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Die Geschichte der Welt
Die Geschichte der Welt




Ewald Frie

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406748912 (ISBN: 3-406-74891-0)
479 Seiten, paperback, 14 x 22cm, August, 2020

EUR 20,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Geschichte der Welt von den ersten Menschen bis heute, neu erzählt aus einer wahrhaft globalen Perspektive: Ewald Frie lässt rund um den Globus blühende Reiche und glanzvolle Metropolen lebendig werden, die miteinander Handel trieben, Kriege führten und voneinander lernten. Und er lässt uns staunen über untergegangene Kulturen, die wir von Europa aus meist übersehen. Athen rückt so an den Rand, aber das traumhaft schöne Kilwa in Afrika wird niemand vergessen, der dieses mit wunderbarer Leichtigkeit geschriebene Buch gelesen hat.

„Jetzt ist sie da, die kompakte Übersicht über die Weltgeschichte – ganz ohne eurozentrische Nabelschau. Danke dafür.“

Neue Zürcher Zeitung

„Eine jüngere Leserschaft wird lange Freude daran haben.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Der Gombrich für unsere Zeit“

Jürgen Osterhammel

Mit 20 Illustrationen von Sophia Martineck und 28 farbigen Karten
Rezension
Ist es möglich, eine Weltgeschichte von den Anfängen der Menschheit bis zur Gegenwart auf 480 Seiten zu schreiben? Kann diese kompakte Weltgeschichte einer eurozentrischen Perspektive entgehen? Besteht die Möglichkeit, diese Darstellung nicht als eine Abfolge von Kulturen zu konzipieren? Kann die Globalgeschichte so verfasst sein, dass sie einerseits fachlichen Anforderungen der Geschichtswissenschaft gerecht wird, andererseits selbst für Schüler:innen der Oberstufe verständlich ist? Wer meint, diese Fragen verneinen zu müssen, der wird vom Gegenteil überzeugt durch die Lektüre des Buches „Die Geschichte der Welt“ von Ewald Frie (*1962).
Das 2017 bei C.H. Beck als Hardcover publizierte Werk erreichte 2018 bereits seine vierte Auflage. 2020 erschien es als Paperback, 2021 in zweiter Auflage. Der Professor für Neuere Geschichte an der Universität Tübingen hat mit seinem Buch etwas gewagt, was sich nur wenige Historiker:innen in einem hoch spezialisierten Wissenschaftsbetrieb trauen, nämlich sich in Gebiete und Kulturen der Geschichte hineinzuarbeiten, welche nicht den eigenen Forschungsschwerpunkten entsprechen, und dazu auch noch ein Buch zu schreiben, das sich an ein breites Publikum richtet. In 20 Kapiteln beleuchtet er Reiche, Regionen und Metropolen, die Weltgeschichte geschrieben haben. Dass Babylon, Byzanz, Amerika, Berlin oder Sankt Petersburg in seiner neuen „Erzählung“ auftauchen, war zu erwarten. Wer aber kennt schon die chinesische Millionenstadt Chang`an, die als die größte Stadt der Welt im 7. und 8. Jahrhundert n. Chr. galt? Welche historische Bedeutung besaßen das peruanische Moche-Tal, die ostafrikanische Handelsmetropole Kilwa, das indische Mogulreich oder die Insel Haiti? Die „Klassiker“ Griechenland und Rom dagegen werden in der Weltgeschichte von Frie marginalisiert. Lehrkräfte des Faches Geschichte erhalten durch sein mit 28 Illustrationen und 28 farbigen Karten versehenes Werk eine historische Horizonterweiterung. Sie werden zudem motiviert, sich in ihrem Unterricht oder in einem fächerübergreifenden Projekt mit Reichen und Städten auseinanderzusetzen, die selten oder gar nicht in schulischen Geschichtsbüchern Erwähnung finden.
Fazit: Ewald Frie ist mit seinem Buch „Die Geschichte der Welt“ ein historisches Bravourstück gelungen. Seine Darstellung verdient von allen historisch Interessierten gelesen zu werden, weil es Leser:innen die Augen öffnet für Regionen und Metropolen, welche unsere Weltgeschichte bestimmt haben, in der Öffentlichkeit aber aufgrund der Dominanz eines westlichen Standardnarrativs bisher kaum gewürdigt wurden.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Frie, Ewald
Die Geschichte der Welt
Die Geschichte der Welt von den ersten Menschen bis heute, neu erzählt aus einer wahrhaft globalen Perspektive: Ewald Frie lässt rund um den Globus blühende Reiche und glanzvolle Metropolen lebendig werden, die miteinander Handel trieben, Kriege führten und voneinander lernten. Und er lässt uns staunen über untergegangene Kulturen, die wir von Europa aus meist übersehen. Athen rückt so an den Rand, aber das traumhaft schöne Kilwa in Afrika wird niemand vergessen, der dieses mit wunderbarer Leichtigkeit geschriebene Buch gelesen hat.
Die Geschichte der Welt wird bis heute von Europa aus erzählt. Höchste Zeit für einen frischen Blick: Australien wurde von Homo sapiens früher besiedelt als Europa. Menschen fuhren tausende Kilometer über den offenen Pazifik, als die Römer noch ängstlich an der Küste entlangsegelten. Die Pyramiden und Städte Amerikas können es mit Babylon und Ägypten aufnehmen. Und während Westeuropa in der Neuzeit Glaubenskriege führte, erstreckte sich ein multikultureller Handelsraum von Ungarn bis Südindien. Aber natürlich geht es auch um die Barbaren im Abendland: Ewald Frie erzählt von ihren Entdeckungen und Eroberungen, ihren Revolutionen und Kriegen, die die Welt verändert haben. Seitdem wird unser Planet zu einer globalen Megacity, in der sich die Reichen von den Armen abschotten und trotzdem alle miteinander vernetzt sind. Und die Megacitys dieser Welt liegen heute da, wo es schon vor Jahrtausenden die größten Städte gab: außerhalb Europas.
Inhaltsverzeichnis
1. Raum und Zeit 11
2. Afrika 47
3. Babylon 61
4. Barygaza 81
5. Ganges 103
6. Chang’an 123
7. Byzanz 145
8. Shidebaj 171
9. Das Moche-Tal 189
10. Tenochtitlán und Cuzco 203
11. Kilwa 229
12. Shahjahanabad 249
13. Cap Français 271
14. Amerika! 295
15. Hokkaido 317
16. Berlin 339
17. Sankt Petersburg 369
18. Der Volta-See 395
19. Kairo 415
20. Die Welt 438
Anhang
Nachwort 465
Literatur 475