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Die Hunnen Geschichte der geheimnisvollen Reiterkrieger
Die Hunnen
Geschichte der geheimnisvollen Reiterkrieger




Micha Meier

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406829154 (ISBN: 3-406-82915-5)
534 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, März, 2025

EUR 38,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Hunnen galten bereits in der Antike als Inbegriff kriegerischer Barbaren. Auf ihren Pferden fegten sie wie Stürme über Dörfer und Städte hinweg und verbreiteten Angst und Schrecken. Unter Attila, dem bekanntesten Hunnenherrscher, wurden sie zu einem der gefährlichsten Widersacher des Römischen Reiches. Doch wer waren diese mysteriösen Steppenreiter? Woher kamen sie? Und wie gelang es ihnen, ein Reich aufzubauen, vor dem selbst Rom erzitterte? In seiner lebhaften Gesamtdarstellung wirft der Althistoriker Mischa Meier einen Blick hinter die Legenden und schildert, was wir über die faszinierende Kultur und Gesellschaft der Hunnen, über ihren Ursprung und ihre Herrschaft wissen.
Rezension
Waren die Hunnen besondere Reiterkrieger? Welche Rolle spielte der Lebensraum Steppe für ihre Lebensweise? Woher stammten die Hunnen? Bildete der Hunnenüberfall 395 n. Chr. auf römische Territorien eine historische Zäsur? Wie etablierten die Hunnen ihre Macht im mittleren Donauraum? Welche Rolle spielte dabei der König der Hunnen Attila? Warum brach Attilas Reich zusammen? Wo existierten die Hunnen noch im 6. Jahrhundert? Welche Rezeption erfuhren die Steppenreiter in Kunst, Literatur und Film? Wurden die Deutschen im Ersten und Zweiten Weltkrieg als Hunnen bezeichnet aufgrund der so genannten Hunnenrede Wilhelms II. in Bremerhaven im Jahre 1900? Waren die Hunnen der entscheidende Faktor der Völkerwanderung?
Fachlich fundierte Antworten auf diese Fragen zu den Hunnen in der Welt des Übergangs von der Spätantike zum Frühmittealter erhält man durch die Lektüre des Buches „Die Hunnen. Geschichte der geheimnisvollen Reiterkrieger“. Verfasst wurde die bei C.H. Beck publizierte Darstellung von Mischa Meier (*1971), Professor für Alte Geschichte an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Der mehrfach mit Preisen ausgezeichnete Historiker gilt als Experte für spätantike Geschichte. Bekanntheit erlangte Meier durch sein monumentales Werk „Geschichte der Völkerwanderung“, für das er den höchsten deutschsprachigen Sachbuchpreis, den „WISSEN!-Sachbuchpreis der wbg“, erhielt.
Auch seine neue Monographie zeichnet sich aus durch souveräne Auswertung der historischen Quellen unter Berücksichtigung einer immensen Forschungsliteratur, durch differenzierte historische Urteilsbildung, durch tiefsinnige Reflexionen über die Erschließung des komplexen Gegenstands sowie durch eine gut verständlich gewählte Sprache. Der Althistoriker nimmt Leser:innen mit auf eine faszinierende Reise zum Aufstieg und Niedergang, zur Gesellschaft und Kultur der Hunnen. Dabei deckt Meier gekonnt historische Mythen und in der Öffentlichkeit verbreitete Stereotype über die Reiterkrieger auf. Mit seinem aktuellen Werk leistet Meier wieder einen wichtigen Beitrag zur historischen Bildung über eine Zeit, die im schulischen Geschichtsunterricht oftmals ausgeblendet wird. Geschichtslehrkräfte werden durch den vorliegenden Band besonders motiviert, sich in ihrem Fachunterricht mit Ethnien der Spätantike problemorientiert auseinanderzusetzen.
