Für gewöhnlich ziehe ich Bücher, die ganz neu auf dem Markt vor. Oft finde ich so Bücher, die das Zeug zum Bestseller haben und entdecke sie ein Jahr später tatsächlich auf der Bestsellerliste. Diesmal versuchte ich es einmal mit einem Buch, das bereits auf der Bestsellerliste steht. Warum es dort seinen Platz hat, bleibt mir unverständlich.
Sicherlich, eine Muslima, die ihre intime Geschichte preis gibt, wird in der arabischen Männerwelt nicht unbedingt beliebt sein und so ist verständlich,dass sie unter einem Decknamen schreibt. Laut Verlag ist sie Anfang vierzig, dieses ist ihr erstes Buch.
In ihrem Prolog versucht sie scheinbar sich selbst Mut zu machen, über ihr Sexleben zu schreiben. Als Aufstand gegen das System. Doch was vielleicht für Frauen in ihrer Situation interessant zu sein scheint, konnte mich nicht erreichen. Vielleicht ist mein westliches Verständnis von Erotik einfach ein anderes. Die Geschichte ist eher flach, die Erotik durch Sexszenen ersetzt und die Stimmung des Buches eher aufgewühlt, als in sich ruhend.

Ein Buch, das für die Schule, auch für den Deutsch-Leistungskurs, nicht geeignet ist.

R.Lussnig, Lehrerbibliothek.de

Die junge Badra ist fest davon überzeugt, dass sie für die Liebe geboren ist und dass sie das Recht auf ein selbst bestimmtes Leben hat. Doch für solche Träume lebt Badra im falschen Land – sie ist Marokkanerin und Muslimin. Gemäß der Tradition wird sie verheiratet und erlebt in ihrer Ehe nur Gleichgültigkeit und Demütigung. Badra flieht zu ihrer Tante nach Tanger. Hier lernt sie Driss kennen, der ihr die Augen für die vollkommene Liebe öffnet – eine Liebe voller Empfindsamkeit und Hingabe. Doch bald erkennt sie, dass sie auch in dieser Liebe keine freie Frau ist ... Die Mandel ist eine Geschichte voller Liebe und Leidenschaft, die berauschend und traurig, zart und grausam ist: Noch nie hat eine Frau so offen darüber geschrieben, wie schwierig es ist, in einer islamischen Gesellschaft Frau zu sein.