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Die ersten drei Jahre Christentum
Die ersten drei Jahre Christentum




Gerd Lüdemann

zu Klampen! Verlag
EAN: 9783866740600 (ISBN: 3-86674-060-3)
207 Seiten, hardcover, 13 x 20cm, 2009

EUR 14,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die früheste Zeit der christlichen Kirche läge im Dunkel der Geschichte – gäbe es da nicht die kanonische Apostelgeschichte des Lukas. Sie gilt als die einzige Quelle über die Frühzeit der Kirche und hat schon deshalb eine ungeheure Wirkung entfaltet. Nicht zuletzt sind ihre Daten zu Jesu Auferstehung und Himmelfahrt sowie zur Ausgießung des heiligen Geistes an Pfingsten Grundlage unseres Kalenders geworden. Doch Lukas gilt nicht nur als einzige Quelle, sein Bild von der idealen apostolischen Gemeinde in Jerusalem wird auch vielfach als geschichtlich zuverlässig ausgegeben, und das bis heute. Gerd Lüdemann zeigt, dass beides nicht stimmt. Erst unterzieht er die lukanische Darstellung einer scharfen Kritik und entlarvt sie als freie Erfindung des Autors. Anschließend rekonstruiert er die ersten drei Jahre des Christentums auf der Grundlage der zweiten Quelle zur Frühzeit der Kirche, der Paulusbriefe, neu. Als Resultat vermag Lüdemann zu zeigen, dass es am Anfang der Kirche zeitgleich eine christliche Gemeinde in Damaskus und eine in Jerusalem gab, deren Glaube und Praxis sich stark voneinander unterschieden.
Rezension
Was können wir über die Frühzeit der christlichen Kirche wissen? Der Theologe Gerd Lüdemann zeigt in seinem neuen Buch, was als gesichert gelten kann - unabhängig vom Dogma. Die früheste Zeit der christlichen Kirche läge im Dunkel der Geschichte - gäbe es da nicht die kanonische Apostelgeschichte des Lukas. Sie gilt als die einzige Quelle über die Frühzeit der Kirche und hat schon deshalb eine ungeheure Wirkung entfaltet. Nicht zuletzt sind ihre Daten zu Jesu Auferstehung und Himmelfahrt sowie zur Ausgießung des heiligen Geistes an Pfingsten Grundlage unseres Kalenders geworden. Doch Lukas gilt nicht nur als einzige Quelle, sein Bild von der idealen apostolischen Gemeinde in Jerusalem wird auch vielfach als geschichtlich zuverlässig ausgegeben, und das bis heute. Gerd Lüdemann zeigt, dass beides nicht stimmt. Erst unterzieht er die lukanische Darstellung einer scharfen Kritik und entlarvt sie als freie Erfindung des Autors. Anschließend rekonstruiert er die ersten drei Jahre des Christentums auf der Grundlage der zweiten Quelle zur Frühzeit der Kirche, der Paulusbriefe, neu. Als Resultat vermag Lüdemann zu zeigen, dass es am Anfang der Kirche zeitgleich eine christliche Gemeinde in Damaskus und eine in Jerusalem gab, deren Glaube und Praxis sich stark voneinander unterschieden.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Was können wir über die Frühzeit der christlichen Kirche wissen? Gerd Lüdemann zeigt, was als gesichert gelten kann – unabhängig vom Dogma.

Gerd Lüdemann, Jahrgang 1946, ist Professor für Geschichte und Literatur des frühen Christentums an der Universität Göttingen. Er leitet die Abteilung "Frühchristliche Studien" am Institut für Spezialforschungen sowie das Archiv "Religionsgeschichtliche Schule" der Theologischen Fakultät Göttingen.
Ihm wurde als ausgewiesenem Neutestamentler die Bezeichnung seines Lehrstuhls als Lehrstuhl für Neues Testament vom Präsidenten der Universität Göttingen als Folge der Beanstandung seiner Lehre durch die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen verboten, weil er sich in seinen Veröffentlichungen und in seiner wissenschaftlichen Arbeit kritisch mit Fragen des evangelischen Bekenntnisses auseinandergesetzt hat und die Ergebnisse seiner Forschungsarbeit den evangelischen Kirchen in Niedersachsen und der Leitung der Universität Göttingen nicht genehm sind.
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
Die Erforschung der ersten drei Jahre Christentum als wissenschaftliche Aufgabe


a) Die wichtige Rolle der Apostelgeschichte für die Geschichte des frühen Christentums 9
b) Kritik am Bild der Apostelgeschichte vom frühen Christentum 10
c) Programm und Durchführung der vorliegenden Arbeit 11

