|
Eine Sammlung amerikanischer, britischer, deutscher, französischer und sowjetischer Feindflugblätter des zweiten Weltkriegs
Moritz Rauchhaus, Tobias Roth (Hrsg.)
Verlag das Kulturelle Gedächtnis
EAN: 9783946990413 (ISBN: 3-946990-41-X)
288 Seiten, hardcover, 16 x 24cm, Oktober, 2020, mit Lesebändchen
EUR 28,00 alle Angaben ohne Gewähr
|
|
Umschlagtext
Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges werden von allen beteiligten Nationen jeweils mehrere Milliarden Flugblätter über den Fronten und dem Hinterland verschossen, mit Bomben abgeworfen und von Hand zu Hand weitergegeben. Heute schlummern diese eigenartigen Zeugen des Krieges in den Archiven. Dieser Band gibt Einblick in die grauenhafte und faszinierende Welt dieser Blätter – vollfarbig und aufwendig gestaltet.
Feindflugblätter sind eine Sonderform des auch aus Friedenszeiten bekannten Flugblattes, sie wenden sich direkt an den Kontrahenten im Krieg. Sie versuchen, seine Sprache zu sprechen, ihn zu demotivieren und zum Aufgeben zu bringen. Ihre Auflagen erreichen schwindelerregende Höhen, ihre Bildgewalt und psychologische Tücke ist überwältigend und ihr Besitz ist strengstens verboten. Der Zweite Weltkrieg hat auch diese Form der Propagandakunst auf ein neues Niveau gehoben, und damit deutliche Spuren in der Bildsprache und Typographie des 20. Jahrhunderts hinterlassen.
Rezension
Im Verlag "Das kulturelle Gedächtnis" liegt nun "eine Sammlung amerikanischer, britischer, deutscher, französischer und sowjetischer Feindflugblätter des zweiten Weltkriegs" vor, die als Quellenstudie für Schule und Universität gleichermaßen geeignet ist. Sämtliche Flugblätter sind sorgsam in farbigen Abbildungen reproduziert, nach verschiedenen Gesichtspunkten klassifiziert und hervorragend eingeleitet. Nicht-deutschsprachige Flugblätter sind in einem gesonderten Kapitel übersetzt, was insbesondere bei den russischsprachigen Texten viel Zustimmung erfahren wird.
Bereits beim ersten Durchblättern ist zu merken, wie viel Sorgfalt in dieser Ausgabe liegt: Pro Doppelseite ist ein Flugblatt mit Vorder- und Rückseite abgebildet, die Fußzeile bietet Hinweise zu Format, Abwurfdatum und Reproduktionsfaktor, außerdem (falls bekannt) den Namen des Autoren, u.a. Stefan Heym und Klaus Mann, die im Dienste der Alliierten packende Flugblatttexte verfassten.
Der Band lädt zum Vergleichen, Schmökern und schließlich auch zum Staunen ein: Nach und nach erschließt sich die große Vielfalt an Gestaltungsideen, Argumentationen und Einfällen - vielleicht lässt sich in Unterricht oder Seminar eine "Gattungstheorie des Flugblatts" entwerfen.
Der abschließende Essay von Christane Kaemmerer wirft ein Licht auf die Sammlung und Archivierung dieser wichtigen Dokumente, was hier an der Staatsbibliothek Berlin exemplifiziert.
Für den Geschichtsunterricht der Oberstufe und historische Seminare ist der Band wärmstens zu empfehlen, ebenso für die am zweiten Weltkrieg interessierte Leserschaft.
Johannes Groß, www.lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges werden von allen beteiligten Nationen jeweils mehrere Milliarden Flugblätter über den Fronten und dem Hinterland verschossen, mit Bomben abgeworfen und von Hand zu Hand weitergegeben. Heute schlummern diese eigenartigen Zeugen des Krieges in den Archiven. Dieser Band gibt Einblick in die grauenhafte und faszinierende Welt dieser Blätter – vollfarbig und aufwendig gestaltet.
Feindflugblätter sind eine Sonderform des auch aus Friedenszeiten bekannten Flugblattes, sie wenden sich direkt an den Kontrahenten im Krieg. Sie versuchen, seine Sprache zu sprechen, ihn zu demotivieren und zum Aufgeben zu bringen. Ihre Auflagen erreichen schwindelerregende Höhen, ihre Bildgewalt und psychologische Tücke ist überwältigend und ihr Besitz ist strengstens verboten. Der Zweite Weltkrieg hat auch diese Form der Propagandakunst auf ein neues Niveau gehoben, und damit deutliche Spuren in der Bildsprache und Typographie des 20. Jahrhunderts hinterlassen.
Die Spannweite der hier versammelten 85 amerikanischen, britischen, französischen, sowjetischen und deutschen Blätter reicht vom kleinen Gedicht auf magerem Papier über das aufwendige, knallbunte Comic bis hin zu Ratschlägen zur Selbstverstümmelung, die sich in Streichholzbriefchen verbergen. Die Auswahl wird von Moritz Rauchhaus und Tobias Roth vorgestellt und erläutert. Abgerundet wird der Band durch ein Nachwort von Dr. Christiane Caemmerer, der langjährigen Leiterin der Einblattabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin, deren Sammlung etwa 24.000 Flugblätter aus dem Zweiten Weltkrieg umfasst.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Demotivation
Kapitulation
Simulation
Der berühmte Autor
Karikatur
Der ungenannte Autor
Die Befreiung Italiens
Familienmotive
Die Weiße Rose
Pin-up & Erotik
Popkultur
Antisemitische Blätter
So oder so
Die Flugblätter, die Staatsbibliothek zu Berlin und der Sammler
Übersetzungen der nicht deutschsprachigen Feindflugblätter
Feindflugblattverzeichnis
Literatur- und Bildverzeichnis
|
|
|