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Umschlagtext
Der Mensch ist das Wesen, das sich zu seiner Vergänglichkeit, seiner Sterblichkeit und Endlichkeit verhält. Das führt ihn zu Selbstdeutungen unterschiedlichster Art, aber die Frage, die der Mensch sich in Anbetracht von Geburt, Liebe und Tod selbst ist, bleibt letztlich offen. Rainer Marten zeigt, wie literarische, theologische und philosophische Entwürfe, die Seins- und Lebensfrage zu beantworten, kritisch besehen Gestaltungen ihrer Unbeantwortbarkeit sind. Von der Antike bis in die Gegenwart haben Dichter, Theologen und Philosophen kraft ihrer poetischen Selbstauslegung an das Geheimnis endlichen menschlichen Lebens gerührt. Es ist der Mensch, der sich zum einen auf seine Endlichkeit zu besinnen vermag und der zum anderen anfängt zu verstehen, dass er mehr ist, als er weiß und wissen kann.
Rezension
Wie alle anderen Wesen auch ist der Mensch ein endliches Wesen; er wird geboren und er stirbt. Der Mensch aber - und das ist die differentia specifica der Anthropologie - ist im Gegenatz zu anderen Lebewesen dasjenige, das um seine Sterblickkeit und Endlichkeit weiss, - und zwar nicht erst im unmittelbaren Augenblick des Todes. Es gehört zu den üblichen Themen des Menschen, sich zu Sterblichkeit und Endlichkeit zu verhalten und literarische, theologische und philosophische Entwürfe zu schaffen, um die Seins- und Lebensfrage zu beantworten. Der Autor dieses Buchs stellt einige dieser Entwürfe dar (vgl. Inhaltsverzeichnis) und erkennt, dass sie allesamt kritisch betrachtet Gestaltungen ihrer Unbeantwortbarkeit sind, - was auch sonst; denn einem endlichen Wesen ist es nicht gegeben, Unendlichkeit zu erfassen.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de Verlagsinfo
Rainer Marten, geb. 1928, Professor für Philosophie an der Universität Freiburg i.Br. Veröffentlichungen: Der Logos der Dialektik (1965), Existieren, Wahrsein und Verstehen (1972), Der menschliche Tod (1987), Der menschliche Mensch (1988), Denkkunst (1989), Heidegger lesen (1991), Lebenskunst (1993), Menschliche Wahrheit (2000). Buch und Zeitschriftenbeiträge zu Themen der Antiken Philosophie, Praktischen Philosophie, Philosophie des 20. Jahrhunderts, Sprachwissenschaft, Psychoanalyse, Theologie und Politikwissenschaft. Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
1. Pandora 11 2. Adam und Eva 19 3. Buddha 24 4. Muhammad 32 5. Paulus 41 6. Martin Heidegger: »ursprünglich schuldig« 51 7. Karl Barth: »Todeskrankheit« 62 8. Franz Kafka: »Ruhen im Absoluten« 88 9. Giovanni Boccaccio - Gotthold Ephraim Lessing: Die Ringparabel 106 10. Mit Gott - ohne Gott 113 11. Mysterium fidei - Geheimnis des Lebens 130 12. Endlichkeit 147 |