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Umschlagtext
Wie kann Gott so etwas tun oder zulassen?
Diese Frage hat die Menschen schon seit alters her umgetrieben. Angesichts zahlloser Schrecken und Ängste richten sich die BLicke nach oben: Ist da einer, der dies alles in der Hand oder zu verantworten hat? Das Alte Testament und in seinem Gefolge die jüdich-christliche Tradition haben sich nicht gescheut, Eifersucht, Zorn, Gewalt und Rache mit ihrem Gott in Verbindung zu bringen. Zerströrung und Untergang ganzer Völker werden auf Gott zurückgeführt - ja Gott selbst wird in die Katasprohen der eigenen Geschichte verwickelt gesehen. Nach den Erfahrungen zweier Weltkriege und dem Holocaust, aber auch angesichts der Kriege am Golf und im ehemaligen Jugoslawien, angesichts der anwachsenden Flüchtlingsströme und nicht zuletzt angesichts der am Rande des ökologischen Zusammenbruchs stehenden Erde fragen heute viele Menschen erneut: Wo ist Gott? Was hat er zu tun mit dem Gunkel der Welt und dem Dunkel vieler Menschenschicksale? Könnte er helfen? Diesen Fragen stellen sich der Alttestamentler Walter Dietrich und der Systametiker Christian Link. Sie bringen die teilweise äußerst harten und befremdlichen Antworten der Bibel mit den Auskünften der Philosophen und Theologen ins Gespräch. Es geht ihnen darum, den Problemen, die auf der Menschheit und der menschlichen Existenz lasten, nicht auszuweichen und dem christlichen Gottesbild standzuhalten. Rezension
Mit diesem Buch haben die Autoren den Mut, sich den gewagten - und von der Bibel bis heute aktuellen - Fragen der Menschen zu stellen: "Wo ist Gott? Was hat er zu tun mit dem Dunkel der Welt und dem Dunkel vieler Menschenschicksale? Ist er daran schuld? Könnte er helfen? Aber warum tut er es nicht, jedenfalls nicht immer?"(7) In der Form eines Dialogs zwischen Alttestamentler und Systematiker werden befremdliche biblische Texte vom gewalttätigen, vernichtenden und rachsüchtigen Gott dem heutigen aufgeklärten Bewusstsein zur Sprache gebracht. Gottesglaube und Welterfahrung nicht voneinander zu trennen ist nur um den Preis möglich, Spannungen und Widersprüche im Gottesbild auszuhalten und weiterzufragen, auch ohne letztgültige Lösungen zu erwarten. Man muss 'den Versuch einer begriffsrichtigen, rational-logischen Darstellung Gottes aufgeben'(239), wenn Gott wirklich das Unten der Welt und der Menschen erwählt hat. In dieser Hoffnung bleibt die Auseinandersetzung mit den 'dunklen Seiten Gottes' sicher ein Wagnis, um das gerungen werden muss. Ein Wagnis allerdings, an dem die Praktische Theologie und die Religionspädagogik nicht vorbeikommen.
E. Naurath, lehrerbibliothek.de Inhaltsverzeichnis
VORWORT 7
ZUR EINFÜHRUNG Wie bringen wir unsere Lebenswirklichkeit mit Gott zusammen? A DER WILLKÜRLICHE GOTT 17 1 Der Anstoß: Tut Gott, was er will? 17 2 Israel: Die Innensicht der Erwählung 23 a Das Glück der Erwählung 24 b Die Gefahren der Erwählung 28 c Das Ziel der Erwählung 33 3 Israel und die Kirche: Orte der Erwählung 36 a Gott am Ort des Menschen 37 b Menschen am Ort Gottes 42 4 Verwerfung und Verstockung: Schatten der Erwählung 53 a Verwerfung des Erwählten 54 b Verstockung des Böswilligen 58 5 Der verborgene Gott 65 a Gottes verborgene Wahl 67 b Gottes verborgener Weg 71 B DER GEWALTTÄTIGE GOTT 77 1 Der Anstoß: Ist Gott ein Gewalttäter? 77 2.1 Der eifersüchtige Gott a Die Kämpfe des 9. Jahrhunderts 86 b Die Auseinandersetzungen des 8. Jahrhunderts . 90 c Die Opposition im 7. Jahrhundert 95 d Die Anfechtungen der (nach)exilischen Gemeinde . 99 2.2 Der Glaube an Gott und die Toleranz 106 a Zwiespältige Toleranz 108 b Gott und die Götter 111 c Gottes Ausschließlichkeit 117 d Das Bekenntnis zum einen Gott 123 3.1 Der rächende Gott a Der Ruf nach Rache - Protestschrei gegen das Unrecht 129 b Ein Rufer nach Rache: der Prophet Nachum 133 3.2 Rache - Hoffnung der Unterdrückten 136 a Die gestörte Weltordnung 139 b Der Kampf für das Recht 141 c .Du Gott der Rache, erscheine! 144 4.1 Der zürnende und richtende Gott 148 a Ist Gott der Liebende - oder der Zornige? 148 b Biblische Exempel für die im Zorn wirksame Liebe Gottes 152 4.2 Die Kehrseite der Liebe 168 a Pädagogik durch Strafe? b Die Weltgeschichte als Weitgericht 175 c Christus als Opfer 181 5.1 Der militante Gott 187 a JHWH und der Krieg 187 b JHWH und der Bann 195 5.2 Die Schatten der Gewalt 201 a "Texte des Terrors,.? 203 b "Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein"? c Christus unter den Mördern 218 ABKÜRZUNGEN 221 REGISTER VON NAMEN UND SACHEN 223 REGISTER VON BIBELSTELLEN 229 |