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Friedrich Vordemberge-Gildewart
Stefan Lüddemann
Reihe: Wienands Kleine Reihe der Künstlerbiografien
Wienand Verlag & Medien GmbH
EAN: 9783868327748 (ISBN: 3-86832-774-6)
96 Seiten, hardcover, 12 x 18cm, Mai, 2024
EUR 12,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Als Vertreter der konstruktiv-konkreten Kunst zählte Friedrich Vordemberge-Gildewart (1899–1962) zur internationalen Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Der Maler, Grafiker und Bildhauer war Mitglied bedeutender Künstlergruppen wie De Stijl, Abstraction Création sowie Cercle et Carré und gründete 1927 mit Kurt Schwitters, Hans Nitschke, Carl Buchheister und Rudolf Jahns die abstrakten hannover. Im Nazi-Deutschland gehörte er zu den verfemten Künstlern und floh 1937 in die Schweiz und später nach Amsterdam. 1954 erhielt er einen Ruf an die Ulmer Hochschule für Gestaltung, wo er bis zu seinem Tod 1962 die Abteilung für visuelle Kommunikation leitete. Vordemberge-Gildewarts vielgestaltiges Lebenswerk enthält neben geometrisch-abstrakten Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafik auch Collagen, Fotomontagen und Reliefs, Plakate, Gebrauchsgrafik, Bauplastik und Innenraumdekorationen.
Rezension
Was ist konstruktive Kunst? Eine ungegenständliche Kunstrichtung, die von Lebenwesen, Landschaften oder Gegenständen abstrahiert. Berühmte Vertreter des Konstruktivismus sind beispielsweise Piet Mondrain, Theo van Duesberg, Willi Baumeister, El Lissitzky und Friedrich Vordemberge-Gildewart (1899-1962).
Letzterer wuchs in Osnabrück in der ”Gildewart” auf, ging nach Hannover, nach Paris, nach Amsterdam und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er zum Professor an der Hochschule für Kunst in Ulm ernannt. Dass sein Leben und Œuvre mehr Würdigung und Aufmerksamkeit verdienen, verdeutlicht Stefan Lüddemann (*1960), Redakteur bei der Neuen Osnabrücker Zeitung und unter anderem Verfasser der dortigen ”Sprachkolumne”, in seinem Buch ”Friedrich Vordemberge-Gildewart”. Erschienen ist der Band in ”Wienands Kleiner Reihe der Künstlerbiografien”. Der Kulturjournalist, Buchautor und Honorarprofessor an der Universität Osnabrück charakterisiert den Künstler als ”stillen Star”. Dieser wurde im Amsterdamer Exil von Max Beckmann 1943 auf dem Öl-Gemälde ”Les Artistes mit Gemüse” verewigt, außerdem 1946 von dem Vertreter Klassischer Moderne auf einer Zeichnung porträtiert. Anschaulich anhand von ausgewählten Kunstwerken zeichnet Lüddemann gekonnt den Werdegang des Osnabrückers Künstlers nach, der Mitglied verschiedener Künstlergruppen war: De Stijl, Abstraction Création, Cercle et Carré und abstrakte hannover. Das Œuvre Vordemberge-Gildewarts umfasst neben Gemälden auch Zeichnungen, Druckgrafiken, Collagen und Plakate, zum Beispiel für die Bauhaustapete.
In seinen Bildanalysen zeigt Lüddemann die Bedeutung des Goldenen Schnitts für die geometrische Kunst Vordemberge-Gildewarts auf. Lüddemanns kompaktes Buch zeichnet sich durch hervorragende Kenntnis des Gesamtwerks des Künstlers aus sowie durch die ästhetische Gestaltung und durch eine stilistisch sehr ansprechende Darstellung. Einzig der im heutigen Sprachgebrauch kaum noch benutzte Begriff ”Rhombus” hätte durch den im Mathemathikunterricht benutzten und im Alltag verbreiteten Begriff der ”Raute” ersetzt werden mögen. Lehkräfte des Faches Bildende Kunst werden durch den vorliegenden Band motiviert, sich mit konstruktiv-konkreter Kunst in ihrem Fachunterricht auseinanderzusetzen.
Fazit: Stefan Lüddemann ist mit seinem Buch ”Friedrich Vordemberge-Gildewart” eine exzellente Einführung in Leben und Werk des avantgardistischen Künstlers gelungen und damit zugleich ein Beitrag zum kulturellen Gedächtnis der Stadt Osnabrück.
Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Als Vertreter der konstruktiv-konkreten Kunst zählte Friedrich Vordemberge-Gildewart (1899–1962) zur internationalen Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Der Maler, Grafiker und Bildhauer war Mitglied bedeutender Künstlergruppen wie De Stijl, Abstraction Création sowie Cercle et Carré und gründete 1927 mit Kurt Schwitters, Hans Nitschke, Carl Buchheister und Rudolf Jahns die abstrakten hannover. Im Nazi-Deutschland gehörte er zu den verfemten Künstlern und floh 1937 in die Schweiz und später nach Amsterdam. 1954 erhielt er einen Ruf an die Ulmer Hochschule für Gestaltung, wo er bis zu seinem Tod 1962 die Abteilung für visuelle Kommunikation leitete. Vordemberge-Gildewarts vielgestaltiges Lebenswerk enthält neben geometrisch-abstrakten Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafik auch Collagen, Fotomontagen und Reliefs, Plakate, Gebrauchsgrafik, Bauplastik und Innenraumdekorationen.
Inhaltsverzeichnis
Im Exil mit Max Beckmann | 5
„Holz, Holz, Holz": Handwerker in Osnabrück | 12
Das Tempo der Avantgarde: Künstler in Hannover | 18
Von Hannover nach Paris: Jahre des Erfolgs | 36
Musik der Harmonien: Vordemberges Kunst | 44
Nach Amsterdam: Der Künstler im Exil | 56
Von Amsterdam nach Ulm: Der Avantgardist
an der Hochschule | 70
Der stille Star und sein Jahrhundert | 83
EXKURSE
Reine Kunst: Was ist Konstruktivismus? | 34
Wo ist K 33 geblieben? | 54
Die Ulmer Hochschule für Gestaltung | 68
Das VG-Haus in der Osnabrücker Altstadt | 90
Glossar 92 | Literatur 94 | Impressum 96
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