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Die Macht der Moral im 21. Jahrhundert Annäherungen an eine zeitgemäße Ethik
Die Macht der Moral im 21. Jahrhundert
Annäherungen an eine zeitgemäße Ethik




Otfried Höffe

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406660016 (ISBN: 3-406-66001-0)
224 Seiten, paperback, 14 x 22cm, April, 2014

EUR 22,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Otfried Höffe zeigt, dass Fragen zu Ethik und moralischem Handeln immer wieder neu gestellt werden müssen: Steht der Mensch wirklich über allen anderen Lebewesen? Können Tiere denken? Sind hohe Managergehälter vertretbar? Wozu dürfen technische und medizinische Errungenschaften eingesetzt werden und wozu nicht?

Höffe macht deutlich, dass die Kenntnis von Aristoteles, Kant und Bacon nicht ausreicht – man muss ihre Gedanken auch auf das 21. Jahrhundert anwenden können. Für ihn ist Philosophie kein verstaubtes Gedankenkonstrukt, sondern der Leitfaden für moralisches Handeln, und Ethik kein "Fortschrittskiller", sondern im Gegenteil die Reflexionsinstanz, durch die wir die Probleme einer globalisierten und technisierten Welt erst lösen können: "Eine prinzipienstarke Ethik widersetzt sich nicht bloß der Windfahnenhaltung. Sie verhält sich sogar noch unerschütterlicher als ein Fels in der Brandung."

Otfried Höffe ist Professor für Philosophie und lehrte in Fribourg, Zürich und Tübingen, wo er die Forschungsstelle Politische Philosophie leitet. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift für philosophische Forschung und Herausgeber der Reihe "Denker". Neben Arbeiten zu Aristoteles, Kant und Rawls hat er zahlreiche Werke zur Ethik und Rechtsphilosophie veröffentlicht. Der Autor steht für Veranstaltungen zur Verfügung.
Rezension
Dieses Buch legt "Annäherungen an eine zeitgemäße Ethik" (Untertitel) vor. Das bedeutet zum einen, dass es materialethisch angelegt ist; es werden also konkrete aktuelle Aufgabenfelder der Ethik behandelt wie Tierethik, Ökologie, Technik und Digitalisierung oder Ökonomie. Zum anderen muss geklärt werden, was "zeitgemäß" bedeutet, was dem Autor mit Betonung von vier Faktoren gelingt: Ökonomisierung, Globalisierung, Entwicklung eines gemeinsamen Europa, Wissenschaftsgesellschaft. In diesem Rahmen muss sich der Nutzen der Philosophie im Hinblick auf die Ethik bewähren. Die Philosophie setzt dabei einen Kontrapunkt zum Zeitalter der Ökonomisierung, insofern sie wesentlich das Ziel einer nutzenfreien Wißbegier verfolgt. Philosophie und Geisteswissenschaften sind für demokratische Gemeinwesen unverzichtbar. Das ist das Credo des Autors.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Sammelband
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

1. Einleitung:
Vom Nutzen des Nutzlosen.
Ein Loblied der Philosophie 8
2. Animal morabile. Skizze einer Moralanthropologie 22
3. Biozentrische Anthropozentrik. Hierarchien des Lebendigen 38
4. Können Tiere denken? Ein Literaturbericht 54
5. Forschungsethik: Rechtsmoral vor Tugendmoral 64
6. Ethik als «Fortschrittskiller»? 80
7. Überleben, Machtsteigerung und Luxus: Zur Ethik der Technik 91
8. Der Mensch zwischen Sicherheit und Risiko. Zweimal sieben Thesen 104
9. Identität im Zeitalter der Digitalisierung 122
10. Prolegomena einer ökologischen Ethik. Neun Bausteine 136
11. Lauterkeit im Wettbewerb 154
12. Kostbare Ressource mit drei Buchstaben: Mut 163
13. Philosophische Ethik: «Fahne im Wind» oder «Fels in der Brandung»? 172
14. Ausblick: Über die Macht der Moral 182

Literatur 207
Nachweise 213
Personenregister 215
Sachregister 217