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Die schottischen Highlands - Wanderführer
Die schottischen Highlands - Wanderführer




John Sykes

Reise Know-How Verlag
EAN: 9783831716968 (ISBN: 3-8317-1696-X)
372 Seiten, paperback, 10 x 18cm, 2008

EUR 12,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Dieser Wanderführer erschließt

in ausgewählten Routen die

Naturschönheiten der schottischen

Highlands mitsamt der Insel Skye.



Vorbereitung der Reise:

Was gehört ins Gepäck? Wie reist man am

besten an? Billigflüge nach Glasgow und

Edinburgh. Preiswerte Zwischenübernachttung.

Weiterreise in die Highlands

Wandererstützpunkte

im schottischen Hochland:

Übernachtungsadressen, Restauranttipps

für Oban, Fort William, Portree, Ullapool,

Lochinver, Aviemore und Callander.

Genaue Ortspläne. Angaben zu Bahnund

Busverbindungen. Für Wanderer

ohne Auto – alle Touren sind mit

öffentlichen Verkehrsmitteln möglich

Hintergründe:

Keltische Kultur, Geschichtsübersicht,

Traditionen der Kleinbauern, gälische

Sprache, neunzehn informative Exkurse

Vorbereitung der Wanderungen:

Anforderungen, Dauer und Höhenunterschiede,

Ausrüstung und Kartenmaterial.



Ausführliche

Tourenbeschreibungen

mit exakten Karten

und Höhenprofilen

Vier Wanderungen

an der Küste bei Oban

Sechs Wanderungen

bei Fort Williams

am Ben Nevis

Fünf Wanderungen

auf der Insel Skye

Vier Wanderungen

in der wilden Region Assynt

Sechs Wanderungen

im Cairngorm-Gebirge

Fünf Wanderungen

im Trossach-Gebirge

Sechstägige

Weitwanderung

auf dem Great Glen Way,

vorbei an Loch Ness



372 Seiten, komplett in Farbe

Ausführliches Ortsregister

Griffmarken und Kartenverweise
Rezension
Wandern erlebt z.Zt. eine Renaissance, die Entdeckung der Langsamkeit ist wieder attraktiv geworden in einer Zeit, die sich immer mehr beschleunigt: Slow is beautiful. Deshalb wohl auch legt der Reise Know How Verlag, neben seinen vielfältigen anderen Reihen zu allen Bereichen des Reisens, eine neue Reihe von Wanderführern auf, die in die schönsten Wanderregionen Europas entführen: von den Cinque Terre in Italien über Kreta bis zum Comer See, - und die Reihe wird noch weiter ausgebaut: Dass Wandern in den schottischen Highlands einen besonderen Reiz hat, das ist bekannt - und dieser Führer bietet wirklich hervorragende Touren!

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
NEU: Wanderführer von Reise Know-How
Herausgeber: Frank Rainer Scheck

Slow is beautiful!

Die Wiederentdeckung der Langsamkeit entspricht der Wiederentdeckung der Natur. Das Erlebnis unberührter Landschaften und traditioneller Dorfgemeinschaften ist das alte Vorrecht des Wanderers, der mit offenen Augen unterwegs ist.

Schon immer war es den Autoren unserer Reiseführer ein Anliegen, auf Naturschönheiten der jeweiligen Region und auf lohnende Wanderwege hinzuweisen – und so soll es auch bleiben. Die neue Reihe der Wanderführer bei Reise Know-How aber macht nun aus dem Naturerlebnis die Hauptsache. Damit gehen wir auf das Bedürfnis einer wachsenden Schar von Reisenden ein, die sich nicht mit Erfahrungen all inclusive abspeisen lassen, sondern die Naturlandschaften von grundauf kennenlernen wollen, zu Fuß nämlich. Wie immer bei Reise Know-How steht der Praxisbezug im Vordergrund, ist der Individualreisende der Adressat. Die Autoren, profunde Kenner der jeweiligen Region, liefern kompetente Informationen – nicht nur über die Routen selbst, sondern auch zur An- und Abreise, zu den besten Talorten oder Stützpunkten und den Übernachtungsmöglichkeiten (mit Schwerpunkt auf preiswerten Unterkünften).

