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Die Geburt der Mode
Eine Kulturgeschichte der Renaissance
Ulinka Rublack
Klett-Cotta
EAN: 9783608984491 (ISBN: 3-608-98449-6)
536 Seiten, hardcover, 16 x 24cm, März, 2022
EUR 48,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
»In ihrem lebendig erzählten und faszinierenden Buch zeigt Ulinka Rublack, wie die Geschichte der Kleidung Teil unserer Kultur ist.« Peter Burke, Universität Cambridge
Ulinka Rublack bietet eine große, spannende und anschaulich geschriebene Kulturgeschichte der Mode in der Renaissance und zeigt, wie Mode Geschichte macht und wie sie sich zu Beginn der globalen Ökonomie rasant veränderte. Lebensnah schildert die Autorin die Begebenheiten, welche die Kleidung so bedeutsam für unsere Kultur und Gesellschaft machten und uns bis in unsere Gegenwart prägen.
Rezension
Warum wurde Mode ein Thema in der Renaissance? Kann Albrecht Dürer als Modeavantgardist gelten? Trugen religiöse Entwicklungen zur Entwicklung neuer Kleidungsstile bei? Dienten Äußerlichkeiten zur satirischen Darstellung in der Reformation? Welche Erkenntnisse zur Mode lassen sich aus dem „Trachtenbuch“ von Matthäus Schwarz und aus dem „Ständebuch“ von Jost Amman gewinnen? Wodurch zeichnete sich die bürgerliche Kleidung in der Renaissance aus? Was ist die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs „Blondine“? Kreierten Spanier einen besonderen Brillen-Look? Warum trugen Frauen künstliche Zöpfe? Gab es schon in der Renaissance Stilikonen? Welchen Einfluss übte Mode in der Epoche auf die Identitätsbildung aus?
Fundierte Antworten auf diese kulturgeschichtlichen Fragen lieferte Ulinka Rublack (*1967) in ihrer 2010 erschienenen Monographie „Dressing Up. Cultural Identity in Renaissance Europe“, welche 2013 auf Deutsch in Buchform als „Die Neue Geschichte“ veröffentlicht wurde. 2020 wurde der Band erneut in deutscher Übersetzung im Verlag Klett-Cotta publiziert unter dem Titel „Die Geburt der Mode. Eine Kulturgeschichte der Renaissance“. Die preisgekrönte Historikerin erlangte auch Bekanntheit durch ihre Bücher „Die Reformation in Europa“(2003) und „Der Astronom und die Hexe“(2018). Rublacks Monographie zur Kulturgeschichte der Renaissance umfasst den Zeitraum vom 14. bis zum 17. Jahrhundert mit einem Ausblick auf das 18. Jahrhundert. Durch die Fokussierung auf Mode beleuchtet die Historikerin bisher in der Forschung vernachlässigte Aspekte der Epoche. Ihr auch ästhetisch gelungenes Buch zeichnet sich durch 156 gekonnt ausgewählte Abbildungen sowie durch sehr gute Lesbarkeit aus. Das kulturgeschichtliche Werk motiviert Lehrkräfte der Fächer Geschichte, Bildende Kunst und Italienisch, sich in ihrem Fachunterricht oder in einem fächerübergreifenden Projekt mit der Renaissance oder mit dem Thema „Mode“ problemorientiert auseinanderzusetzen.
Fazit: Ulinka Rublack nimmt in ihrem Buch „Die Geburt der Mode“ jede und jeden mit auf eine faszinierende Reise in die historisch bedeutsame Welt der textilen Äußerlichkeiten.
Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»In ihrem lebendig erzählten und faszinierenden Buch zeigt Ulinka Rublack, wie die Geschichte der Kleidung Teil unserer Kultur ist.« Peter Burke, Universität Cambridge
Ulinka Rublack bietet eine große, spannende und anschaulich geschriebene Kulturgeschichte der Mode in der Renaissance und zeigt, wie Mode Geschichte macht und wie sie sich zu Beginn der globalen Ökonomie rasant veränderte. Lebensnah schildert die Autorin die Begebenheiten, welche die Kleidung so bedeutsam für unsere Kultur und Gesellschaft machten und uns bis in unsere Gegenwart prägen.
