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Die Stadt im späten Mittelalter  SWR Fernsehen
FSK ab 6 freigegeben
Die Stadt im späten Mittelalter


SWR Fernsehen

FSK ab 6 freigegeben

SWR Fernsehen

Reihe: Die Stadt im späten Mittelalter


Zyx Music
ISBN: 0072
72 Seiten, DVD, 14 x 19cm, Juni, 2014, einzelne Filme ca 14. min, in Deutsch, Englisch, Französisch, Türkisch

EUR 11,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Höllenangst und Seelenheil:

Das Leben im Mittelalter war von Krankheit geprägt. Der Tod war allgegenwärtig. Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 30 Jahren war der Glaube an Gott die zentrale Lebensauffassung. Das irdische Leben sahen die Menschen als einen Übergang in ein nächstes Leben an. Dabei war die Angst groß, wegen begangener Sünden in die Hölle zu kommen. Die Kirche bot verschiedene Wege an, die Seele vor dem Fegefeuer zu retten. Das Exklusivrecht der Kirche, Sünden zu vergeben, führte aber zu Missbrauch und Missständen, die schließlich die Reformation auslösten.

Mauern, Brunnen, Galgenstricke:

Innerhalb der Stadtmauern hatten Recht und Ordnung zu herrschen. Pflichten und Rechte der Bürger waren in den Verordnungen des Städtischen Rats genau festgelegt. Die Ratsherren waren auch Richter. Gesetzesbrecher wurden hart bestraft; Folter und Todesstrafe waren an der Tagesordnung. Erstaunlich dagegen: Den Steuerzahlern überließ der Rat weitgehend selbst die Entscheidung, wie viel sie in den Stadtsäckel einzahlen wollten. Wie der Rat das Geld zum Wohle der Bürger wieder ausgab, wird anhand der Wasserversorgung deutlich: Brunnen und Wasserläufe durften nicht verschmutzt werden. Doch die hygienischen Zustände in der Stadt waren oft miserabel. Müll, Kot und Dreck gehörten zum alltäglichen Stadtbild. Gegen Seuchen wie die Pest waren die Menschen machtlos. Eine weitere Ausnahmesituation: Krieg. Wie funktionierte die Stadtverteidigung, und was geschah mit der Stadt, wenn sie vom Feind erobert wurde?

Handel, Handwerk, Marktgeschehen:

Jeder zweite Stadtbewohner war Handwerker. Organisiert in Zünften sorgten sie zusammen mit den Kaufleuten für die wirtschaftliche Stabilität der Stadt. Wichtigster Warenumschlagplatz war der Markt und wichtigstes Zahlungsmittel das Geld. Von einer einheitlichen Währung wie dem Euro war man im Mittelalter aber weit entfernt. Jede Stadt mit Münzrecht konnte eigenes Geld in Umlauf bringen. Die Verbindung zwischen den Städten stellten die Kaufleute her. Sie unternahmen Handelsreisen und füllten die Kontore und Kaufhäuser mit Waren. Eine Revolution in der Verbreitung von Informationen brachte die Erfindung von Papier und Buchdruck. Aus manchem Handwerker wurde ein reicher Verleger und Geschäftsmann.

Gassen, Ghettos, Baubetriebe:

Holz und Lehm waren die wichtigsten Baustoffe für den Bau von Fachwerkhäusern, aber auch leicht brennbare Materialien. Stadtbrände vernichteten oft ganze Stadtviertel. Steinhäuser mit Ziegeldächern schützten besser vor Feuer. Leben und arbeiten war in den Häusern selten getrennt. Nur reiche Leute leisteten sich etwas mehr Privatsphäre. Regelrecht isoliert im Gesellschaftsgefüge: die Juden. Sie mussten in einem Ghetto leben und waren rechtlich Menschen zweiter Klasse. Dennoch waren sie meist reicher als ihre christlichen Mitbürger, weil sie sich auf den Handel und das Bankgeschäft konzentrierten. Zum Zeichen der Hoheit des Christentums entstanden in den Städten mächtige Kirchen und Kathedralen. Alle Bürger beteiligten sich am Bau der Gotteshäuser, so wie auch Kirchenfeste in aller Öffentlichkeit gefeiert wurden. Weniger fromm ging es in den städtischen Badehäusern zu. Hier gab man sich bei gutem Essen und Musik den Liebesdiensten der Prostituierten hin.

Frauen, Fortschritt, Vorurteile:

Die Pest hatte um 1350 ein Drittel der gesamten Bevölkerung Europas dahingerafft. Arbeitskräfte waren knapp. Das verschaffte den Frauen Aufstiegschancen. Sie drängten in das wirtschaftliche Leben der mittelalterlichen Städte. Zwar war das Bild der Frau immer noch von religiösen Vorurteilen geprägt, doch wirkte es sich kaum mehr auf den Alltag aus. Frauen waren bald in allen Berufsfeldern zu finden, jedoch behielten die Männer stets die Oberhand. Ehemann oder Vater waren Vormund der Frau - offiziell zum Schutz des schwachen Geschlechts. Allein der Weg ins Kloster ermöglichte die Loslösung vom Mann. Dennoch war das späte Mittelalter eine fortschrittliche Epoche. Mit Beginn der Neuzeit gingen viele Errungenschaften für die Frauen wieder verloren
Rezension
Die fünf ca. 14-minütigen dokumentarischen Filme sind liebevoll gestaltet und bilden das mittelalterliche Leben in all seinen Spektren gut ab. Es wird beispielsweise deutlich gezeigt, wie der Einzelne im Mittelalter lebt, es wird erklärt, welche Bedeutung Glauben und Tod für die Lebensauffassung der Menschen hatte. Auch welche Rechte und welche Ordnung innerhalb der Stadtmauern herrschten, werden filmisch gut dargestellt. Zu jedem der fünf Teile findet man auf planet-schule.de Informationen, wie Arbeitsmaterialien, Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Fächern (Geschichte, Ethik, Religion), virtueller Rundgang etc.
Um den Schülerinnen und Schülern auch in bewegten Bildern das Mittelalter zu zeigen, ist die DVD wirklich empfehlenswert.
Verlagsinfo
Wie lebten die Menschen im späten Mittelalter? Was waren ihre Wünsche, was ihre Nöte und Sorgen? Die fünf Sendungen der Reihe „Die Stadt im späten Mittelalter" vermitteln einen Eindruck vom städtischen Dasein in der Zeit um das Jahr 1500. Aufwändige Spielszenen, Dokumentationsteile und authentische Abbildungen veranschaulichen das alltägliche Leben von Handwerkern, Nonnen oder Kaufleuten.
Multimedia: Zur Sendereihe ist auch eine interaktive, mehrsprachige (deutsch, englisch, französisch, türkisch) DVD-ROM bei den Medienzentren unter der Mediennummer 6750213 erhältlich (DVD-ROM nur für PC + Begleitheft).
Inhaltsverzeichnis
Höllenangst und Seelenheil
Mauern, Brunnen, Galgenstricke
Handel, Handwerk, Marktgeschehen
Gassen, Ghettos, Baubetriebe
Frauen, Fortschritt, Vorurteile