Bloße Spaziergänge gehören nicht zum Repertoire der neuen Wanderführer. Ein halber Tag sollte es in der Regel schon sein, und etwas Sportlichkeit gehört nun einmal dazu. Nicht aber Kletterstellen oder alpine Ausrüstung – Wandern ist nicht Bergsteigen. Dafür geben die Titel der neuen Reihe aber dem Weitwandern als der wohl lohnendsten Form des „Fußreisens“ ein Forum.

Es geht in die schönsten europäischen Wanderregionen: auf Alpengipfel und durch bizarre Schluchten, durch mediterrane Hügellandschaften und über karges nordisches Hochland, auf die beliebten Kanaren, aber selbstverständlich auch ins deutsche Mittelgebirge.

Ausstattung: komplett in Farbe, detaillierte Karten & Höhenprofile für jede Wanderung, Übersichtskarten in den Umschlagklappen, Tipps zur Reisevorbereitung, interessante Hintergrundinformationen, ausführliches Ortsregister, Kartenverweise und Griffmarken, PUR-Bindung

- Die schottischen Highlands gehören zu den attraktivsten Wandergebieten Europas: Sanfte Buchten und grüne Hügel an der Westküste bei Oban; großartige Bergpanoramen am Ben Nevis (1344 m), dem höchsten Berg Schottlands; spektakuläre Felsnadeln auf der Wolkeninsel Skye, die als schönste Wanderregion Großbritanniens gilt; wilde Moore und Seen in Assynt, dem einsamen Nordwesten; Wälder und Hochplateaus im Cairngorm-Gebirge; aussichtsreiche Berge in den touristisch gut erschlossenen Trossachs. Und als Zugabe: eine Weitwanderung von Küste zu Küste auf dem 117 km langen Great Glen Way zwischen Fort William und der Highlands-Hauptstadt Inverness.
- Die ausführlichen praktischen Hinweise sind auf Individualreisende zugeschnitten und bieten u.a. genaue Angaben zur Routenan- und -abfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
- Detaillierte Beschreibungen von 30 Touren und 5 Etappen des Weitwanderwegs Great Glen Way
Inhaltsverzeichnis
Einladung in die schottischen Highlands 7
Aufbruch in die Highlands
Reisevorbereitung 18
Anreise 28
Vor Ort
Unterwegs 42
Zentren und Stützpunkte 64
Stützpunkt Oban 65
Argyll und die Westküste, Touren 1-4
Stützpunkt Fort William 70
Ben Nevis und Umgebung, Touren 5-10
Stützpunkt Portree 74
Die Insel Skye, Touren 11-15
Stützpunkte Ullapool und Lochinver 78
Assynt, der wilde Nordwesten, Touren 16-19
Stützpunkt Aviemore 84
Das Cairngorm-Gebirge, Touren 20-25
Stützpunkt Callander 88
Seengebiet der Trossachs, Touren 26-30
Wandern in den schottischen Highlands
Argyll und die Westküste/Stützpunkt Oban
1 Eine beschauliche Inselwanderung 94
Von der Achnacroish-Fähre zum Loch Fiart auf Lismore
2 Seichte Seen und ein Gezeiten-Spektakel 100
Von den Falls of Lora zu den Black Lochs
3 Meerblick und Burgruinen 106
Auf der Insel Kerrera
4 Auf den Hexenberg 114
Von Loch Awe zum Gipfel von Ben Cruachan
Ben Nevis und Umgebung/Stützpunkt Fort William
5 Ein entlegenes Jagdgut 124
Von Corrour Station rund um Loch Ossian
6 Im Schatten des Ben Nevis 130
Auf Waldwegen ins Tal Glen Nevis und zurück
entlang des River Nevis
7 Mit Meerblick zu einem abgelegenen See 136
Von Kinlochleven zum Loch Eilde Mor
8 Ein Panoramagipfel 142
Vom Dorf Glencoe auf den Pap of Glencoe
9 Britanniens ,Dach’ 148
Auf den Ben Nevis, den höchsten Gipfel des Landes