KAPITEL 1
Die ersten drei Jahre Christentum in der Apostelgeschichte


a) Apg 1,1-26: Vorwort. Jesu Himmelfahrt und die Ersetzung des Judas durch Matthias 16
b) Apg 2,1-47: Das Kommen des heiligen Geistes am Pfingsttag und Petruspredigt 28
c) Apg 3,1-26: Heilung eines Lahmen durch Petrus und Rede des Petrus 41
d) Apg 4,1-31: Petrus und Johannes vor dem Hohen Rat und die Reaktion der Gemeinde auf deren Freilassung 47
e) Apg 4,32-5,16: Das Leben der Gemeinde. Hananias und Saphira. Weitere Ausbreitung des christlichen Glaubens 52
f) Apg 5,17-42: Festnahme und Befreiung der Apostel 61
g) Apg 6,1-8,3: Von der Einsetzung der sieben Hellenisten zum Tischdienst bis zur Steinigung des Stephanus und der Verfolgung der Gemeinde in Jerusalem 66
h) Apg 8,4-40: Überwindung des Magiers Simon durch Philippus und Bekehrung eines Eunuchen aus Äthiopien 83
i) Zusammenfassung: Traditionen in Apg 1,1-8,40 und ihr historischer Wert 89

KAPITEL 2
Die ersten drei Jahre Christentum in den Paulusbriefen


a) Zum Vorgehen 91
b) Gal 1,11-24: Der Christenverfolger Paulus wird zum Prediger des Evangeliums 92
c) 1Kor 15,1-11: Ein komprimierter Geschichtsbericht in Bekenntnisform über die ersten drei Jahre Christentum 98
d) Taufe 112
e) Herrenmahl 122
f) Mitarbeiter des Paulus aus Damaskus 128
g) Jesusworte in der Gemeinde von Damaskus und in den Briefen des Paulus 129
h) Überlieferungen aus Damaskus: ein Rückblick 144
i) Überlieferungen aus Jerusalem 145
j) Überlieferungen aus Antiochien 150
k) Offene Fragen 151

KAPITEL 3
Jerusalem und Damaskus -zwei Hauptorte der ersten drei Jahre Christentum


a) Christentum in Jerusalem 153
b) Christentum in Damaskus 156
c) Einheit und Verschiedenheit des Christentums in Damaskus und in Jerusalem 159

ANHANG 1
Der historische Wert der Apostelgeschichte


a) Der Impuls durch Adolf von Harnack 162
b) Zur Forschungsgeschichte 162
c) Lukas - ein Paulusbegleiter? 167
d) Benutzte Lukas Briefe des Paulus? 169
e) Zu Lukas' Benutzung von Traditionen 171
f) Untersuchung von Apg 18,1-17: Paulus in Korinth 172
g) Untersuchung von Apg 16-18, 18-19 und 27: Reisen des Paulus 177
h) Untersuchung von Apg 21,15-26: Paulus in Jerusalem 179
i) Folgerungen 182

ANHANG 2
Zum Missverhältnis zwischen Theologie und Geschichte im lukanischen Doppelwerk und im Alten Testament


a) Zum Problem sachgemäßer Geschichtsschreibung 183
b) Der Missbrauch von Altem und Neuem Testament als Geschichtsquellen 183
c) Die erzählenden Bücher des Alten Testaments beruhen auf Fiktionen 184
d) Die Heilsgeschichte des Lukas ist eine Fiktion 186
e) Lukas' Apologetik gegenüber dem Römischen Staat 189
f) Einlinige und vereinfachende Berichterstattung des Lukas 190
g) Theologische Voraussetzungen des Lukas und der historische Wert seiner Schriften 191
h) Anachronistische Kritik an Lukas? 193
i) Historische Bibelkritik als Abhilfe gegen die Konstruktion des Lukas 198

ANHANG 3
Abriss einer Pauluschronologie


a) Ein chronologischer Fixpunkt in den Paulusbriefen 199
b) Zur Methode einer Chronologie des Paulus 199
c) Chronologische Tabelle 200

Bibelstellenverzeichnis (Auswahl) 203
Autorenverzeichnis 206