Fazit: Mischa Meier ist mit seiner hervorragenden Monographie „Die Hunnen“ wieder ein überaus lesenswertes Werk gelungen, dass allen an spätantiker Geschichte Interessierten nur zur Anschaffung empfohlen werden kann.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Meier, Mischa
Die Hunnen
Geschichte der geheimnisvollen Reiterkrieger.
Die Hunnen galten bereits in der Antike als Inbegriff kriegerischer Barbaren. Auf ihren Pferden fegten sie wie Stürme über Dörfer und Städte hinweg und verbreiteten Angst und Schrecken. Unter Attila, dem bekanntesten Hunnenherrscher, wurden sie zu einem der gefährlichsten Widersacher des Römischen Reiches. Doch wer waren diese mysteriösen Steppenreiter? Woher kamen sie? Und wie gelang es ihnen, ein Reich aufzubauen, vor dem selbst Rom erzitterte? In seiner lebhaften Gesamtdarstellung wirft der Althistoriker Mischa Meier einen Blick hinter die Legenden und schildert, was wir über die faszinierende Kultur und Gesellschaft der Hunnen, über ihren Ursprung und ihre Herrschaft wissen.
Als die Hunnen 375 n.Chr. zum ersten Mal in den Machtbereich der römischen Welt eindrangen, löste dieser «Hunnensturm» Schockwellen aus. Sechzig Jahre danach hatte Attila es geschafft, in Mitteleuropa ein mächtiges Hunnenreich zu etablieren, mit dem selbst die römischen Kaiser auf Augenhöhe verhandeln mussten. Mischa Meier beleuchtet nicht nur den beeindruckenden Aufstieg unter Attila, sondern auch den dramatischen Niedergang des Reiches nach seinem Tod – ein Ereignis, das das Machtgefüge Europas grundlegend veränderte und möglicherweise auch den Untergang des Weströmischen Reiches beschleunigte. Eindrücklich führt er vor Augen, wie die Hunnen zu solch prägenden Faktoren der Völkerwanderungszeit werden konnten. Das vorliegende Buch bietet eine fundierte Einführung in die Welt der Hunnen jenseits der Klischees und Zuschreibungen, die sich auch heute noch um diese legendären Krieger ranken.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
1. Apokalyptische Reiter und zivilisationsferne Barbaren –
Zeitgenössische Wahrnehmungen der Hunnen 9
2. Krieger aus den Weiten der Steppe – Die Frage
nach der Herkunft der Hunnen 29
3. «Die Saat des ganzen Verderbens und der Ursprung
verschiedener Katastrophen» – Die Hunnen erscheinen
am römischen Horizont 51
4. Die große Zäsur – Der Hunnenüberfall des Jahres 395 65
5. Uldins Abenteuer – Die erste Machtbildung der Hunnen
an der Donau 75
6. Beutegemeinschaft, Kriegerkonföderation, Steppenreich –
Entstehung und Struktur hunnischer Machtgebilde 87
7. Zwischen Uldin und Attila – Die zweite Machtbildung
der Hunnen an der Donau 113
8. Attila und der römische Osten – Die Entfaltung
der hunnischen Machtbildung 133
9. Einblick in das Hunnenreich – Priskos und
die oströmische Gesandtschaft des Jahres 449 163
10. Attila und der römische Westen – Die Überdehnung
der hunnischen Machtbildung 197
11. Tod in der Hochzeitsnacht – Der Zusammenbruch
des Attila-Reiches und die Folgen 235
12. Kidariten, Alchon und Hephthaliten – Hunnen
in Zentralasien und Indien 253
13. Konfrontation und Kooperation – Römer, Perser
und Hunnen im 6. Jahrhundert 291
14. Hunnen allerorten – Ausblick in
die Rezeptionsgeschichte 313
15. Epilog 343
Anhang
Anmerkungen 351
Abkürzungen 449
Quellen 457
Literaturverzeichnis 471
Bild- und Kartennachweis 517
Register 519