10 „The Road to the Isles“ 156
Auf einem alten Fernweg ins obere Glen Nevis
Die Insel Skye/Stützpunkt Portree
11 Bizarre Felsen – von unten und von oben 166
Um die Quiraing-Felsen an der Ostküste von Skye
12 Felsnadeln und ein hoher Berg 172
Zum „Old Man of Storr“ und auf den Gipfel von „The Storr“
13 Zwei Red Cuillin-Gipfel 178
Von Sligachan auf den Beinn Dearg Mor
14 Küstentour zu einem verborgenen See 184
Von Elgol nach Loch Coruisk und ins Glen Sligachan
15 Durch zerklüftete Gipfellandschaft 194
Von Sligachan auf den Black Cuillin-Gipfel Bruach na Frithe
Assynt, der wilde Nordwesten/
Stützpunkte Ullapool und Lochinver
16 Zum „karibischen“ Strand 204
Moor- und Küstenwanderung von Lochinver nach Achmelvich
17 Stille Seen und ein einsames Tal 210
Von Elphin durch Glen Canisp nach Lochinver
18 Schottlands höchster Wasserfall 216
Von Inchnadamph zum Loch na Gainmhich
19 Ausblicke von der Nordsee zum Atlantik 224
Von Inchnadamph auf zwei Munro-Gipfel:
Conival und Ben More Assynt
Das Cairngorm-Gebirge/Stützpunkt Aviemore
20 Wälder, Seen und eine verfallene Inselburg 232
Von Inverdruie nach Loch an Eilein
21 Die Heimat der Auerhähne 238
Von Glenmore Forest Visitor Centre um Loch Morlich
nach Coylumbridge
22 ,Feensee’ und Aussichtsgipfel 244
Von Glenmore nach An Lochan Uaine und zum Gipfel
Meall a‘ Bhuachaille
23 Durch ein einsames Tal zu einem Bergsee 250
Von Coylumbridge durch Gleann Einich
nach Loch Einich
24 Hinauf zu einem steinigen Pass 256
Durch den Chalamain Gap zum Lairig Ghru
25 Die Cairngorm-Hochebene 262
Von der Bergbahn-Talstation auf Cairn Gorm und
Cairn Lochan
Das Seengebiet der Trossachs/Stützpunkt Callander
26 Waldpartie mit Seeblick 272
Von Aberfoyle zum Loch Ard Forest
27 Ein Aussichtspunkt über Loch Lubnaig 278
Von Strathyre auf den Beinn an t-Sidhean
28 Kahle Hänge und ein königlicher Jagdgrund 284
Von Brig o’ Turk rund um den Meall Cala und zurück
durch Glen Finglas
29 Gipfeltour am See 290
Von Loch Achray Hotel auf den Ben Venue
30 Himmlische Aussichten 296
Hinauf zum Gipfel Ben Ledi
Weitwanderung Great Glen Way
Einführung 304
1 Zwischen Kanal und Fluss 308
Von Fort William nach Gairlochy
2 Loch Lochy zur Rechten 316
Von Gairlochy nach Laggan
3 Loch Oich und River Oich zur Linken 322
Von Laggan nach Fort Augustus
4 Entlang von Loch Ness 326
Von Fort Augustus nach Invermoriston
5 Loch Ness zum Zweiten 330
Von Invermoriston nach Drumnadrochit
6 Abschied von „Nessie“ 336
Von Drumnadrochit nach Inverness
Hintergründe
Naturraum schottische Highlands 348
Kulturraum Schottland 356
Ortsregister 365
Kartenverzeichnis 371
Über den Autor372
Exkurse
Die Mückenplage 20
Whisky – das schottische ,Lebenswasser’ 47
Schottische Busfahrpläne – eine Wissenschaft für sich 50
Gälisch für Wanderer 56/57
Die Insel des eiligen Heiligen 99
Wo der König starb und die Burg brannte .113
Der hohle Berg und die Hexe .120
Jagdgut Corrour .129
Das Massaker von Glen Coe 147
Bergmüll – der Preis des Ruhms 155
Der große Erdrutsch 171
Red Cuillin, Black Cuillin 180
Lords und Bauern in Assynt 215
Munros 268
Glen Finglas .289
Loch Katrines berühmte Insel 295
Gottes Berg 300
Der Caledonian Canal 314
Loch Ness und sein Ungeheuer 335

