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Der tragisch-dionysische Gedanke Eine Interpretation der Philosophie Nietzsches Epistemata. Würzburger Wissenschaftliche Schriften. Reihe Philsosophie. Band 373 - 2004
Der tragisch-dionysische Gedanke
Eine Interpretation der Philosophie Nietzsches


Epistemata. Würzburger Wissenschaftliche Schriften. Reihe Philsosophie. Band 373 - 2004

Nak-Rim Chung

Königshausen & Neumann Verlag
EAN: 9783826028144 (ISBN: 3-8260-2814-7)
221 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2004

EUR 34,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die vorliegende Arbeit untersucht Nietzsches Philosophie in Hinsicht auf ihre tragisch-dionysischen Aspekte. Obwohl sich der tragisch-dionysische Gedanke in Nietzsches Philosophie wandelt, bleibt er doch ein konstantes Motiv im Denken Nietzsches. Aus diesem Motiv erwächst Nietzsches gesamte Philosophie.



Nak-Rim Chung versucht zu zeigen, dass der tragisch-dionysische Gedanke den zentralen Anknüpfungspunkt für Nietzsches Ästhetik, seine Metaphysikkritik seinen Ansatz zur Überwindung des Nihilismus sowie der Moderne darstellt. Seine Arbeit ist somit im Wesentlichen der Versuch, Nietzsches Philosophie als insgesamt tragisch-dionysische zu interpretieren, wobei er den grundlegenden tragisch-dionysischen Gedanken von einseitigen Beschränkungen zu befreien versucht.
Rezension
Man muß schon ausgesprochener Nietzsche-Enthusiast sein, wenn man diese Wuppertaler Dissertation einem breiteren Publikum empfehlen wollte – jedenfalls im Rahmen der Lehrerbibliothek. Nietzsche ist zwar Bestandteil im Oberstufen-Religionskritik-Kurs und wird im Philosophie- und Ethik-Unterricht behandelt, aber den tragisch-dionysischen Gedanken nun in den Mittelpunkt einer Interpretation Nietzsches zu stellen, dazu wird Schule nicht der rechte Ort sein. Gleichwohl: Nietzsche hat Konjunktur und die Sekundärliteratur ist Legion, dieses Buch ist ein Teil davon.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort9

Einleitung10

Erster Teil: Die Ästhetik des tragischen Gedankens17

1. Der tragische Gedanke und Dionysos 17

1.1 Die Rezeptionsgeschichte von Dionysos und Apollo 19
1.2 Das Dionysische und das Apollinische23

2. Das Sokratische - Der anti-tragische Gedanke29

2.1 Sokrates: Theoretiker und Optimist32
2.1.1 Der Sokratische Erkenntnis trieb: die Logisierung der Welt und
des Daseins32
2.1.2 Die Umkehrung von Instinkt und Bewusstsein34
2.1.3 Der Tod der Tragödie durch den ästhetischen Sokratismus38
2.2 Sokrates: Moralist und Pessimist42
2.2.1 Der Optimismus der sokratischen Ethik: die Identifikation von
Wissen, Tugend und Glück 42
2.2.2 Die Moral des Pöbel-Ressentiments 47
2.2.3 Sokrates als Vorbereiter des Christentums50

3. Die Artisten-Metaphysik und der tragische Gedanke56

3.1 Artisten-Metaphysik: ästhetische Rechtfertigung des Daseins und der Welt60
3.1.1 Kunst als `Quietiv' des Lebens vs. Kunst als Stimulans des Lebens60
3.1.2 Romantische Kunst vs. dionysische Kunst 63
3.1.3 Kunst des metaphysischen Trostes vs. Kunst des diesseitigen Trostes 67
3.2 Dionysos Philosophos72
3.2.1 Philosophie der Ambivalenz72
3.2.2 Philosophie als Umwertung76
3.2.3 Philosophie des Welt-Spiels80
3.2.4 Philosophie des Werdens 82

Zweiter Teil: Metaphysik und Sprache88

4. Sinn der Metaphysik88

4.1 Metaphysik: die illusionäre Flucht vor Chaos und Werden91
4.1.1 Die Metaphysik: der Glaube an die Gegensätze der Werte91
4.1.2 Wahrheit als Sehnsucht nach Sicherheit 92
4.1.3 Moral als der wahre Grund der Wahrheit 95
4.1.4 Die Unerkennbarkeit der Welt: der vergebliche Versuch
einer Logisierung der Welt 99
4.1.5 Der Wert der Wahrheit als Nötigung des Lebens 102
4.1.6 Logik als Mittel der Täuschung106

4.2 Gegen den Mythos der Teleologie und der Kausalität110
4.2.1 Teleologie als Erbfehler der Philosophen 110
4.2.2 Kausalität als Mythos 117
4.2.3 Metaphysik als anti-tragischer Gedanke 124

5. Sprach-Metaphysik135

5.1 Der ästhetische Ursprung der Sprache und sein Vergessen 137
5.1.1 Entstehung der Sprache als Metaphern-Bildung137
5.1.2 Sprache als Mittel zum Vergessen142
5.2 Sprache als Fluchtpunkt der Metaphysik145
5.2.1 Genealogie der Sprache: Sprache als Mittel der Selbsterhaltung 145
5.2.2 Grammatik als ,Volks-Metaphysik'151

Dritter Teil: Das Ende der Moderne und die Wiederkehr des tragischen Gedankens156

6. Perspektivismus: Die Kunst der Interpretation156

6.1 Wahrheit als Interpretation 157
6.1.1 Die Begrenztheit unserer Erkenntnis157
6.1.2 Welt als perspektivische Interpretation161
6.1.3 Perspektivismus und Relativismus166
6.2 Perspektivismus und kommende Philosophie 170
6.2.1 Dekonstruktion der Metaphysik 170
6.2.2 Interpretation und freier Geist177

7. Tod des Subjekts und Post-Nihilismus182

7.1 Das ,Ich' als Grundstein der Moderne182
7.1.1 ,Ich` als »denkendes Ding' 182
7.1.2 ,Ich' als ,Begleiter der transzendentalen Erkenntnis'185
7.1.3 Der Tod des Subjekts und der Nihilismus 190

7.2 Spiel des Schaffens und Post-Nihilismus197
7.2.1 Der Geist des Kamels und des Löwen197
7.2.2 Vergessen, Neubeginnen und Spiel200

Schlussbemerkung206
Siglenverzeichnis208
Literaturverzeichnis210