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Die preußischen Königinnen
Die preußischen Königinnen




Karin Feuerstein-Praßer

Pustet
EAN: 9783791716817 (ISBN: 3-7917-1681-6)
324 Seiten, hardcover, 16 x 23cm, April, 2002

EUR 29,90
alle Angaben ohne Gewähr

Rezension
Oftmals wird Geschichte auf Männergeschichte reduziert, nach dem Motto: „Große Männer machen die Geschichte.“ Erst seit den 1970er Jahren wurde die Geschichte der Frauen in der Geschichtswissenschaft nicht mehr marginalisiert. Trotzdem wird die Öffentlichkeit noch immer von mehr oder weniger wissenschaftlichen Biographien oder biographischen Beiträgen über männliche Wesen dominiert. Karin Feuerstein-Praßer kommt das Verdienst zu, mit ihrem Buch „Die deutschen Kaiserinnen“(1997) den Blick auf die vernachlässigten Frauen gelenkt zu haben. Die Sachbuchautorin und Mitarbeiterin der Zeitschrift „Geschichte mit Pfiff“ sieht sich einem biographisch-narrativen Ansatz verpflichtet.
Im Jahre 2002 erschien ihr Buch „Die preußischen Königinnen“ im „Verlag Friedrich Pustet“ in zweiter Auflage, in dem sie das Leben der Ehefrauen ausgewählter Könige Preußens, nämlich von Friedrich I. bis zu Friedrich Wilhelm IV. anschaulich beschreibt. Dabei kommt die Historikerin zu dem Urteil: „Preußen war ein reiner Männerstaat, in dem das weibliche Geschlecht als minderwertig angesehen wurde.“(S. 11) Sehr deutlich wird dieses an dem Umgang Friedrich des Großen mit seiner Ehefrau Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern (1715-1797), die von ihm missachtet wurde. Von einem „aufgeklärten“ Verhältnis zu seiner Frau konnte bei Friedrich II., dem Briefpartner Voltaires, in keinster Weise die Rede sein. Die oftmals aus Gründen der Staatsraison mit den preußischen Königen verheirateten Frauen verloren als Ehegattinnen ihre „Selbstbestimmung und Bewegungsfreiheit und hatten sich sowohl der höfischen Etikette als auch dem Willen des fürstlichen Ehemanns zu unterwerfen“(S. 11). Feuerstein-Praßer geht nicht nur auf die Einschränkungen, welchen die Frauen unterworfen waren, ein, sondern beschreibt auch ihre Handlungsspielräume.
Fazit: Das auch für den historischen Laien gut verständlich geschriebene Buch „Die preußischen Königinnen“, welches auch eine prägnante Übersicht über den Aufstieg des Hauses Brandenburg-Preußens enthält, kann allen an der Geschichte Preußens und an der Geschichte von Frauen interessierten Personen nur zur Lektüre empfohlen werden.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de

Verlagsinfo
Es war durchaus kein leichtes Schicksal, das die preußischen Königinnen im "Männerstaat" Preußen zu bewältigen hatten. Spätestens mit ihrer Hochzeit mußten sie weitgehend auf Selbstbestimmung verzichten und hatten sich der höfischen Etikette und dem Willen des fürstlichen Gemahls zu unterwerfen. Gleichwohl gelang es einigen von ihnen, sich Freiräume zu schaffen - beispielsweise der "Philosophin auf dem Thron", Sophie Charlotte von Hannover, und der bis heute wohl populärsten preußischen Königin, Luise von Mecklenburg-Strelitz. Andere wiederum litten unter den höfischen Intrigen und der Mißachtung ihres Gemahls oder konnten sich nur durch Lügen oder Heuchelei behaupten.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 11
„Gott hilf den Tüchtigen“ – Der Aufstieg Brandenburg-Preußens 15
Sophie Charlotte von Hannover (Braunschweig-Lüneburg) 28
Sophie Luise von Mecklenburg-Schwerin-Grabow 88
Sophie Dorothea von Hannover 100
Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern 158
Friederike Luise von Hessen-Darmstadt 200
Luise von Mecklenburg-Strelitz 216
Elisabeth von Bayern 278