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Fortschritt – die Zukunft einer Idee  Deutsche Erstausgabe

Aus dem Italienischen von Rita Seuss
Fortschritt – die Zukunft einer Idee


Deutsche Erstausgabe



Aus dem Italienischen von Rita Seuss



Massimo L. Salvadori

Wagenbach
EAN: 9783803126009 (ISBN: 3-8031-2600-2)
126 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2008

EUR 9,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Können wir auf die Idee des Fortschritts verzichten?

Salvadori rekonstruiert die Geschichte der Idee des Fortschritts und führt uns dabei von der Revolution über Kommunismus, Nationalsozialismus, Sozialdemokratie bis hin zur Globalisierung. Er analysiert das Verführerische an dieser Idee, aber auch die Gründe ihres Scheiterns. Schließlich zeigt er, warum wir der Idee des Fortschritts dennoch eine Zukunft geben sollten und was dafür zu tun ist: Eine Streitschrift gegen die neoliberale Ideologie und ein Manifest für den achtsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen und für eine Politik des sozialen Ausgleichs.
Rezension
Fortschritt scheint in Verruf geraten: a) der wirtschaftliche Fortschritt scheint die Zukunft unseres Planeten zu gefährden, b) im 20. Jhdt. wurde vielfältig im Namen des Fortschritts faktischer Rückschritt praktiziert und wurden dem sog. Fortschritt die Menschenrechte geopfert, ob im Nationalozialismus, im Stalinismus oder im Globalisierungs-Turbo-Kapitalismus, c) auch weltanschaulich-religiös steht die jüdisch-christlich-eschatologische Grundhaltung der linearen Zeitleiste nach vorne auf das Reich Gottes bzw. die Messias-Erwartung auf dem Prüfstand; allzu oft schon wurde die Zukunftserwartung enttäuscht, d) Wiederkehr- und Kreislauf-Denken (fernöstlicher Spielart), Reinkarnation etc. treten religiös in Konkurrenz zum abendländisch jüdisch-christlichen Linear- und Fortschriftts-Denken, e) längst haben die positiven Utopien (des 19. Jhdts.) den negativen Utopien des 20. Jhdts. Platz gemacht ... - Der Autor rekonstruiert zunächst die Geschichte der Idee des Fortschritts, um dann - bei aller konstruktiven Kritik - an ihr festzuhalten: Wo können wir heute fortschrittliche politische Positionen einnehmen? Wenn wir die Idee des Fortschritts jenseits einer nur an Effizienz orientierten neoliberalen Ideologie verfolgen wollten, so würde dies zum Beispiel bedeuten, dass ökonomisches Wachstum die natürlichen Ressourcen nicht bedrohen darf und zugleich das Nord-Süd-Gefälle ausgleichen muss.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Negative Seiten des Fortschritts sehen wir täglich. Warum wir der Idee des Fortschritts dennoch eine Zukunft geben sollten, zeigt Salvadori in seinem mitreißenden Manifest.

Salvadori rekonstruiert zunächst die Geschichte der Idee des Fortschritts: die Idee also, politische Macht zu kontrollieren, Gleichheit der Bürger zu garantieren, Bildung und Kultur zugänglich zu machen, materielle und kulturelle Güter gerecht(er) zu verteilen, Wissenschaft und Technik in Dienst zu nehmen. Er analysiert aber nicht nur das Verführerische an dieser Idee, sondern auch die Gründe ihres Scheiterns. Wo können wir heute fortschrittliche politische Positionen einnehmen? Wenn wir die Idee des Fortschritts jenseits einer nur an Effizienz orientierten neoliberalen Ideologie verfolgen wollten, so würde dies zum Beispiel bedeuten, dass ökonomisches Wachstum die natürlichen Ressourcen nicht bedrohen darf und zugleich das Nord-Süd-Gefälle ausgleichen muss.
Mit seiner (historischen) Tiefenschärfe ist dieser Essay ein Appell an die Linke, (wieder) an die Idee des Fortschritts zu glauben, sie zu verteidigen und an ihr zu arbeiten.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

I. Die Geschichte einer Idee 14

II. Reformisten und Revolutionäre: der mögliche und der notwendige Fortschritt 29

III. Der Kommunismus an der Macht 51

IV. Der Nazismus und der Mythos einer Rückkehr zur verlorenen Reinheit 68

V. Die sozialdemokratische Vision des Fortschritts 73

VI. Globalisierung und die Ethik des antisolidarischen Wettbewerbs 78

VII. Die Demokratie zwischen Möglichkeit und Wirklichkeit 85

VIII. Können wir auf die Idee des Fortschritts verzichten? 106

IX. Von der Schwierigkeit, der Zukunft eine Zukunft zu geben 114

Bibliographische Hinweise 123