Die im Führer beschriebenen
Wanderungen sind zur Darstellung
des jeweiligen Schwierigkeitsgrads
(siehe Anforderungsskala
auf S. 61) durch vier verschiedene
Farben gekennzeichnet.
Grün = Anforderung 1
Blau = Anforderung 2
Rot = Anforderung 3
Violett = Anforderung 4


Einladung in die schottischen Highlands
Die Erlebnisse eines Wanderurlaubs in Schottland sind vielfältig.
Im Spätsommer breitet das Heidekraut seine purpurne Decke
über ganze Berghänge aus. Im Frühling erhellen weiße Windröschen
und Sauerklee den Kiefernwald, und Schwertlilien blühen
gelb an seichten, von Schilf gesäumten Seen. An warmen Tagen
sonnen sich auf der Insel Skye Robben an den Felsen der
Meeresbucht Loch Scavaig. Von den Wanderern, die zum Abschluss
ihrer Steilküstentour eine kurze, aufregende Kletterpartie
direkt über den Wellen absolvieren müssen, nehmen sie
keine Notiz. Im Glen Nevis wiederum leuchten am Waldboden
dichte Mooskissen in einer herbstlichen Palette von intensiven
Grün- und Rottönen; 1300 m höher schreiten Gipfelstürmer
durch die Mondlandschaft des Ben Nevis zum höchsten Punkt
Großbritanniens und hoffen, dass der ständige Wechsel der
Wolken bald einen Blick auf die Küste und die umliegenden
Berge gewährt.
Zwei sich ergänzende Wandererfreuden, Einsamkeit und
Geselligkeit, lassen sich in den schottischen Highlands voll auskosten.
Wer im September am unbesiedelten, von keiner Autostraße
durchzogenen Rannoch Moor in Corrour Station, dem
unwahrscheinlichsten Bahnhof des Landes, aus dem Zug steigt,
steht zumeist allein am einzigen Gleis und kann sich auf eine
Tagesstrecke freuen, die einige Stunden lang vom Röhren der
Hirsche, aber von keiner Menschenstimme begleitet wird. Auf
anderen Touren ergeben sich immer wieder kurze, herzliche
Begegnungen mit anderen Wanderern. Man fragt einander nach
Woher und Wohin und weist auf Schwierigkeiten oder günstige
Wegalternativen hin. Abends in der Herberge werden Berichte
über die Tageserlebnisse ausgetauscht oder man schaut gemeinsam
auf die Wanderkarte. Spätestens nun, wenn man sich
näher kennen lernt, wird deutlich, dass die Schotten keinesfalls
knauserig sind, sondern gastfreundlich und offen.
Auch Naturliebhaber mit speziellen Interessen kommen in
Schottland auf ihre Kosten. Ornithologen haben Gelegenheit,
Stein-, Fisch- und Seeadler zu beobachten oder an der Küste
Seevögel in großer Zahl und Vielfalt. Seit Generationen hat es
Geologen in die Highlands gezogen. Zu ihren Zielen gehören
die Cairngorms, ein Granitmassiv in einer von Gletschern
geformten Umgebung, die Insel Skye mit ihren durch gewaltige
Erdrutsche geformten Landschaften und ihren vulkanischen
Gesteinsarten, dazu die bis in die frühe Erdgeschichte zurückreichenden
Formationen im Nordwesten. Die Küstennähe der
Wanderrouten ist für Freunde des Meereslebens und für Freunde
von Meeresfrüchten gleichermaßen ein Segen.
Die sieben in diesem Band beschriebenen Wandergebiete repräsentieren
unterschiedliche Landschaftstypen. In jedem
Gebiet stehen sowohl leichte als auch anspruchsvolle Touren zur
Auswahl. Alle sind als Tagesausflug mit öffentlichen Verkehrsmitteln
von dem jeweils empfohlenen regionalen Standort aus
erreichbar.
