Nach dem Ende der ersten rot-grünen Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland wird zurecht die Frage gestellt, was die 68er Generation geleistet hat. Eine >Biographie< dieser Generation versucht der längere Essay von dem Publizisten Jürgen Busche zu geben. Der ehemaliger Redenschreiber Richard von Weizsäckers, der zur Zeit u.a. in der dem politischen Magazin 'Cicero' für eine 'neue Bürgerlichkeit' plädiert, beschreibt prägnant die Anfänge, die Ideengeber und sowie die Entwicklung der Studentengeneration. Bei den geistigen Einflüssen der 68er Generation fehlt allerdings der Name des Mitbegründers des Frankfurter Instituts für Sozialforschung, Max Horkheimer. Bei seiner Darstellung kristallisiert Busch biographische Gemeinsamkeiten ihrer Mitglieder heraus, so die Bedeutung der >Väter und großen Bücher< für ihre Sozialisation. Busches Buch enthält zahlreiche Details über die 68er. So erfährt man z. B., dass sie >Antiquariatsgänger< waren. Bei seiner Typologie dieser Generation deckt Busche auf, dass nur ein Teil der rot-grünen Regierung 68er im klassischen Sinne waren.
Busches Essays zeichnet sich durch sprachliche Eleganz, provokante und diskutable Thesen aus. Auch wenn nicht jede seiner Bemerkungen dem Stand historischer Forschung entspricht, so zum Beispiel zur Poltik Gerhard Schröders, wird der Geschichts- und Politiklehrer seinem Text fruchtbare Anregungen abgewinnen.

Marcel Remme, lehrerbibliothek.de

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