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Geschichte Japans
Geschichte Japans




Wolfgang Schwentker

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406751592 (ISBN: 3-406-75159-8)
1050 Seiten, hardcover, 15 x 23cm, September, 2022

EUR 49,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Kein Land Asiens erscheint faszinierender als Japan. Das Inselreich hat nicht nur eine einzigartige Kultur und Ästhetik hervorgebracht, es blickt auch auf eine lange Geschichte zurück. Wofgang Schwentker erzählt auf dem neuesten Forschungsstand die Geschichte Japans von der Ur- und Frühzeit bis in die Gegenwart. Sein großes Buch darf als das neue Standardwerk zum Thema gelten.
Rezension
Wurde in Japan die Keramik erfunden? Übte die chinesische Zivilisation Einfluss auf die Entwicklung Japans aus? Welche Rolle spielte der Konfuzianismus in dem Inselreich? Trugen die Samurai zur kulturellen Entwicklung des Landes bei? Wie veränderte der Neo-Konfuzianismus das Denken in Japan? Orientierte sich die Meji-Verfassung an der Verfassung des Deutschen Kaiserreichs? Welche Rezeption erfuhr das Werk Max Webers in Japan? Wann agierte das Land als Großmacht? Warum gehörte Japan zu den Achsenmächten? Welche historische Bedeutung besitzen die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki? Wie geht Japan mit seiner Geschichte um? Welche Modernisierungsprozesse durchlief der ostasiatische Staat in den letzten Jahrzehnten? Sind Roboter Teil der japanischen Kultur? Steht Japan vor großen gesellschaftlichen Herausforderungen?
Fachwissenschaftlich fundierte Antworten auf diese Fragen der japanischen Geschichte liefert Wolfgang Schwentker (*1953) in seinem neuem Werk „Geschichte Japans“. Erschienen ist der mehr als 1000 Seiten umfassende Band des renommierten Japanologen bei C. H. Beck. Bekanntheit erlangte der emeritierte Professor für Kultur- und Ideengeschichte an der Universität Osaka durch seine Monographie „Max Weber in Japan“(1998), sein Bändchen „Die Samurei“(4. Auflage 2019) und die Mitherausgeberschaft der „Neuen Fischer Weltgeschichte“. In seinem neuem Buch beleuchtet Schwentker differenziert und souverän die Geschichte Japans von der Ur- und Frühgeschichte bis zur Gegenwart. Seine Darstellung zeichnet sich aus durch die Berücksichtigung des aktuellen Forschungsstandes, durch exzellente Kenntnisse der japanischen Kulturgeschichte sowie durch gute Verständlichkeit. Lehrkräfte der Fächer Geschichte und Japanisch werden durch das monumentale Werk motiviert, sich in ihrem Fachunterricht oder in einem fächerübergreifenden Projekt mit der Geschichte Japans problemorientiert auseinanderzusetzen.
Fazit: Wolfgang Schwentker ist mit seinem Buch „Geschichte Japans“ ein Standardwerk zur ostasiatischen Geschichte gelungen, welches hilft, die gegenwärtige Politik des Staates und seine kulturellen Hintergründe besser zu verstehen.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schwentker, Wolfgang
Geschichte Japans
Kein Land Asiens erscheint faszinierender als Japan. Das Inselreich hat nicht nur eine einzigartige Kultur und Ästhetik hervorgebracht, es blickt auch auf eine lange Geschichte zurück. An einer neuen, umfassenden Monographie zur Geschichte Japans in deutscher Sprache hat es aber seit langem gefehlt. Wolfgang Schwentker legt sie nun vor und erzählt auf dem neuesten Forschungsstand die Geschichte Japans von der Ur- und Frühzeit bis in die Gegenwart.
Die geographische Lage am äußersten Rand Ostasiens und der insulare Charakter des Landes bestimmen über die Epochen hinweg Japans Verhältnis zur Außenwelt und seine gesellschaftliche Entwicklung. Dieses Spannungsverhältnis von «Innen»und «Außen» bildet das Leitmotiv der Darstellung Schwentkers: Auf Phasen der Öffnung folgen immer wieder Perioden der Abschließung, während zugleich die politische und die soziale Ordnung davon stark geprägt werden. Anleihen aus fremden Kulturen und der Wille zur kulturellen Selbstbehauptung ringen miteinander und bringen eine ganz eigene Dynamik hervor. Sie ist keineswegs nur ein Phänomen der japanischen Moderne, sondern kennzeichnend für die gesamte Geschichte des Landes.