Buchten, Inseln, grüne Hügel: Oban und die Westküste
Tief ins Binnenland greifende Meeresarme, große und kleine
bewohnte Inseln mit ihrer jeweils eigenen Lebensweise und ein
mildes, vom Golfstrom beeinflusstes Klima, das die Hügel
begrünt und exotische Pflanzen in den Gärten der Grafschaft
Argyll gedeihen lässt – all das verbindet sich zum Bild einer
bezaubernden Küstenlandschaft. Die Hafenstadt Oban ist der
geeignete Standort für Ausflüge auf die nahezu verkehrsfreien
Inseln Kerrera und Lismore, zu Touren entlang der Küste und, für
Sportliche, zur Besteigung des spitzgipfligen Ben Cruachan,
höchster Berg der Region.
Der höchste Punkt: Fort William und das Ben Nevis-Massiv
Für viele ist der Ben Nevis, die höchste Erhebung Großbritanniens,
ein Muss. Im Vergleich zu den Alpen erscheint die Höhe
des Gipfels (1344 m) recht bescheiden, aber die Strapazen des
auf Meeresniveau beginnenden Aufstiegs sind nicht zu unterschätzen,
und die vegetationslosen oberen Hänge wirken menschenfeindlich.
Neben dem Ben Nevis sind noch etliche andere
Berge auf einsamen Wegen zu entdecken. Das Tal Glen Nevis
bietet flache Wanderungen vor einer großartigen Bergkulisse.
Das weite, unbesiedelte Rannoch Moor besitzt eine raue Schönheit
und ist Ausgangspunkt für sanfte ebenso wie für härtere
Touren fernab vom Autoverkehr. Zwischen Meer und Bergen
gelegen, ist Fort William der ideale Standort für diese attraktive
Region.
Die Wolkeninsel: Skye
Das steil aufragende Inselgebirge hüllt sich gern in Nebel. Die
Wikinger gaben Skye den Namen „Wolkeninsel“ und unterstrichen
damit die mythisch anmutende Erscheinung der Inselhöhen
und Küstenlinien. Wer zu Fuß auf Skye unterwegs ist,
kann sich leicht vorstellen, die Fantasy-Landschaft eines Tolkien-
Romans zu durchwandern, etwa bei Passage der schroffen, teils
unzugänglichen Gipfel der Black Cuillin oder beim Anblick der
spektakulären Felsnadeln von Storr und Quiraing im Norden der
Insel. Nach allgemeiner Auffassung bietet Skye die eindrucksvollsten
Gipfellandschaften und – für Kletterer oder ehrgeizige
Wanderer – die aufregendsten Bergtouren Großbritanniens.
Dank der Brücke zum Festland ist Skye leichter zu erreichen als
die anderen großen Inseln vor der schottischen Westküste. Beim
Besuch der alten Whisky-Brennerei Tallisker an der Westküste
oder beim keltischen Musikabend (ceilidh) in der Inselhauptstadt
Portree erlebt man das gälische Erbe der Insel.
Wild und steinig: Assynt
Auch der Name einer dünn besiedelten Region im schottischen
Nordwesten, Assynt, entstammt der Sprache nordischer Seefahrer
und bedeutet „steinige Gegend“. Noch zutreffender kann
man Assynt als ein Gebiet von Wasser und Fels bezeichnen. Vereinzelte
Berge mit markanten Formen ragen aus einer Landschaft
von unzähligen, in Fels und Moor eingefassten Seen
empor. Hier haben Gipfelstürmer einen unvergleichlichen Blick
auf Meeresbuchten, Inseln und ein karges, siedlungsarmes Land.
Bei günstigen Sichtverhältnissen schweift der Blick am höchsten
Berg der Region, Ben More Assynt, über halb Schottland vom
Moray Firth, einem Arm der Nordsee, bis zum Atlantik und den
Inseln der Hebriden. Wer das einsame Wandererlebnis sucht, ist
in Assynt am rechten Platz.
