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Ein Land genannt die DDR
Ein Land genannt die DDR




Ulrich Plenzdorf, Rüdiger Dammann (Hrsg.)

S. Fischer Verlag
EAN: 9783100096456 (ISBN: 3-10-009645-2)
204 Seiten, hardcover, 17 x 25cm, Juli, 2005

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie war es, in der DDR zu leben, zu lieben und zu arbeiten?



Von Anfang und Ende der Deutschen Demokratischen Republik und dem Leben dazwischen erzählen die Autoren dieses Buches: Claus Leggewie, Holde-Barbara Ulrich, Erich Loest, Daniela Dahn, Alfred Roesler-Kleint, Peter Ensikat und Ulrich Plenzdorf
Rezension
»'Ein Land, genannt die DDR' ist lebendige Geschichte, macht Historie begreifbar und hinterfragt vermeintlich unaufhaltsame Prozesse und ihre Folgen für die Gegenwart.«
Martin Teschke, Der Tagesspiegel, 25. 9. 2005

»Auf beinahe jeder Seite möchte der Leser mehr wissen, weiter fragen, auch streiten, ob man das nicht ganz anders sehen könne. Bücher über die DDR, über ihre Geschichte und den Alltag in ihr, gibt es Tausende. Es ist der Vorzug dieser Geschichten, dass sie nie den Eindruck erwecken, die Sache sei simpel und mit ihr rasch fertig zu werden.«
Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung, 4. 10. 2005

» [...] scharfsinnig, feinfühlig, gediegen und erfindungsreich illustriertes Buch«.
Evelyn Finger, Die Zeit, 13. 10. 2005

»Mit banalen nostalgischen Erinnerungen an Spreewald-Gurken und Trabi-Fahrten haben die Autoren nichts im Sinn. Stattdessen wollen sie klar machen, welche Auswirkungen der Sozialismus auf das Leben einzelner Menschen hatte, und das gelingt ihnen ziemlich gut.«
Tinka Wolff, Frankfurter Rundschau, 7. 12. 2005


Mit diesem Buch präsentieren die Herausgebern ein Stück DDR-Geschichte, indem Geschichten erzählt werden. Geschichte wird personalisiert und subjektiv aus der Sicht der Autoren präsentiert. Der Leser wird mitgenommen auf eine Reise in ein Land, das so nicht mehr existiert, aber für viele Millionen Deutsche existiert hat und auch nicht vergessen werden darf und soll. Er blickt hinter die Kulissen der DDR, bekommt viele Klischees präsentiert, die teils bestätigt, teils relativiert werden und er fühlt immer mit den Menschen, die in der DDR gelebt haben.

Nach einem Abriss der DDR-Geschichte insgesamt von Claus Leggewie, beschreibt Holde-Barbara Ulrich ein Leben in der DDR, das mit der kindlichen Begeisterung für den Sozialismus beginnt, aber immer mehr die Kontrollen und Einschränkungen, die den Alltag bestimmen, hinterfragt. Nahezu groteske Situationen werden beschrieben, die dem Leser sehr deutlich machen, was das Wort Freiheit bedeutet.
Über die wirtschaftliche Situation und die Grundlagen der Wirtschaft in der DDR überhaupt bringt Daniela Dahn sehr interessante und überraschende Einblicke und Erkenntnisse, wie die Tatsache, dass die DDR-Volkswirtschaft weltweit einen Platz zwischen 12 und 14 eingenommen hat.
Alfred Roesler-Kleint erzählt eine ganz persönliche Geschichte der deutschen Teilung, in der wohlweislich eine einfache Schwarz-Weiß-Malerei vermieden wird.
Peter Ensikat schließlich schildert die Wende mit ihren Hoffnungen und Wünschen aus der Sicht der Betroffenen und was aus diesen Wünschen geworden ist.

Sachtexte, die die Geschichten ergänzen, machen das Buch zu einem wertvollen Sachbuch, das einerseits Wissen vermittelt, andererseits aber auch tiefe wertvolle Einblicke in die DDR gewährt.
Achim Spörl - lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Es gibt sie noch - das spüren sogar die nach 1989 Geborenen, auch wenn manche schon gar nicht mehr wissen, wofür das Kürzel DDR steht: Deutsche Demokratische Republik. Dieses untergegangene Land ist immer noch seltsam präsent: als Lebensgeschichte von Menschen, als Summe gelebten Lebens - im Osten wie im Westen. Grund genug, einmal aufzubrechen und unter kundiger Führung dorthin zurück zu reisen.
Dabei lässt sich entdecken, dass die DDR sehr widersprüchlich und vielgestaltig ist. Am besten lernt man sie in Geschichten von Menschen kennen, deren Leben von der DDR geprägt ist. Sie erzählen von ihrer Kindheit im hoffnungsfrohen Sozialismus, von blauen Blusen und Winkelementen, von Brigaden und "Roten Salons", aber auch von dem Schrecken, wenn man entdeckt, dass der beste Freund ein Stasi-Spitzel ist.
Wenn wir sehen, was einmal war, verstehen wir vielleicht besser, was heute ist - damit mehr von der DDR bleibt als Spreewald-Gurken und Rotkäppchen-Sekt.
Inhaltsverzeichnis
Rüdiger Dammann: Ballast der Republik - Ein Vorwort

Claus Leggewie: Die ehemalige Zukunft oder Warum Deutschland geteilt wurde

Holde-Barbara Ulrich: Good-bye Stalin oder Ein Gefühl von Glück

Erich Loest: Das dicht gesponnene Spitzel-Netz

Daniela Dahn: Wir wollen doch auch noch leben oder Die Legende vom faulen Ossi

Alfred Roesler-Kleint: Mauerträume oder Im halben Land und der zerschnittenen Stadt

Peter Ensikat: Wir waren das Volk oder Als ich die Wende verschlief

Ulrich Plenzdorf: Auf tote Hunde schießt man nicht - Ein Nachwort