In ihrer fulminanten Darstellung zur Geburt der Mode präsentiert Ulinka Rublack ein ganz neues Bild der Renaissance. Sie nimmt die äußere Erscheinung der Menschen in den Blick und zeichnet nach, was sie trugen, wie sie sich bewegten und welche Bilder sie von ihrem Aussehen entwarfen. Es war eine Epoche, in der die Europäer eine völlig neue Sensibilität dafür entwickelten, wo sie in der Welt standen und wie sie ihr Leben darin gestalten wollten. Glänzend schildert die Autorin in ihrer gesellschafts- und kulturgeschichtlichen Betrachtung, wie durch die neuartige Beschäftigung mit vielfältigen Bildmedien und durch den regen Austausch mit anderen Welten in anderen Kulturen und Mentalitäten die Einstellung zum Konsum von Kleidung Teil einer umfassenderen Lebensanschauung wurde. Sie illustriert diese Entwicklung am Beispiel prominenter Figuren wie des international bekannten Malers Albrecht Dürer aber auch regionaler Größen wie des Augsburger Buchhalters und ersten »Mode-Influencers« Matthäus Schwarz. Dieses reich bebilderte Standardwerk – voller überraschender und oft auch erheiternder Einsichten – lässt eine Epoche der deutschen und europäischen Geschichte mit ihren Auswirkungen bis in die Gegenwart in ganz neuem Licht erstrahlen.
Inhaltsverzeichnis
11 PROLOG
15 KAPITEL EINS: Einführung
17 Die Entdeckung der Dinge
39 Das Drapierte und das Genähte
47 Bildakte
56 Deutschland
63 KAPITEL ZWEI: Der Blick auf sich selbst
65 Matthäus Schwarz aus Augsburg
75 Die Anfänge des Buches
82 Die Welt der Fugger
91 Die Sprache der Kleidung
102 Ehe
114 Die Reformation
117 Der Abschluss des Buches
123 Einordnung
128 Schluss
133 KAPITEL DREI: Das äußere Erscheinungsbild der Religion
135 Die Amtstracht Gottes
137 Die Anfänge der Reformation
142 Äußerlichkeiten als Satirestoff
155 Die Kleidung der Geistlichen
159 Luther in Rot
165 Spirituelle Stofflichkeit
168 Die Gestreiften
173 Kapitalismus und Bekenntnis
176 Karneval
178 Teufelbücher
182 Visualisierung des Glaubens
191 Bürgerlichkeit und Reformation
194 Schluss
199 KAPITEL VIER: Nationale Identität
201 Dokumente eines nationalen Stils
204 Barbaren
208 Kleidungsideologien
222 Geschlechtsspezifische Symbolik
231 Moralische Geographien
253 Der Einfluss französischer Mode
256 Kavaliere
266 Schluss
269 KAPITEL FÜNF: Der Blick auf andere
271 Der König von Cochin
275 Globale Welten
278 Dürer in Antwerpen
286 Christoph Weiditz
294 Hieronymus Köler
299 Nürnberg
302 Eine urbane Ethnographie
313 Schluss
317 KAPITEL SECHS: Kleidung und Konsumenten
319 Dinge und ihre Bedeutung
320 Das Aushandeln der Kleidung
328 Paulus Behaim II.
335 Das Freundschaftsalbum
345 Schluss
347 KAPITEL SIEBEN: Bürgerlicher Geschmack und Gefühlsstile
349 Göttliche Schönheit
350 Magdalena Behaim
352 Lumpenhandel und Purpurtuch
360 Die Erneuerung der Welt
365 Nürnberger Handwerkskunst
370 Nürnberger Kleidung
379 Männerkleidung
380 Schluss
387 EPILOG: Ein »Ancien Régime« der Kleidung?
393 Eine Welt der Farben
397 Mode und Veränderung
398 Die Wirkung der Gesetzgebung
406 Neuer und alter Luxus
411 Die Ansprüche der Frauen
418 Stilikonen
420 Kleider für die Welt
429 Dank
433 Abbildungsverzeichnis
443 Auswahlbibliographie
473 Anmerkungen
525 Orts- und Personenregister
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