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Genug  Wie Sie der Welt des Überflusses entkommen
Genug
Wie Sie der Welt des Überflusses entkommen




John Naish

Ehrenwirth Verlag
EAN: 9783431037623 (ISBN: 3-431-03762-3)
300 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, 2008

EUR 18,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
"Ein liebenswert heiteres Manifest für den Minimalismus als Lebensstil." (Guardian)

Mehr Informationen, mehr Essen, mehr Sachen, mehr Statsusymbole. Heute gibt es von allem mehr, als wir jemals nutzen genießen oder uns leisten können. Trotzdem rücken wir keinen Millimeter von der ältesten Überlebensstrategie der Menschheit ab: Wir wollen immer noch mehr, mehr, mehr - auch wenn uns das krank, müde, übergewichtig, unzufrieden und arm macht. Die Welt des Überflusses zerstört unsere persönlichen Ressourcen und die unseres Planeten.

In Wahrheit fehlt uns gar nichts - bis auf die Fähigkeit zu erkennen, wann es gneugt ist. Times-Journalist John Naish lebt uns vor, wie wir alle mit weniger ein erfüllteres, gesünderes, umweltbewussteres und glücklicheres Leben führen können.

John Naish ist Redakteur im Gesundheitsressort "Body & Soul" der Londoner Times und lebt, was er predigt: Als er vor sechs Jahren kurz vor dem Burnout stand, entschied er sich gemeinsam mit seiner Frau zu einem Kurswechsel. Heute ist er der einzige Times-Journalist ohne Handy, verlässt sein Büro immer pünktlich und besitzt keinen Fernseher. Er lebt mit seiner Frau in Brighton, macht gerne lange Spaiergänge und sammelt japanische Motorräder,
Rezension
Man muss ihm einfach Recht geben, dem Journalisten John Naish, wenn er sein mahnendes 'Genug' durch alle Bereiche unseres Wohlstandslebens durchdekliniert. Warum wir uns so verhalten, wie wir es tun, führt er auf unsere biologische Herkunft zurück und den evolutionären Impetus, der uns dazu bringt, auf alle Fälle Mangel zu vermeiden, um überleben zu können. Nur: wir folgen inzwischen Instinkten, die ihren Sinn verloren haben, denn die Situation hat sich umgekehrt. Wir müssen nicht horten und raffen, um zu überleben, sondern das Gegegenteil davon versuchen, nämlich eine Kultur des 'Genughabens' entwickeln, eine Kultur der Nachhaltigkeit, denn: "Nur der größte Volltrottel unter uns kann noch daran zweifeln, dass das Ökosystem der Erde in Gefahr ist." (13)
Womit wir beim Stil von Herrn Naish wären, an dem jetzt nicht herumgemäkelt werden soll, nur weil er recht salopp ist. Das Buch ist eben auch ziemlich unterhaltsam, selbst wenn das gelegentlich auf Kosten der Tiefgründigkeit gehen sollte. Der Aufbau der acht Kapitel ist immer gleich: Zunächst ein erhellendes Motto (z.B. Kapitel 5: 'Im Leben schreiten wir fort von Wunsch zu Wunsch, nicht von Freude zu Freude', Samuel Johnson hat das 1776 festgestellt), dann einer Darstellung der verschiedenen Aspekte der jeweiligen Thematik des Kapitels mit Bezug auf diverse Autoritäten sowie einleuchtenden Beispielen, und schließlich ein Teil mit grau unterlegten Ratschlägen, wie man selbst konkret etwas anders machen könnte. So rät Naish im Kapitel 'Genug Auswahl' unter anderem: "Geben Sie sich zufrieden mit dem, was gerade gut genug ist." (187)
Nun mögen Ratschläge wie dieser etwas zu individualistisch daherkommen, etwas zu viel von Vorsatz und Willen des Einzelnen erwarten und immer wieder in Allgemeinplätze abgleiten, aber falsch sind sie darum nicht. Was ihnen überdies Glaubwürdigkeit verleiht, ist das Vorbild des Autors, der ja tatsächlich einen Schnitt gesetzt hat, um seinen Teil für eine Kultur der Nachhaltigkeit beizutragen. Sein Beispiel ist allemal anregend und vielleicht sogar wirksamer, was die Schaffung eines Willens zur Umkehr bei den aufgeschlossenen Lesern betrifft, als Statistiken, finstere Zukunftsprognosen und allgemeines Katastrophen- und Untergangsgerede.
In der Lehrerbibliothek kommt diesem Buch vor allem deshalb ein Platz zu, weil es zahlreiche amüsante und überzeugende anekdotische Geschichten enthält, die als Text gelesen oder der Klasse vorgetragen, nicht nur einige Lacher, sondern auch Nachdenklichkeit und weiter führende Überlegungen hervorrufen könnten.

Matthias Wörther, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Millionen von Jahren nutzten die Menschen eine Überlebensstrategie: Wer etwas haben wollte, versuchte, so schnell wie möglich so viel wie möglich davon zu erjagen - Nahrung, Status, Informationen und Dinge. So haben wir Missernten und Kriege überlebt.
Heute gibt es von allem mehr, als wir jemals benutzen oder genießen können. Trotzdem haben wir unser Verhalten kaum geändert: Noch immer jagen wir den Dingen hinterher und streben nach mehr, mehr, mehr - auch wenn es uns krank, müde, übergewichtig, unzufrieden und arm macht. Denn der Überfluss und seine Mechanismen zerstören unsere persönlichen Ressourcen und die unseres Planeten.
In Wahrheit fehlt uns nur eins, um endlich glücklich zu sein - die Fähigkeit, dem Überfluss den Rücken zu kehren. John Naish erklärt, wie wir erkennen, worauf es wirklich ankommt, und wie wir dem Höher-Schneller-Weiter unserer Gesellschaft entkommen.

"Trocken geschrieben, befreiend zu lesen: ein Blick in die Tretmühle des modernen Lebens" Daily Mail
Inhaltsverzeichnis
Einführung 9
1 Genug Information 23
2 Genug Essen 61
3 Genug Sachen 89
4 Genug Arbeit 127
5 Genug Auswahl 163
6 Genug Glück 189
7 Genug Wachstum 221
8 Nie genug 249
Anhang 277