Inhaltsverzeichnis
Hinweise zur Lektüre 15
Einleitung 17
I Das «Land der Wa». Urzeitliche Gemeinschaften und frühgeschichtliche Staatenbildung 47
1. Im «Mittelland des Schilfgefildes» Japan in seinen frühen Chroniken 47
2. Von Asien nach Japan: Wanderungsbewegungen im Paläolithikum 52
3. Die Erfindung der Keramik 59
4. Siedlungs- und Staatenbildung in der Yayoi-Zeit 67
5. Die Zeit der Hügelgräber 85
II Japan unter dem Einfluss der chinesischen Zivilisation: Die Asuka- und Nara-Zeit, 592 - 784 117
1. Der Blick zum Kontinent 117
2. Die Anfänge des Buddhismus 125
3. Der Aufbau eines Zentralstaats 142
4. Begrenztes Wachstum. Der Staat als Landbesitzer in Zeiten demographischer Rückschläge 187
5. Die Strahlkraft des Kontinents: Bildende Kunst, Historiographie und Poesie 201
III Im Glanz der Aristokratie. Die «höfische Gesellschaft» der Heian-Zeit, 794 - 1185 217
1. Eine neue Residenz für eine neue Zeit 217
2. Der kaiserliche Hofstaat 225
2.1 Die Reform des Zentralstaats im 9. Jahrhundert 225
2.2 Die Fujiwara an der Macht, 901-1068 239
2.3 Die «Klosterkaiser» und die Wiederherstellung der kaiserlichen Autorität 253
2.4 Go-Shirakawa und der Aufstieg des Kriegeradels im späten 12. Jahrhundert 259
3. Der Ausbau des privaten Grundeigentums: Sozio-ökonomische Dimensionen der Dezentralisierung 270
4. Ausprägungen kultureller Selbstverständigung 292
5. Esoterische Schulen buddhistischer Frömmigkeit 313
IV Die Samurai an der Macht. Krieg und Kultur im Mittelalter, 1185 - 1568 329
1. Strukturelemente der Epoche 329
2. Die Kriegerklasse als politische Funktionselite 333
2.1 Die Kamakura-Zeit, 1185-1333 333
2.2 Die Kenmu-Restauration, 1333-36: Politisches Intermezzo oder historischer Wendepunkt? 363
2.3 Die Muromachi-Zeit, 1336-1568 369
2.4 Die «Zeit der kämpfenden Länder», 1467-1568 389
3. Der soziale Umbau im Zeichen der Mangelwirtschaft 407
4. Die Schöpfung kultureller Traditionen 433
5. Virtuosen der religiösen Reform 450
V Die zweite Reichseinigung, 1568 - 1615 467
1. Zeitenwechsel 467
2. Das Charisma Oda Nobunagas 471
3. Toyotomi Hideyoshi: Herrscherbild und Herrschaftspraxis 477
4. Priester und Händler. Die ersten Europäer in Japan 487
5. Die Vollendung der Reichseinigung 497
VI Pax Tokugawa. Wirtschaftliche Dynamik und kulturelle Blüte, 1615 - 1840 507
1. Edo – die Residenz des Shogun 507
2. Der verordnete Friede 511
3. Die ständische Ordnung im Wandel 549
4. Zwischen Konformität und Systemkritik: Denken, Glauben, Wissen, Können 574
VII Die Anfänge der japanischen Moderne, 1840 - 90 605
1. Die politische Neuordnung. Vom Tokugawa-Regime zum Zentralstaat der Meiji-Zeit 605
2. Die ökonomische und soziale Mobilisierung nach 1868 643
3. Der Westen als Vorbild: Dimensionen kultureller Modernisierung 656
VIII Japan als Großmacht in Asien, 1890 -1945 679
1. Der Eintritt in die imperialistische Arena 679
2. Industriekapitalismus und Agrargesellschaft 712
3. Die Entstehung einer Massengesellschaft: Politische Parteien, soziale Bewegungen und neue Medien 724
4. Ein Krieg an vielen Fronten, 1931–45 749
IX Japans lange Nachkriegszeit, 1945 - 89/90 791
1. Die Jahre der Besatzung, 1945–52 791
2. Das Kartell der Macht: Parteien, Wirtschaft und Verwaltung 813
3. Kultur in der Wohlstandsgesellschaft 845
X Japan nach dem Boom. Von 1989/90 bis in unsere Zeit 867
1. Die zwei Gesichter der Spätmoderne 867
2. Politik in einer sich verändernden Welt 870
3. «Verlorene Jahrzehnte»? Wirtschaft und Gesellschaft nach 1990 893 
4. «Cool Japan» – eine neue Kultur für eine neue Zeit 900
Schluss 913
Anhang 925
Danksagung 1035
Personenregister 1037