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Die Geschichte des Kindes in der Neuzeit
Die Geschichte des Kindes in der Neuzeit



Artemis & Winkler
EAN: 9783538072299 (ISBN: 3-538-07229-9)
319 Seiten, hardcover, 13 x 20cm, 2006

EUR 29,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Kinder der Welt - geliebt, verwöhnt, misshandelt.



Der große englische Historiker Hugh Cunningham erzählt in seinem umfassenden Sachbuch die spannende und anrührende Geschichte des Kindes und der Kindheit vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Das Spektrum reicht von Kinderspielen und Kinderspielzeug bis zu den dunklen Seiten des Kindseins - Kinderarbeit, Kindesmisshandlung, Kinderarmut.



Eine unübertreffliche Schilderung kindlicher Lebenswelten im Wandel der Jahrhunderte.



"Dunkel, feucht, überfüllt, ungeheizt, unwirtlich und hässlich - so sahen die meisten Schulen aus, ein düsteres Symbol abstoßender Tyrannei."

Aus einem zeitgenössischen Bericht des 19. Jahrhunderts



"Spielen ist die höchste Stufe der Kindesentwicklung."

Friedrich Fröbel, Reformpädagoge
Rezension
Eine Geschichte der Kindheit zu schreiben ist etwas anderes als eine Geschichte des Kindes zu verfassen. Während erstere sich auf die Idee „Kindheit“ beschränken kann, verlangt eine Geschichte des Kindes eine Realgeschichte. Dieses bestätigt die im Jahre 2006 im „Artemis & Winkler Verlag“ in deutscher Übersetzung erschienene „Geschichte des Kindes in der Neuzeit“ von dem englischen Sozialgeschichtler Hugh Cunningham. Ausdrücklich grenzt er sich sowohl von Philipp Aries’ in den 1960 erschienen Werks „L`Enfant et la vie familiale sous l`Ancien Regime“ als auch von der psychoanalytisch orientierten „History of Childhood“ (1974) von Lloyd de Mause ab. Cunningham nimmt eine Relationierung der in bisherigen Darstellungen zur Kindheitsgeschichte isoliert vorhanden Ansätze vor, nämlich: „Vorstellungen von Kindheit; die Wirklichkeit der Erwachsenen-Kind-Beziehungen; die Rolle der Philanthropen und des Staates in Bezug auf Kinder.“ (S. 33) Geschichte des Kindes heißt, das demonstriert der englische Originaltitel, „Childhood in Western Society Since 1500“.
Als Hauptthese vertritt der Sozialhistoriker, „dass die wichtigsten Veränderungen in den vier Jahrhunderten zwischen 1500 und 1900 von der frühen Teilnahme der Kinder an der Familienökonomie sowie von der allgemeinen Schulpflicht ausgingen.“ (S. 34) Der Historiker seine Behauptung anhand zahlreicher Fakten historisch belegen. Ihm gelingt es seinem eigenen Anspruch, ökonomische Entwicklungen, staatliche Maßnahmen und die Reflexion über Kindheit sowie individuelle Kindheitserfahrungen angemessen zu relationieren, gerecht zu werden (vgl. S. 270). Dabei verfolgt der Wissenschaftler mit seinem Buch nicht nur das Interesse, positives Wissen über die Kindheitsgeschichte zu elaborieren, sondernzugleich ein politisches. So betont er sein Anliegen, „die zeitgenössischen Fragen und Entwicklungen in einen historischen Kontext zu stellen.“(S. 8) Cunninghams Sachbuch gibt einen umfassenden Überblick über die historische Entwicklung des neuzeitlichen Kindes, die auch die Schattenseiten dieser Lebensphase nicht ausblendet.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de

Verlagsinfo
Kinder – geliebt, gehätschelt, ausgebeutet

• Die Wandlungen im Leben der Kinder vom Mittelalter bis heute
• Das Standardwerk über Leben und Erziehung der Kinder von 1500 bis zur Gegenwart

Cunningham umspannt in dieser Geschichte der Kindheit ein halbes Jahrtausend vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Er zeigt, wie sich die Lebensverhältnisse der Kinder innerhalb der Familie und des Schul- und Erziehungssystems bis heute verändert haben und präsentiert seine umfassende Kindheitsgeschichte vor dem Hintergrund der großen historischen Umbrüche.
Alle wichtigen Themen kommen zur Sprache: Kinderspiele und Kinderspielzeug ebenso wie Kindesmisshandlung und Kinderarbeit. Die ungeheuren Unterschiede zwischen Reich und Arm werden ebenso thematisiert wie die kritische Frage, ob wir wirklich in einem »Jahrhundert des Kindes« leben.

Mit zahlreichen Bilddokumenten.
Format: 13 x 20,5 cm. Gebunden mit Schutzumschlag

Inhaltsverzeichnis
Inhalt

7 Vorwort

11 Erstes Kapitel Einleitung

35 Zweites Kapitel Kinder und Kindheit im antiken und mittelalterlichen Europa

66 Drittes Kapitel Die Entwicklung der Kindheitsideologie in den Mittelschichten (1500-1900)

120 Viertes Kapitel Familie, Arbeit und Schule (1500-1900)

161 Fünftes Kapitel Kinder, Philanthropie und Staat in Europa (1500-1860)

189 Sechstes Kapitel Für die Rettung der Kinder (ca. 1830 - ca. 1920)

231 Siebtes Kapitel "Das Jahrhundert des Kindes"? (Das 20. Jahrhundert)

269 Achtes Kapitel Zusammenfassung

276 Anhang
276 Anmerkungen
308 Literatur
317 Personenregister
320 Bildnachweis