J.R.R. Tolkien ist bekannt als der Autor von "Der Hobbit" und "Der Herr der Ringe". Dass er viel mehr Werke geschrieben, Sprachen erfunden und eine Mythologie erschaffen hat, ist weniger bekannt. Zu vielen seiner Werke hat er auch gezeichnet und gemalt. Zwar äußerte er selbst: "Zeichnen konnte ich noch nie", aber der "Hobbit" wurde mit seinen Illustrationen veröffentlicht, und auch zum "Herr der Ringe" zeichnete und malte er viel. Seine Entwürfe zeigen, wie sich das Werk entwickelte und veränderte. So sind die Illustrationen für einen Tolkien-Fan sehr interessant und aufschlussreich.
Die Autoren Wayne G. Hammond und Christina Scull veröffentlichen in diesem Band alle 191 bekannten Skizzen und Gemälde. Sie ordnen sie nach dem Verlauf des Buches an. So beginnt ihre Darstellung mit Hobbingen und führt über Bruchtal, Moria, Isengard und Minas Tirith nach Mordor. Mehrere Entwürfe für die Schutzumschläge der drei Bände, für den Brief des Königs Aragorn an Sam und eine Buchstabentabelle der Elbensprachen schließen das Buch ab.
Die Autoren ordnen die Illustrationen in fünf Kategorien: Zunächst einmal die verschiedenen Karten, die Tolkien immer wieder neu gestaltete, damit Text und Bild übereinstimmten. Als zweites werden Zeichnungen während des Schreibens abgebildet; diese Skizzen zeigen beispielsweise Sarumans Turm Orthanc. Als drittes sind Bilder enthalten, die Tolkien anscheinend zu seinem Vergnügen anfertigte und sorgfältig ausgestaltet. Als vierte Gruppe gibt es kalligraphische Illustrationen mit elbischem Text, die zum Teil auch in der Druckausgabe enthalten sind wie z.B. die Aufschrift über den Toren von Moria. Die letzte Kategorie sind Entwürfe, die Tolkien zur Veröffentlichung mit dem Text vorgesehen hatte, was jedoch aus Kostengründen nicht umgesetzt wurde. Hierzu zählen die Faksimile der Seiten aus dem Buch von Mazarbul, das die Gefährten in Moria finden.

Dieses Buch stellt alle Original-Bilder von Tolkien zum "Herrn der Ringe" zusammen. Der Betrachter kann sehen, wie sich Tolkien selbst seine Figuren, einzelne Szenen und die Landschaften vorstellte. Mehrere Fassungen des gleichen Motivs zeigen, wie Tolkien am Bildaufbau arbeitete, welche Details er veränderte und wie er schließlich zu einer Gestaltung fand, mit der er zufrieden war. Es war ihm sehr bewusst, dass er "nur" ein Hobbykünstler war, doch seine Bilder sprechen den Betrachter an. Und als Autor ist er schließlich Fachmann für die Fantasy-Welt, die er selbst erschuf.
Für alle Fans von Tolkien!

M. Houf für www.lehrerbibliothek.de

Alle Originalillustrationen Tolkiens zum Herr der Ringe
Die Kunst des ›Herr der Ringe‹ versammelt alle Zeichnungen, Inschriften, Karten und Pläne J.R.R. Tolkiens zu seinem Hauptwerk in einem luxuriösen Band. Von den 180 Illustrationen werden mehr als die Hälfte zum ersten Mal veröffentlicht.
Als J. R. R. Tolkien ›Der Herr der Ringe‹ schrieb, hielt er das, was vor seinem inneren Auge stand, oft in Bildern und Zeichnungen fest. Sie reichen von groben Skizzen auf den Manuskriptseiten bis hin zu fein ausgearbeiteten Illustrationen. Nur ganz wenige waren für eine Publikation bestimmt. Die meisten dienten ihm allein als Hilfe beim Ausgestalten seines vielschichtigen Epos. Daher dokumentieren diese faszinierenden Bilder, geheimnisvollen Schriften und Karten Tolkiens Prozess des Schreibens und das Erschaffens einer ganzen Welt – Mittelerde, die Heimat aller Fantasyfreunde.

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