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Die grünen Kinder Bizarre Geschichten
Die grünen Kinder
Bizarre Geschichten




Olga Tokarczuk

Kampa Verlag
EAN: 9783311100294 (ISBN: 3-311-10029-8)
240 Seiten, hardcover, 14 x 21cm, August, 2020

EUR 22,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Literaturnobelpreis

Geschichten, die unseren Blick auf die Wirklichkeit verändern

Bizarr ist unsere Welt, ständig in Veränderung begriffen. Und das gilt auch für die ­zehn neuen Erzählungen der großen Raumzeitreisenden Olga Tokarczuk. Jede einzelne entfaltet sich in einem anderen Raum: Wolhynien zur Zeit der »schwedischen Sintflut«, die heutige Schweiz, das ferne Asien, fiktive Orte der Imagination. Worin besteht das Gefühl, dass etwas ­»bizarr« sei? Wo hat das Bizarre seinen Ursprung? Ist es eine Eigenschaft der Welt oder liegt es in uns? Olga Tokarczuk lässt uns spüren, dass die Welt immer weniger zu fassen ist und führt uns vor Augen, dass in der Wirklichkeit, wie wir sie zu kennen glauben, nichts ist, was es scheint.

­»Olga Tokarczuks Werk zeigt in exemplarischer Weise, welch innovative Formen künstlerisches Erzählen im 21. Jahrhundert an­nehmen kann.

Damit setzt sie Maßstäbe für die Weltliteratur.«

Gerhard Gnauck / Neue Zürcher Zeitung

Das Werk von Olga Toklarczuk erscheint im Kampa Verlag.
Rezension
2019 erhielt die polnische Schriftstellerin und Psychologin Olga Tokarczuk (*1962) zu Recht den Literaturnobelpreis für das Jahr 2018 rückwirkend. Als ihr Opus magnum gilt der 2014 zuerst auf Polnisch publizierte Roman „Die Jakobsbücher“, der 2019 in deutscher Übersetzung im Kampa Verlag erschien. Dem Zürcher Verlag kommt das Verdienst zu, Tokarczuks Œuvre, das mittlerweile neun Romane und drei Erzählbände umfasst, der deutschsprachigen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Bisher sind dort erhältlich: die Romane „Gesang der Fledermäuse“, „Letzte Geschichten“, „Taghaus, Nachthaus“, „Ur und andere Zeiten“ sowie „Unrast“, für den sie den renommierten Man Booker International Prize erhielt, außerdem der Erzählband „Der Schrank“, die Erzählung „Die verlorene Seele“ und ihre Vorlesung zur Verleihung des Literaturnobelpreises unter dem Titel „Der liebevolle Erzähler“. Ihr jüngster bei Kampa publizierte und ins Deutsche übersetzte Band mit Erzählungen trägt den Titel „Die grünen Kinder. Bizarre Geschichten“. Die Übersetzung des 2018 veröffentlichten polnischen Buches stammt wieder von Lothar Quinkenstein, der schon zusammen mit Lisa Palmes die exzellente Übertragung der „Jakobsbücher“ ins Deutsche leistete.
Mit ihren neuen Erzählungen unterstreicht Tokarczuk zu Recht, dass sie nicht nur als eine der wichtigsten literarischen Stimmen der polnischen Gegenwartsliteratur gilt, sondern auch als eine der gegenwärtigen Weltliteratur. Wie in ihren anderen Werken thematisiert sie in den zehn Erzählungen den Umgang mit Differenz anhand der Überschreitung von Grenzen: geographischen, zeitlichen, physischen, religiösen, weltanschaulichen oder imaginären. In den von Imaginationskraft strotzenden Erzählungen finden sich zahlreiche Elemente des magischen Realismus, beispielsweise in der Tokarczuk typischen Titelerzählung „Die grünen Kinder“. In dieser nimmt ein Arzt aus Paris einen mit auf eine Reise in das historische Wolhynien des 17. Jahrhunderts, das zu der Zeit zum polnisch-litauischen Staat gehörte. In einem Dorf trifft der Medicus auf Kinder mit rätselhafter grüner Hautfarbe und Dreadlocks. Problematisiert wird in dem Text das Spannungsverhältnis von Kultur und Natur sowie von Rationalität und Mythos. Auch die anderen überaus lesenswerten Erzählungen haben Ungewöhnliches und Absonderliches zum Gegenstand.
Fazit: Freundinnen und Freunden magisch realistischer bzw. phantastischer Stories bereitet der Erzählband „Die grünen Kinder. Bizarre Geschichten“ von Olga Tokarczuk einen besonderen Lesegenuss.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
­»Olga Tokarczuks Werk zeigt in exemplarischer Weise, welch innovative Formen künstlerisches Erzählen im 21. Jahrhundert an­nehmen kann. Damit setzt sie Maßstäbe für die Weltliteratur.«
Gerhard Gnauck / Neue Zürcher Zeitung
Tokarczuk, Die grünen KinderBizarr ist unsere Welt, immer in ­Bewegung, ständig in Veränderung begriffen. Und das gilt auch für die ­faszinierenden neuen Erzählungen von Olga Tokarczuk, der großen Raumzeit­reisenden – ein Buch, das in Erstau­nen setzt, alle gängigen Erwartungen unterläuft. Jede der zehn Erzählungen entfaltet sich in einem anderen Raum: Wolhynien zur Zeit der »schwedischen Sintflut«, die heutige Schweiz, das ferne Asien, fiktive Orte der Imagination.Worin besteht das Gefühl, dass etwas ­»bizarr« sei? Wo hat es seinen Ursprung? Ist das Bizarre eine Eigenschaft der Welt oder liegt es in uns? In den unablässigen Rhythmuswechseln der Erzählungen ­verliert der Leser seine Gewissheiten. Was wird ihn auf der nächsten Seite ­erwarten? Olga Tokarczuk schubst uns aus der ­Komfortzone, lässt uns spüren, dass die Welt immer weniger zu fassen ist. Mit den Mitteln der Groteske, des schwarzen ­Humors, Elementen aus den Genres Fantasy und Horror führt sie uns vor Augen, dass in der Wirklichkeit, wie wir sie zu kennen glauben, nichts ist, was es scheint.
OLGA TOKARCZUK
Die grünen Kinder
Bizarre Geschichten
Originaltitel: Opowiadania bizarne
Erzählungen
Aus dem Polnischen von Lothar Quinkenstein
240 Seiten | Gebunden
€ (D) 22,– | sFr 30,– | € (A) 22,60
ISBN 978 3 311 10029 4 | Auch als E-Book
lieferbar
Inhaltsverzeichnis
Der Passagier 7
Die grünen Kinder 11
Eingemachtes 44
Nähte 52
Ein Besuch 64
Eine wahre Geschichte 82
Das Herz 100
Transfugium 117
Der Berg aller Heiligen 143
Der Kalender der menschlichen Feste 188