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Die Legenda Aurea
Das Leben der Heiligen erzählt von Jacobus de Voragine
Jacobus de Voragine
Gütersloher Taschenbücher
EAN: 9783579025605 (ISBN: 3-579-02560-0)
830 Seiten, hardcover, 14 x 22cm, 2004
EUR 39,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Eine vollständige Übersetzung der "Goldenen Legende": des populärsten und meistverbreiteten religiösen Volksbuchs des Mittelalters.
"Ein Buch, das die ewige Vergegenwärtigung alles geistig und leiblich Vergangenen im kultischen und liturgischen Leben des Mittelalters darstellte, müsste uns wahrhaft in den Geist des Mittelalters führen. Ein solches Buch hat es gegeben: es ist die Legenda aurea des Jacobus de Voragine." (Richard Benz)
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Klappentext
Die Goldene Legende war das populärste und verbreitetste religiöse Volksbuch des Mittelalters - weiter verbreitet und weit mehr gelesen als die Bibel. Sie ist zwischen 1263 und 1273 entstanden. Ihr Verfasser, der Dominikaner Jacobus de Voragine (+ 1298 als Erzbischof von Genua), schuf nicht nur eine Sammlung von Heiligenviten in chronologischer Ordnung. Seine geniale Leistung lag darin, daß er unter Verarbeitung vielfältigsten und verschiedenartigsten Quellenmaterials (Heilige Schrift, Passionalien, apokryphe Evangelien, Apostel- und Märtyrerakten, in Klöstern und im Volk überlieferte Geschichten) in volkstümlicher und zugleich kunstvoll-dichterischer Sprache als glänzender Erzähler das Leben Jesu und der Heiligen darstellt, kommentiert und daraus moralische Nutzanwendungen zieht.
Er ordnet den Stoff ins Kirchenjahr ein, das gegliedert ist durch die großen Feste, an denen die grundlegenden Heilstatsachen gefeiert werden (Weihnachten, Epiphanie, Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten). Ihnen widmet er ausführliche Darstellungen, wie er auch die Bedeutung der kirchlichen Jahreszeiten und liturgischen Bräuche erklärt und durch fromme Betrachtungen vertieft (Advent, Fastenzeit, Vigilien, Oktaven, Quatember). So konnte dieses Buch als Betrachtungsbuch an Festtagen dienen und als tägliche erbauliche Lektüre.
Gleich nach ihrem Erscheinen trat diese Legendensammlung einen einzigartigen Siegeszug durch das ganze Abendland an, wurde in den einzelnen Ländern erweitert und übersetzt, so daß sie fast auf das Doppelte ihres ursprünglichen Umfangs anwuchs, und erlebte bis 1500 etwa 70-90 Druckauflagen. Außer einer Art »Laienbrevier« bildete die Legenda aurea eine eifrig benutzte Quelle für die Prediger des Mittelalters und für fast 3 Jahrhunderte eine unerschöpfliche Fundgrube für die kirchliche Kunst in ihren verschiedenen Bereichen, so daß sie für die mittelalterliche Ikonographie ein unentbehrliches Hilfsmittel ist.
Humanismus und Rationalismus hatten für die literarische Gattung der Legende kein Verständnis und warfen das Buch zum alten Eisen. Erst in unserem Jahrhundert ist es wiederentdeckt worden, und zwar durch die Kunstgeschichte. Ihre Entdeckung als Dichtung in eigener Kunstform ist das Verdienst von Richard Benz. Dem eigentlichen Text geht eine Einleitung voraus, die das Werk eingehend charakterisiert und würdigt, die verschiedenen Ausgaben und Übersetzungen vergleicht und einordnet Der Text selber geht auf die ältesten lateinischen Handschriften zurück, läßt also alle späteren Erweiterungen und Zusätze weg. Was die sprachliche Seite der Übersetzung betrifft, so leitete den Herausgeber auch ein künstlerisches Anliegen: Nicht nur der Wissenschaftler, sondern auch der »andächtig und dichterisch Genießende« sollte auf seine Kosten kommen. Das geschieht durch die Verwendung des alten Deutsch, wofür die alten Übersetzungen (die älteste erschien bereits 1362 im Elsaß) gute Anknüpfungsmöglichkeiten boten - freilich auch nicht mehr, da sie oft weder genau noch vollständig waren. Hier hat der Übersetzer eine sprachkünstlerische Leistung von hohem Rang vollbracht. Auch in unserer nüchternen Zeit wird die Goldene Legende viele Leser finden.
(Archiv für Liturgiewissenschaft)
Zum Umschlagbild:
»Die Geburt Christi«, eine Miniatur aus der »Weltchronik« des Rudolf von Ems (ca. 1200 -1234), reproduziert nach Franz Jacobi: Die deutsche Buchmalerei in ihren stilistischen Entwicklungsphasen, München: E Bruckmann 1923 (München cod. germ. 5, im Original 10,4 x 17 an).
Rezension
Die Legenda Aurea ist wie eine Schatzkiste voller Heiligenlegenden. Ihren ganz besonderen Scharm entwickeln die Erzählungen heute auch durch die manchmal altertümlich wirkende Sprache.
Sei es als Einstieg in eine Religionsstunde, den der Lehrer oder auch ein Schüler hält, oder im weiteren Unterrichtsverlauf - die Erzählungen können vielfach eingesetzt werden. So haben viele Darstellungen der kirchlichen Kunst ihre Idee in den Erzählungen von Jacobus de Voragine gefunden. Die Legenden sind somit eine Art Schlüssel zum Verständnis vieler christlicher Kunstwerke.
Für einen fächerübergreifenden Einsatz bieten sich viele der Legenden an. Deutsch, Geschichte, Kunst, katholische und evangelische Religionslehre können nicht nur einzeln sondern auch gemeinsam diese Sammlung nutzen und den Schülern Verbindungen der Fächer zeigen.
H. Gebauer, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das populärste Buch des Mittelalters
Ein Panorama des Lebens der christlichen Heiligen Die Heiligenlegenden des Jacobus de Voragine lassen den Geist des Mittelalters lebendig werden. Als Mann des Volkes erzählt er seine Geschichten in der verständlichen und reinen Sprache der Märchen. Seine geniale Leistung besteht darin, glänzend zu erzählen, lehrreich darzustellen und moralischen Nutzen anzubieten.
Die Legenda aurea hat einen einzigartigen Siegeszug durch das Abendland hinter sich: Es war das populärste und weit verbreitetste religiöse Volksbuch des Mittelalters - als tägliche erbauliche Lektüre und als unerschöpfliche Fundgrube für die Prediger wie auch für die kirchliche Kunst.
Ein Buch, das auch heute noch mit Genuss gelesen werden kann!
Inhaltsverzeichnis
Richard Benz: Einleitung ... IX
Folge der Legenden ... XXIX
Das "Buch von den Legenden der Heilgen / Die hat gesammelt Bruder Jakobus von Genua / Predigerordens" ... 1
Anhang
Walter Berschin: Nachwort ... 771
Literatur ... 775
Register ... 777
Die Quellen ... 797
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