Wälder und Hochplateau: Das Cairngorm-Gebirge
Der Cairngorms National Park ist mit einer Fläche von 3800 km²
der größte britische Nationalpark; er umfasst 10% der Highlands-
Region. Dazu gehören ganz unterschiedliche Naturräume,
z.B. die wichtigsten Bestände der ursprünglichen Bewaldung
Schottlands, in denen viele seltene Tier- und Pflanzenarten ein
Refugium finden. Um eine von rauem Klima gezeichneten
Hochebene gruppieren sich die nach dem Ben Nevis fünf
höchsten Berge des Landes. Der namengebende Gipfel Cairn
Gorm ist Spielplatz britischer Wintersportler, aber abseits der
mäßig stark besuchten Pisten ist eine nur wenig berührte Natur
zu entdecken. Am Fuß dieser Berge geht der Wanderer auf abwechslungsreichen
Pfaden: Einsame Talwanderungen führen
zum steinigen Bergpass Lairig Ghru und zum abgelegenen Loch
Einich, gut gewartete Waldwege durch den zauberhaften Caledonian
Forest und rund um Loch Morlich, wo Otter und Fischadler
Beute machen.
Berge und Seen: Die Trossachs
Das Trossach-Gebirge, der östliche Teil des Loch Lomond and
Trossachs National Park, ist ein Seengebiet mit Gipfeln mittlerer
Höhe, weniger wild und schneller erreichbar als andere Wanderregionen.
In der Zeit der Romantik wurde dieses Gebiet der
Highlands als touristisches Ziel entdeckt. Vielen gilt Loch
Katrine, auf dem der 1899 gebaute Ausflugsdampfer „Sir Walter
Scott“ verkehrt, als schönster See. Obwohl die Region für den
Tourismus gut erschlossen ist, herrscht Stille auf den Gipfeln
ebenso wie in den Wäldern und Seitentälern. Zu den besonderen
Reizen der Trossachs gehört es, dass man bereits nach
einem Aufstieg von nur wenigen hundert Metern Panoramaausblicke
genießt.
Von Küste zu Küste: Die Weitwanderung Great Glen Way
Für alle, die sich mit Tagesausflügen nicht zufrieden geben,
wartet Schottland mit Fernstrecken auf. Eine der attraktivsten ist
der 117 km lange Great Glen Way zwischen Fort William an der
Westküste und der Highland-Hauptstadt Inverness im Osten.
Great Glen bezeichnet einen geologischen Bruch, der als tief
eingeschnittenes Tal die nördlichen von den südlichen Highlands
trennt. Die Strecke, bequem zu gehen und mit Wegweisern
klar markiert, bietet dem Wanderer ganz unterschiedliche
Landschaftstypen. Teils geht es ohne Steigung auf dem
Treidelpfad des Caledonian Canal dahin, teils durch Wald oder
Hochmoor; mal wandert man am Seeufer und schaut auf das
Ben Nevis-Massiv, mal weiter oben mit Blick hinunter auf Loch
Ness.
Zu den Problemen eines Urlaubs in Schottland gehören die
Kosten und das Klima. Den Widrigkeiten des schottischen
Wetters ist nur mit guter Ausrüstung zu begegnen. Da Großbritannien
ein teures Reiseland ist, stehen in den folgenden
Kapiteln preiswerte Unterkünfte und Gaststätten im Mittelpunkt.
Wer sich etwas gönnen will, entdeckt eine überraschend gute
und abwechslungsreiche Küche mit besten Zutaten aus heimischen
Gewässern und von schottischen Weiden, dazu edle
Landhotels, die keinen Wunsch offen lassen. Wahre Freuden
müssen aber nicht teuer sein: Der gelungene Abschluss eines
Wandertages findet in einem gemütlichen Pub statt, wo gälische
Tradition in Form von Whisky und Musik alle Erinnerungen des
Tages in ein warmes Licht.