis ins von Kriegen erschütterte 20. Jahrhundert, das erst 1992 mit der Autonomie für die Südtiroler ein versöhnliches Ende fand: Brigitte Mazohl und Rolf Steininger erzählen die wechselvolle Geschichte dieser uralten Kulturlandschaft zwischen germanischem Norden und romanischem Süden.
Seit 15 000 Jahren leben Menschen in der durch schroffe Felsen und liebliche Täler gekennzeichneten Gebirgslandschaft, die wir Südtirol nennen. Von 59 v. Chr. bis zur Völkerwanderungszeit gehörte diese Transitregion zum Imperium Romanum, ab dem 6. Jahrhundert wurde sie von Bajuwaren besiedelt. 1363 fiel die Grafschaft Tirol an die Habsburger - für über ein halbes Jahrtausend. Seit 1919 ist Südtirol vom nördlichen und östlichen Landesteil abgetrennt. Doch in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino wächst seit 1998 wieder zusammen, was zusammengehört.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 7
1. Grenzenloser Alpenraum 11
2. An der Peripherie des Imperium Romanum 19
3. Unter wechselnden Herrschaften: Wem «gehört» der südliche Alpenraum? 29
4. Zwischen Kaisern und Päpsten:
Die Bischöfe als weltliche Herrschaftsträger 41
5. Eines Fürsten Traum: Die Landwerdung Tirols 55
6. Unter Habsburgs Szepter: Tirol wird «österreichisch» 75
7. Zwischen Fürstbischöfen und Ständen: Die Festigung der landesfürstlichen Macht 95
8. An der Schwelle zur Neuzeit:
Im Zentrum und am Rand der «großen Politik» 115
9. Heiliges Land? Die Zeit der Gegenreformation 135
10. Am südlichen Rand der Monarchia Austriaca 155
11. Reform und Widerstand 171
12. «Deutsche» und «italienische» Nation als verfeindete Nachbarn 193
13. Der Erste Weltkrieg und die Teilung Tirols 219
14. Faschismus und Nationalsozialismus 233
15. Der schwierige Weg zur Autonomie 249 Gegenwart und Ausblick 265
Bibliographie 269
Personenregister 275
Karten 281