Enzensbergers Zahlenteufel ist wirklich ein Klassiker der Wissenschaftsvermittlung: Mit seiner lockeren Art, über die vermeintlich schwierige Mathematik zu plaudern, hat Hans Magnus Enzensberger ganz bestimmt oft das geschafft, was er verspricht: Nämlich die Angst vor Mathematik zu lindern.
Nun ist der Zahlenteufel schon 25 Jahre alt, weshalb der Hanser-Verlag sich zu einer Jubiläumsausgabe entschlossen hat. Eine gute und weise Entscheidung, denn in der Schule stelle ich immer wieder fest, dass selbst Mathematiklehrerinnen und -lehrer den Zahlenteufel nicht mehr zwangsläufig kennen. Dabei liefert dieses Sachbuch für junge Erwachsene so vieles an Didaktik und vermittlerischen Ideen, dass man es im Mathematikunterricht hin und wieder einfach einsetzen muss: Die "gehopsten Zahlen" (Potenzen) etwa sorgen genau wie die "Rettiche" (Wurzeln ziehen) immer wieder für Heiterkeit, ebenso das "Plätze tauschen" (Permutationen), die "Bonatschi-Zahlen" (Fibonacci-Zahlen) oder später auch die "eingebildeten Zahlen" (imaginäre Zahlen). Man kann daraus vorlesen, ein Kapitel zur häuslichen Lektüre aufgeben (was häufig zur Folge hat, dass sich sonst lesefaule Kinder Bücher zu Weihnachten wünschen...), man kann die schönen Illustrationen als Einstieg in eine Mathematikstunde nutzen, und und und... Den Aufbau des Pascal'schen Dreiecks vergisst zum Beispiel kein Schüler mehr, wenn er das riesige bunte Exemplar auf S.139 angeschaut hat bzw. das entsprechende Dreieck auf S.146 selbst bearbeitet hat. Und so unternimmt Robert, der zu Beginn des Buchs ziemlich angstbesessene Mathematikschüler, eine spannende Reise durch Arithmetik, Geometrie, Folgen und Reihen, Graphentheorie und viele mathematische Gebiete mehr.
Bei entsprechend gezielter Recherche finden sich übrigens mittlerweile in internetbasierten Ressourcen viele konkrete Unterrichtsideen zu diesem schönen Buch.
Nebenbei kann man bei der Lektüre eine Menge über Mathematikgeschichte lernen: Wichtige Mathematiker wie Bertrand Russell, Felix Klein oder Blaise Pascal erscheinen als wichtige Protagonisten der Wissenschaftsgeschichte und nicht nur als verschämte Marginalie in einem vermeintlich modernen Mathematiklehrwerk.
Das Register am Ende löst die zum Teil verballhornten Fachbegriffe sämtlich korrekt auf.
Wirklich ein tolles und zeitloses Buch für jung und alt, das auch zum 50. Geburtstag bestimmt noch eine Neuauflage verdient hat.

Johannes Groß, www.lehrerbibliothek.de

25 Jahre Zahlenteufel von Hans Magnus Enzensberger und Rotraut Susanne Berner! Die vergnügliche Einführung in die Rätsel der Mathematik jetzt als Jubiläumsausgabe

Mathe ist eigentlich nicht Roberts Sache, Brüche und Potenzen sind ihm ein Graus. Doch dann taucht zwölf Nächte lang ein verrückter Zahlenteufel in seinen Träumen auf, jongliert mit Formeln und Zahlenreihen, bis die trockene Materie greifbar wird und zu funkeln beginnt. Nacht für Nacht macht der Zahlenteufel Robert mit mathematischen Rätseln und Tricks vertraut, bis er selbst mühelos mit den Zahlen spielt. So aufregend war Mathematik noch nie – die Leser werden staunen, wie leicht verständlich der Schulstoff plötzlich ist und wie viel Spaß er macht. Ein zeitloser Klassiker und eine Neuentdeckung für jede Generation.